An Tag fünf in Mannheim sind mit Isabell Werth, Dorothee Schneider und Semmieke Rothenberger drei deutsche Dressurreiterinnen siegreich. Bei den Springreitern hat Jörne Sprehe erneut Kurs auf einen Großen Preis genommen.
Highlight auf dem Dressurviereck von Mannheim war heute der Grand Prix Special. Zehn Paare gingen an den Start, das beste kam aus Österreich. Stefan Lehfellner sattelte den 13-jährigen Oldenburger Roberto Carlos MT v. Rosandro – wie das MT im Namen verrät, kommt er aus der Zucht von Elisabeth Max-Theurer, der Mutter von Lehfellners Partnerin Victoria Max-Theurer. 71,808 Prozent reichten für den Sieg. Platz zwei ging an Lehfellners Landsfrau Renate Voglsang mit Fürst Ferdinand Zur Fasanenhöhe (70,979), die Drittplatzierten des Grand Prix am Sonntag. Heute waren es Sandra Nuxoll und Bonheur de La Vie (70,958), die mit der weißen Schleife auf die Ehrenrunde gingen.
Die Sieger vom Vortag, Sönke Rothenberger und Matchball, mussten aufgeben. Der Millennium-Sohn hatte wohl die Zunge übers Gebiss gezogen, jedenfalls zeigte er sie deutlich, so dass Rothenberger den Ritt nachvollziehbarerweise abbrach, den Rappen klopfte und rausritt.
Routinier Emilio vor zauberhafter Sissy
Im Grand Prix für die Kür gingen zwölf Paare an den Start. Schlussendlich siegte Isabell Werth mit dem 17-jährigen Emilio und einem Ergebnis von 73,718 Prozent. Ein Highlight war der Auftritt von Dorothee Schneider mit Sisters Act, die morgen in Mannheim ihre brandneue Kür präsentieren wird. Die beiden sind bereit! Sicher, die Piaffen hätten etwas lebhafter sein können. Aber Schneider versteht es wahrlich ein Pferd in seinen Möglichkeiten zu zelebrieren, 73,217 Prozent und damit zweiter Platz. Jasmin Schaudt machte das schwarz-rot-goldene Treppchen komplett. Mit dem 13-jährigen Fano v. Fiorano lautete das Ergebnis 71,652 Prozent und Rang drei.
Semmieke Rothenberger erneut siegreich
Ihren Sieg vom Vortag im Piaff-Förderpreis konnte hingegen Semmieke Rothenberger wiederholen – heute allerdings mit etwas weniger deutlichem Vorsprung. 73,410 Prozent lautete das Ergebnis für die Bad Homburgerin und ihren Jazz-Sohn Farrington. Die Plätze zwei und drei wurden ebenfalls mit den gleichen Namen des Vortages besetzt, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Helen Erbe erhielt im Sattel von Carlos 72,564 Prozent und holte damit Platz zwei, während sie Alina Schrader und Paola (72,077) hinter sich ließ.
Burg-Pokal Vor-Qualifikation Schneiders Neuling Escalito
Den Abschluss auf dem Mannheimer Viereck machte heute die Qualifikation für die Station des Nürnberger Burg-Pokals. Zum ersten Mal hatte Dorothee Schneider den achtjährigen westfälischen Escolar-Sohn Escalito dabei, der dem Klosterhof Medingen zusammen mit Prof. Bernd Heicke gehört. Der elastische Braune hat erste Turniererfahrungen mit Klosterhof-Bereiterin Hannah Laser gesammelt und war platziert bis Dressurpferdeprüfung Klasse M. Sein letzter Turnierauftritt ist allerdings schon eine Weile her: 2021. Das merkte man ihm heute nicht an: tolle Vorstellung eines talentierten Youngsters mit drei überdurchschnittlichen Grundgangarten, für die es 73,780 Prozent gab. Das reichte für den Sieg.
Dabei ließ Escalito einen WM-Medaillengewinner hinter sich: Beata Stremlers For Magic Equesta (73,488), Platz zwei. Rang drei ging wie schon bei der Qualifikation in Hagen an Raphael Netz mit Finest Black Lady (72,195) auf Rang drei.
Springen
In der Qualifikation zum Großen Preis der Springreiter gab es ein 53 Teilnehmer großes Feld. Durchsetzen konnte sich Romain Duguet aus der Schweiz. Er sattelte Bel Canto de Boguin, einen zwölfjährigen Wallach v. Grenat de Grez, mit dem er nach 66,03 Sekunden fehlerfrei ins Ziel kam. Insgesamt fünf deutsche Paare konnten sich in der Qualifikation platzieren, davon belegten Jörne Sprehe mit Hot Easy (0/66,65) und Cedric Wolf mit Capitano (0/67,54) die Plätze zwei und drei. Für Jörne Sprehe und ihre elfjährige Andiamo Z-Tochter könnte Mannheim schon der dritte Große Preis in dieser Saison werden. Sie konnten bereits in Linz und in Arezzo triumphieren.
Die drei weiteren platzierten deutschen Paare hießen Michael Viehweg und Contario (0/68,32; Rang fünf), Michael Jung und DuoPower (0/68,87; Rang sechs) und Sophie Hinners und Vittorio (0/69,23; Rang sieben). Letztere konnten schon einige gemeinsame Erfolge verbuchen, z.B. den Deutschen Meistertitel der Springreiterinnen 2021.
In dem anderen 1,45 Meter-Zeitspringen der CSIO-Tour siegten Hans-Dieter Dreher und Prinz. Der Perigueux-Sohn kam mit dem diesjährigen Sieger des Großen Preis von Amsterdam im Sattel nach 57,50 Sekunden ins Ziel. Mit genau 61 Sekunden wurde Angelique Rüsen mit Crowny (v. Crown Z) Zweite, gefolgt von Michael Viehweg und Quait Fox (61,07).
Karten neu gemischt bei den sieben- und achtjährigen Springpferde
Nachdem am Samstag bereits die erste Qualifikation für die sieben- und achtjährigen Springpferde anstand, wurde am heutigen Montag die zweite Qualifikation ausgetragen. Dabei blieb es spannend, da die Spitze komplett wechselte: Den Sieg trug Galadermie PP Z, eine siebenjährige Zangersheider Stute v. George Z-Diamant de Semilly davon. Der Züchter ist Mathias Rast Reich, vorgestellt wurde die braune Stute von der Österreicherin Alessandra Reich (0/60,22). Das Paar wurde in der ersten Qualifikation nicht platziert.
Das zweitbeste Springpferd kommt aus der Zucht von der Sportstall Tina Pol AG und ist ebenfalls eine Zangersheider Stute. Kinmar Scarlett nennt sich die Achtjährige v. Akarad Hero Z-Lys de Darmen. Im Sattel saß Janika Sprunger, die Ehefrau des Weltranglistenersten Henrik von Eckermann (0/61,25). Auch diese beiden konnten sich in der ersten Qualifikation noch nicht platzieren.
Happy Hour unter Sergio Alvarez Moya platzierte sich am Samstag auf Rang fünf und in der zweiten Qualifikation dann an dritter Stelle. Auch sie ist eine Stute, acht Jahre alt, aus der Zucht der Alvarez Moya Horses S.L. Das Paar kennt sich demnach schon eine Weile. Happy Hour ist als Holsteinerin eingetragen und stammt ab von Crunch-Quadros.
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