Lyon: Doppelsieg für die Werndls zum Weltcup-Auftakt

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Werndl-Lyon-2022

Lyon 2022: Jessica von Bredow-Werndl und Benjamin Werndl (© equitalyon.com)

Weltcup, Werndl und Wunderstute: In Lyon, der zweiten Etappe der Westeuropaliga des Dressur Weltcups 2022/23 konnten Jessica von Bredow-Werndl und ihr Bruder Benjamin einen Doppelsieg feiern. Es war Daleras erster Start nach der Babypause der Olympiasiegerin.

Lyon scheint zuFamilie Werndl zu passen. Mit Unee war das Weltcupfinale 2014 in Frankreichs schon ein gutes Pflaster. Und auch heute beim ersten Auftritt mit Dalera nach der Babypause von Jessica von Bredow-Werndl verlief eigentlich (fast) alles nach Plan. Die Feinabstimmung funktionierte manchmal noch nicht in der gewohnten Präzision. Am deutlichsten kam das zum Ausdruck als „Jessi“ wohl für eine Millisekunde beim Einleiten der 15 fliegenden Galoppwechsel von Sprung zu Sprung nicht klar in der Hilfengebung war und die Trakehner Stute beim Abwenden auf die Mittellinie kurz in den Trab durchparierte. Die darauffolgenden Serienwechsel waren dann wieder im „Queen Dalera“-Style. Aber die Noten mussten die Störung berücksichtigen (5,1 im Schnitt) – bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Paar aus Aubenhausen bei deutlich über 81 Prozent gelegen. Nach dem Versehen waren es kurzfristig dann knapp unter 80 Prozent.

Piaffen in Lyon in bester Werndl-Manier

Doch auf der letzten Mittellinie waren die beiden Weltranglistenersten wieder voll und ganz beieinander. Wer diese Piaffe gesehen hat, für die es mehrere der sechs Zehnen in der Bewertung der Prüfung gab, der weiß, was in Herning bei der Weltmeisterschaft im August gefehlt hat: Schwingender Rücken, Balance, Selbsthaltung, leichte Anlehnung und vor allem ein Pferd, das sich setzt. Mit 81,739 Prozent setzte sich die Kombination klar an die Spitze des Feldes.

Platz zwei ging an Benjamin Werndl, der damit den Geschwister-Doppelsieg perfekt machte. Sein WM-Pferde Famoso bestach ebenfalls in den Piaffen. Mit guten Serienwechseln, ausbalancierten Galopppirouetten und präzisem Reiten kam er auf 77 Prozent. Mit Ausnahme des französischen Richters Jean-Michel Roudier sahen alle Juroren Benjamin Werndl auf Platz zwei. Roudier legte sich anders fest, präferierte andere Ritte, sah beispielsweise die Schwedin Antomia Ramel mit Curiosity auf Platz drei – sie wurde Siebte – und deren Trainer Patrik Kittel an zweiter Position. Kittel kam auf 75,261 Prozent. Das war Platz drei mit Touchdown.

Die Dänin Nanna Merrald Rasmussen, am vergangenen Wochenende in Vilhelmsborg Zweite mit St. Schufro in der Weltcup-Kür, hatte in Lyon die Oldenburger Stute Orthilia gesattelt. 74,369 Prozent bedeuteten Platz vier im Feld der 14 Reiterinnen und Reiter. 14 waren es nur, weil die Niederländerin Dina van Liere nicht am Start erschien. Es heißt, der WM-Dritte Hermes sei in der Box schon bei der Anreise hengstig gewesen und habe sich dabei mutmaßlich leicht verletzt. Gestern hatte das niederländische Paar noch trainiert, heute aber auf den Start verzichtet, nachdem der Hengst beim Reiten lahm war, wie horses.nl berichtet.

Werth komplettiert neben Werndl-Duo deutsches Terzett in Top 5

Emilio konnte es unter Isabell Werth kaum abwarten, seine Hallenform in der Arena von Lyon unter Beweis zu stellen. Das äußerte sich schon beim Auftaktgruß, bei dem der Ehrenpreis-Sohn zunächst nicht still stehen wollte. Isabell Werth ließ sich alle Zeit, bis der Braune ruhig auf allen Vieren stand. Erst dann ritt sie an, startet aber mit einem Durchschnittswert von 4,4 für die erste Lektion. Nach sicherer Trabtour und zwei gut ausgeführten ersten Piaffen lag das Paar dann wieder im Bereich über 72 Prozent. Doch dann kam der Galopp – hier gab es mehrere Wackler, zunächst zu Beginn der Zweierwechsel, dann auch noch in den Zick-Zack-Traversalen und der Rückführung ein Umspringen im starken Galopp. Diese teuren Fehler konnte das Paar dann zum Abschluss der Aufgabe noch etwas wieder ausgleichen und beendete den Grand Prix in Lyon mit 73,413 Prozent auf Platz fünf.

Die Grand Prix Kür, in der es dann um die Weltcup-Punkte geht, steht morgen um 16 Uhr auf dem Programm in Lyon.

Die Ergebnisse finden Sie hier.cheap air jordan 11 | nike factory outlet dallas tx

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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