Wie schon in der Vorbereitungsaufgabe waren die deutschen Dressur Children auch in der eigentlichen Mannschaftswertung nicht zu schlagen. Sie belegten Platz eins bis vier und das Streichergebnis erzielte immer noch 80,284 Prozent.
Mit 248,035 Punkten verteidigte das deutsche Children-Team den Vorjahrestitel in der Altersklasse U14. Silber sicherte sich das schwedische Quartett mit 233,559 Punkten vor Spanien (228,851).
Zwar sind die deutschen Children das Siegen gewöhnt, nicht aber die vier Teamreiterinnen in diesem Jahr. Für alle vier war es die erste Europameisterschaft und sie haben souverän abgeliefert. Equipechefin Cornelia Albrecht sieht darin eine Bestätigung des deutschen Weges: „Wir sind unheimlich stolz auf unsere vier jungen Damen, die hier mit einer sehr gleichmäßigen Leistung überzeugt haben – sowohl in der ersten Prüfung als auch heute im Teamtest. Das ist eine tolle Bestätigung für die Bundestrainer und natürlich auch die Heimtrainer für die gute Ausbildung der jungen Leute und unser gutes Ausbildungs-System in Deutschland.“
Wieder Mercker an der Spitze
Wie schon in der Vorprüfung kamen die beiden besten Ergebnisse von Vivianne Mercker mit Djamalla und Nachrückerin Therese Billig auf Faro Shen. Mercker, die in Bayern von Franz Trischberger trainiert wird, erzielte mit ihrer Oldenburger Don Romanov-Tochter 83,859 Prozent. Für Therese Billig und den westfälischen Fürstenball-Sohn Faron Shen waren es 82,842 Prozent.
Dahinter tauschten Lilly Marie Heins und Marie Bernhard die Plätze. War zuvor Heins noch eine Nuance besser gewesen, konnte sich in der zweiten Prüfung Marie Bernhard auf ihrem ebenfalls westfälisch gezogenen Franziskus-Sohn For Rock an ihr vorbeischieben. 81,334 Prozent lautete diesmal ihr Ergebnis. Bei Heins und Skyline v. Spörcken waren es 80,284 Prozent. Innerhalb des deutschen Teams war das das Streichergebnis. Da für die Einzelwertung nur drei Reiter pro Mannschaft zugelassen sind, ist für sie das Turnier leider schon vorbei. Kleiner Trost: Im internationalen Vergleich war sie in der Mannschaftsaufgabe immer noch besser als alle die Vertreter aller anderen Nationen.
Premiere für Schweden
Die silbergeschmückten Schwedinnen auf dem Treppchen waren Ronja Kardos mit Holly’s Final (79,925 Prozent, Rang fünf), Milla Blomqvist mit Sandro (77,592/9.), Tilda André Hokfelt auf Hamiltons I Did It My Way (76,042/12.) und Meja Kinde Ljungh im Sattel von Rondo (71,984/23.). Für sie war der Erfolg umso größer angesichts der Tatsache, dass sie zum ersten Mal überhaupt mit einem Children-Team bei einer Dressur-EM dabei waren.
Das spanische Bronzeteam setzte sich zusammen aus Jeanette Vallve Martin mit Zanon (77,609/8.), Carmen F. Prado Gómez-Jarabo auf Bambino (76,425/10.), Martin Aragón Martin mit Sir Medano (74,817/15.) und Jessica Gonzalo Aguilera im Sattel von Juanito X (72,192/21.). Spanien holte damit seine zweite Medaille nach Silber 2016 und verdrängte die Niederlande auf Rang vier, die das erste Mal in der Geschichte der Children-EM leer ausgingen.
Fazit des Chefrichters
Christof Umbach aus Luxemburg war Chefrichter der Prüfung und ließ nicht nur die aktuelle Entscheidung Revue passieren: „Als ich 2015 das erste Mal eine Children-EM in Vidauban gerichtet habe, hatten wir 31 Starter, heute haben wir fast 50. Morgen haben wir außerdem zehn verschiedene Nationen im Finale, daran sieht man, dass der Sport sich breiter aufstellt. Das ist eine tolle Entwicklung.“
Zu dieser EM sagte er: „Außerdem ist es wirklich beeindruckend, wie professionell diese jungen Menschen schon reiten und uns einmal mehr zeigen, dass es auf das korrekte Reiten und das faire Verhalten gegenüber dem Pferd ankommt. Die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter ist das, was am Ende zählt, das war wirklich schön zu sehen.“
Turnierleiter Matthias Alexander Rath hob die Vielfalt der Nationen auf dem Treppchen hervor: „Bei der Junioren-Mannschaftswertung hatten wir Deutschland, Österreich, Dänemark und Großbritannien auf dem Podium und heute sind es neben Deutschland noch Spanien und Schweden. Es gibt immer mehr Nationen, die mit gutem Reiten Medaillen gewinnen. Das ist eine Spitzen-Entwicklung.“
Ich hoffe, Vivianne Mercker guckt sich nur das (hoffentlich auch vorhandene) Gute von ihrem Trainer ab, der allseits bekannt oft genug insb. im Umgang mit Pferden negativ aufgefallen ist. Die Eltern von Vivianne sollten sehr genau hinsehen!