Kronberg: Total Hope zum Louisdor-Preis Finale, zwei neue persönliche Bestleistungen in der Kür

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KRONBERG – Schafhof Dressurfestival 2021 2021

Isabell Werth und Quantaz auf dem Schafhof in Kronberg 2021. (© www.sportfotos-lafrentz.de)

Tag drei beim CDI4* auf dem Schafhof in Kronberg mit der Qualifikation für den Louisdor-Preis und Teil eins des Nürnberger Burg-Pokals für den Nachwuchs und der Grand Prix-Kür für die zweite Garde der Olympia-Aspirantinnen.

Die Grand Prix Kür war am späten Nachmittag das Highlight des Tages. Die Reihenfolge auf den ersten drei Plätzen blieb dieselbe wie im Grand Prix, aber zumindest die beiden Paare auf Rang eins und zwei erreichten neue persönliche Bestleistungen.

Das war zum einen der Sieger, der elfjährige Quaterback-Sohn DSP Quantaz von Isabell Werth, der hier auf dem Schafhof die zweite internationale Kür seines Lebens ging und mit 85,945 Prozent belohnt wurde.

Quantanz‘ Kür ist eigentlich gar nicht seine, sondern die von Don Johnson, die mit „Pomp and Circumstances“ beginnt, dann geht’s weiter mit „Land of Hope and Glory“ und „She loves me“ und schließlich Queens Klassiker „Mama“ zur Galopptour.

An zweiter Stelle folgten wie schon im Grand Prix erneut Dorothee Schneider und ihr 13-jähriger Falsterbo-Sohn Faustus, die mit 82,375 Prozent ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung verbuchten. Und da ist noch Luft nach oben.

Zu klassischen Klängen, die gut zu dem kraftvoll-eleganten Faustus passen, zeigte das Paar ein kreatives Programm. Die Kür der beiden ist ganz neu. Kronberg war Premiere. Sie beginnt mit der Galopptour, die ja bei Faustus besonders beeindruckend ist. Danach wird zum versammelten Schritt durchpariert, es folgt eine Piaffepirouette und dann der starke Schritt. In der Trabtour reitet Schneider die Zick-Zack-Traversalen in Passage in die eine Richtung und im versammelten Trab zurück. Das klappte auch recht gut. Leider schlichen sich aber gerade in den Passagen ab und zu ungleiche Tritte ein. Sonst wäre das Ergebnis wohl noch sehr viel höher ausgefallen.

Rang drei sicherten sich Jessica von Bredow-Werndl und ihre Zaire-E, die ja schon mal den schnellen Gang drin haben kann, aber heute besonders konzentriert, gelassen und aufmerksam bei ihrer Reiterin gewesen zu sein schien. Die Richter gaben dem Paar 81,060 Prozent. Die Zuschauer beim Spectator Judging sahen sie mit 84,216 Prozent an erster Stelle – vor Dorothee Schneider mit 84,080 Prozent auf Rang zwei und Werth mit 83,861 Prozent an dritter Position.

Louisdor-Preis Finale für Total Hope

Gestern in der Intermédiaire II, der Einlaufprüfung zur eigentlichen Qualifikation für das Louisdor-Preis Finale, durften die Reiter noch mit Gerte aufs Viereck. Heute im Kurz-Grand Prix, als es darum ging, die besten zwei Paare zu finden, die nach Franfurt zum Finale dürfen, war die Gerte nicht mehr erlaubt.

Der Sieger von gestern, Matthias Alexander Rath und der erst achtjährige Burg-Pokal Sieger von 2020, Destacado, mussten sich heute mit Rang drei zufrieden geben (71,907). Sieger der Prüfung wurde der Burg-Pokal Sieger von 2019, Total Hope mit Isabel Freese, mit 72,256 Prozent.

Der Rapphengst aus dem Stall Schockemöhle kann seine Eltern Totilas und Weihegold weder optisch noch in Sachen Talent verleugnen. Auch Dr. Dietrich Plewa hob die Piaffe-Passage-Tour als Kommentator nach dem Ritt besonders hervor – wenngleich gerade die versammelten Lektionen heute nicht so hundertprozentig gelangen. Da hatte man den Eindruck, dass Total Hope es fast ein wenig zu gut machen wollte mit der Lastaufnahme und dann die Balance verlor. Das passierte sowohl in den ersten beiden Piaffen als auch in den Pirouetten – Lektionen, die Total Hope eigentlich buchstäblich in die Wiege gelegt sind, wie man auf der letzten Mittellinie dann sehen konnte.

Plewa tröstete: „Die letzte Mittellinie wirklich ansehnlich. Vorher gab es ein bisschen Abstimmungsprobleme. Er fing immer sehr schön an, dann gab es eine kleine Unterbrechung und es ist sehr schwer, dass dann in der Lektion zu korrigieren. Aber man sieht die reiterliche Fertigkeit, dass es der Reiterin gelang, ihn zum Schluss noch einmal so zu motivieren.“

Isabel Freese bestätigte: „Uns fehlt noch Routine und Kraft, aber die letzte Mittellinie fühlte sich gut an.“ Und an der Feinabstimmung können sie ja bis zum Finale im Dezember noch arbeiten.

Platz zwei und damit auch der Finalplatz Nummer zwei ging an Frederic Wandres und den zehnjährigen Schimmel Hot Hit v. Hotline, der mit 72,116 Prozent aus dem Viereck kam.

Als Highlight hob Kommentator Plewa die Wechseltouren hervor (für die es sogar eine 9 gab) und lobte auch die Piaffen, die „er eigentlich richtig macht“. Sie seien diagonal, der Schimmel nehme Last auf und senke die Kruppe. Gleichwohl wurde Hot Hit hier noch recht breit und konnte den Takt auch nicht immer halten, weshalb die Noten für diese Lektion bescheiden waren. Aber Dr. Dietrich Plewa beruhigte, es sei völlig normal, dass die jungen Pferde im Anfangsstadium, wenn ihnen noch die Kraft fehlt, breit werden oder schwanken. „Das ist ein Durchgangsstadium“, so der ehemalige Fünf-Sterne-Richter.

Frederic Wandres bestätigte diesen Eindruck, als er erzählte: „Ich habe ihn acht- und neunjährig immer mal bei zwei Qualifikationen in der Saison geritten, aber nicht mit dem Ziel ins Finale zu kommen. Ich habe gemerkt, dass da noch die Kraft fehlt und bin dann lieber immer mal wieder ländlich Intermédiaire II geritten. Jetzt merke ich so langsam, sind wir da, wo wir hin wollen. Zwei Jahre hören sich viel an,  aber sie sind in der Pferdeausbildung gar nichts.“

Burg-Pokal Auftakt

Den ersten Sieg für den Stall Werth hatte heute morgen nicht die Chefin geholt, sondern ihr Stallreiter Niklaas Feilzer. Im Sattel des neunjährigen Rheinländers Leo Löwenherz v. Licosto gewann er die Einlaufprüfung zur Burg-Pokal Qualifikation mit 75,244 Prozent vor Dorothee Schneider auf einem neuen Pferd, der achtjährigen Genesis-Tochter Salvina.

Neu ist Salvina für Dorothee Schneider jedoch eigentlich nur auf dem Turnier. Dort wurde sie bislang von Schneiders Bereiterin Hannah Milena Rother vorgestellt. Die Turnierpremiere mit Schneider endete mit 72,853 Prozent.

Rang drei sicherten sich Lena Waldmann und der einstige westfälische Siegerhengst D’Egalité v. Don Juan de Hus, für den es 71,317 Prozent wurden.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.nike air jordan 1 factory outlet | what are the cheapest jordan 1 lows

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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