In Mannheim hat sich Thiago unter Matthias Alexander Rath für das Finale im Nürnberger Burg-Pokal qualifiziert. Platz zwei ging an Ann-Christin Wienkamp mit Finley, deren „fehlerarme“ Runde von den Richtern nicht goutiert wurde.
In der Galopptour, vor allem im Vorwärts, wusste der Sieger zu bestechen. Großes Galoppieren, auch mit genügend Hinterhandaktivität zeichneten Thiago, der schon gestern siegte, aus. Auch die halben Pirouetten gelangen schon gut im Galopp. In den Serienwechseln war der Rapphengst von Matthias Alexander Rath allerdings noch wenig gerade. Sie müssen noch balancierter gesprungen werden. In den Trabverstärkungen fußte der Totilas-Sohn nicht einmal ein Hufbreit über. Vorne schmiss er die beine, so wie einst seine Eltern, Totilas und Wahajama. Die Trabtraversalen waren geschmeidig. Im Schritt waren Anlehnung und Takt nicht zu jeder Zeit voll überzeugend. Die Richter vergaben dafür 73,341 Prozent. Kein sehr strenges, aber ein in Summe noch nachvollziehbares Ergebnis. Er müsse nun „die Turnierplanung ändern“, sagte Matthias Rath danach. Das dürfte er gerne tun.
„Sehr, sehr viel Gleichmaß“ – Platz zwei für starke Ann-Christin Wienkamp
Platz zwei ging an Ann-Christin Wienkamp und den Westfalen Finley v. First Selection. Das Paar zeigte eine, man möchte schon fast sagen, bombensichere Runde. Das Pferd beständig gut in der Anlehnung. Mit Rahmenerweiterung in den starken Tempi, deutlicher Versammlungsbereitschaft in der Rückführung und stets vor den treibenden Hilfen bei feiner Anlehnung. Während des gesamten Ritts war die Reiterin bemüht, den Westfalen noch feiner zu führen.
Entsprechend lobte Kommentatorin Katrina Wüst, die bei B sitzend 75 Prozent, in ihrem Ranking Platz drei, vergab: „Ein Pferd mit sehr viel Grundschwung und klaren Highlights im Galopp. Die Trabtour mit viel Ausdruck, gleichmäßig, klare Biegung in den Seitengängen.“ Und dann – Skala der Ausbildung ick hör dir trapsen – Stichwort Takt, attestierte sie dem Paar „sehr, sehr viel Gleichmaß“. Der Wallach sei „sehr sicher an der Hand“. Die Chefrichterin der Olymischen Spiele von Tokio lobte Wienkamps „Risikobereitschaft in beiden Galoppverstärkungen“, und „gutes Aufnehmen“. Die fliegenden Galoppwechsel habe man sich „noch etwas größer vorstellen“ können. Das stimmt, in eine Richtung hatte das vorspringende Vorderbein noch nicht so viel Ausdruck wie in die andere. Es sei eine „sehr fehlerarme Vorstellung“ gewesen, so Wüsts Bilanz. Manko: Beide Grußaufstellungen waren unruhig und offen. Dennoch hätte Wienkamps Runde an Position eins gesetzt gehört (lesen Sie dazu hier den Kommentar). 72,927 Prozent – Platz zwei.
Dritter wurden Matthias Bouten und Meggle’s Long Island. Auch die Kombination marschierte fehlerfrei durch diesen Prix St. Georges Special. Die Trabtraversalen hätte man sich geschmeidiger gewünscht. Auch bei der letzten Linie, in der mit Halten, Rückwärtsrichten und daraus im Mitteltrab abtraben noch mal viel von den Pferden verlangt wird, war noch Luft nach oben, 72,805 Prozent.
Mit einigem Staunen dürfte Raphael Netz seine Protokolle studiert haben. Von 69,634 Prozent, also einem „joooaaaa“ bis zu 74,878 Prozent, also einem „Yes, Strike!“ reichte das Notenspektrum für seinen Niederländer Int2ition. Er kam auf 72,195 Prozent, das bedeutete Rang vier für den sympathischen Braunen, der in den Schrittpirouetten noch besser werden muss. „Raphi“ wird es locker nehmen, nach seinem gestrigen Sieg mit Elastico im Piaff-Förderpreis. Der Hengst wird übrigens in München bei Pferd International unter seiner japanischen Besitzerin gehen. Netz wird ihn aber ansonsten in dieser Saison weiterhin reiten dürfen.
Die Ergebnisse finden Sie hier.nike air jordan 1 low outlet | do nike outlets have jordans
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