Beim Frankfurter Festhallenturnier sicherte sich die Baden-Württembergerin mit ihrem Fuchs den Sieg im Finale des Louisdor-Preises. Frederic Wandres landete mit Joy Game auf Rang zwei, vor Nadine Plaster auf Shiva NRW.
Man könnte ihn auch „Mister Gleichmaß“ nennen: Denn genau das zeichnete die Vorstellung des neunjährigen Sezuan-Rosenstein-Sohns DSP Sheldon Cooper heute im Finale des Louisdor-Preises aus. In seinem Sattel: seine Besitzerin und Ausbilderin Carina Harnisch aus Neuenstein im Nordosten Baden-Württembergs. Es war der erste Grand Prix des Paares, und bis auf ein kurzes Stocken in der Piaffe der Schlusslinie war es eine durchweg flüssige Runde, geprägt von fließenden Übergängen. Kommentator Dr. Dietrich Plewa: „Das Pferd wirkte gelassen in sich und trotzdem ausdrucksvoll. Es arbeitet schön mit und zeigt eine Selbstverständlichkeit in den Übergängen, vor allem zwischen Piaffe und Passage. Er hat eine überragende Fähigkeit, sich versammeln zu lassen, manchmal wünschte man sich den Galopp fast schon wieder etwas größer.“ 74,06 Prozent lautete das Ergebnis, das im heutigen Finalfeld das Beste bleiben sollte.
Mit einem IQ von 200 – Sheldon Cooper
Carina Harnisch hat den 1,91 Meter großen Fuchs selbst ausgebildet. Dreieinhalbjährig sah sie ihn das erste Mal auf einem Video. Es war ihr Mann Sebastian, der beschloss, den Sezuan-Sohn zu kaufen. „Dabei hatte er gar keine Ahnung von Pferden“ – ihm gefiel einfach der Name des Pferdes: Sheldon Cooper, wie eine der Hauptfiguren aus der Fernsehserie The Big Bang Theory. „Mein Sheldon Cooper hat auch einen IQ von 200.“
„Shelly ist ein Kämpfer und Sportler durch und durch. Es ist ein Traum, so ein Pferd reiten und ausbilden zu dürfen“, sagt die 40-jährige Betriebsfachwirtin, die aktuell noch ein Sabbatical macht, aber bei ihrem Arbeitgeber angekündigt hat, ihr Leben ab Februar vollends den Pferden widmen zu wollen. Mit Sheldon erlebte sie Höhen und Tiefen: „Er ist der König in seinem Reich, und er bekommt, was er braucht. Wir gehen jeden Tag ins Gelände, außer bei Regen – denn Wasser ist nicht sein Element.“
Es gab auch Zeiten, da habe er seine Reiterin wirklich gefordert – fünfjährig war so eine Phase. „Aber sechsjährig hat es Klick gemacht, wir sind zu einem Team zusammengewachsen.“ Sheldon Cooper holte den Titel des Vize-Bundeschampions in Warendorf, schaffte es im Jahr darauf erneut ins Finale und achtjährig ins Finale des Nürnberger Burg-Pokals. Im Januar dieses Jahres begann Carina Harnisch den Riesen mit den ersten Grand-Prix-Lektionen zu betrauen – das Debüt in Frankfurt, heute in Frankfurt.
Leichtfüßig ein Vergnügen – Joy Game
„Joy joy“ nennt Mannschafts-Olympiasieger Frederic Wandres seine Nachwuchshoffnung Joy Game. Auf dem zweiten Rang landete das Paar – 70,70 Prozent lautete das Ergebnis. Leichtfüßig startete der zehnjährige Davino-Gribaldi-Sohn in die Prüfung und zeigte, welches Potenzial in ihm schlummert. Teure Fehler in der Einer-Tempi und kurz vor der ersten Galopppirouette schmälerten das Ergebnis.
Ansonsten bescheinigte Kommentator Plewa dem Talent des Dunkelbraunen seine „hohe Lektionssicherheit“, eine „ansprechende Grundmechanik“, die „sehr ausdrucksvolle Piaffe mit Lastaufnahme“, aber auch, dass die fliegenden Wechsel noch zwangloser ausfallen dürften.
Auf Platz drei landete jene Reiterin, die übrigens schon seit 28 Jahren die Siegerin dieser Prüfung trainiert: Nadine Plaster mit der Sir Heinrich-Fürst Grandios-Tochter Shiva NRW. 69,720 Prozent lautete ihr Ergebnis.
Zu den Ergebnissen
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