Einmal mehr muss der Weltreiterverband (FEI) zurückrudern. Der wenig geliebte Kurz-Grand Prix, der in der Saison 2021/22 in Qualifikationen zum Weltcup-Finale verpflichtend war, ist seit dem 25. Mai Geschichte, zumindest ein bisschen.
Der Kurz-Grand Prix war alles andere als schön anzusehen und das Argument für seinen Einsatz lächerlich: Kürzere Aufgaben würden die Möglichkeit bieten, mehr Ritte im Fernsehen zu übertragen. Fernsehen? Reitsport? Gar Dressur? Hallo? Man muss schon naiv sein, um zu glauben, dass dieses Argument auch nur einem einzigen, der noch Herr seiner Sinne ist, plausibel erschienen wäre.
Kurz-Grand Prix – Idee der Briten
Es waren vor allem die Briten und dort Richard Davison, der als Fürsprecher der Aufgabe, die selbst bei harmonisch agierenden Paaren aufgrund der schnellen Lektionsabfolge tendenziell zum Gewürge durch die Grand Prix-Anforderungen verkam, agierte. Davison, einst Teamreiter, nun einer, der auch mal um die 70 Prozent reitet, häufiger aber auch darunter, macht sich gerne zum Kämpfer für diejenigen, die vermeintlich benachteiligt werden, weil sie keine prominenten Namen hätten. Denn die „Big Names“ unter den Reitern, so die mantra-mäßig wiederholte These von Davison und anderen U-70-Prozent Reitern mit dem Portemonnaie sich den teuren Dressursport leisten zu können, würden aufgrund ihres Namens stets bevorzugt bewertet. Davison war auch ein treibende Kraft bei der Abschaffung der vier Fußnoten.
Davison ist an der Organisation der London Horses Show im Dezember beteiligt und kooperiert mit Andreas Helgstrand. In London wurden schon mehrfach Kurz-Grand Prix-Versionen geritten. Zumeist gab es danach zwar Statements, aber keine wirklich inhaltliche Diskussion. Die Reiter waren selten angetan. Als dann die aktuelle Version fertig war und diese in den Weltcup-Qualifikationen der abgelaufenen Saison geritten werden musste, wurde der Unmut der Reiterinnen und Reiter lauter. Verschiedene Institutionen formulierten ihre Kritik. Parallel gab es viele Gespräche hinter den Kulissen.
Nun hat die hektische Aneinanderreihung von Grand Prix-Lektionen ihr vorläufiges Ende. Es sei denn, Veranstalter halten an dieser Aufgabe fest. Dass sie das wegen TV-Zeiten machen werden, ist mehr als unwahrscheinlich. Im „echten Fernsehen“ findet der Dressursport de facto nur noch statt, wenn in Aachen geritten wird. Wenn überhaupt.
Neue Regeln: Kurz-Grand Prix optional
In den neuen Regeln des weltreiterverbandes (FEI) für die Saison 2022/23 in Bezug auf den Dressur-Weltcup steht es nun schwarz auf weiß bzw. in der geänderten Version rot auf weiß: Der Kurz-Grand Prix kann, muss aber nicht mehr ausgeschrieben werden. Das wird vermutlich schon deshalb aber kaum jemand tun, da in Omaha, wo in der US-Provinz vom 4. bis 8. April 2023 Dressur- und Springreiter sowie Voltigierer um den Titel kämpfen, der Grand Prix als Qualifikationsleistung gefordert sein wird.mens jordan shoes release dates | is air jordan outlet legit reddit
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