Dressurreiter Matthias Bouten verlässt den Stall Meggle im bayerischen Wasserburg. Nach „vier schönen Jahren“ in den Diensten des Butter- und Milchprodukte-Produzenten sucht er nun eine neue Herausforderung.
Matthias Bouten ist aktuell 74. der Weltrangliste. Exakt 100 Siege in Klasse S von Ein- bis Drei-Sterne-Niveau weist das Erfolgskonto des 38-Jährigen auf. Anfang Mai führte er das bislang letzte Mal die Ehrenrunde an. Auf Gut Eicherloh in Oberbayern hatte er im Sattel von Meggle’s Boston den Grand Prix gewonnen. Pferde mit dem Vornamen Meggle’s im Allgemeinen, und Meggle’s Boston im Speziellen waren die vierbeinigen Erfolgsgaranten von Matthias Bouten in den vergangenen vier Jahren. „Vier schöne Jahre“, wie der gebürtige Rheinländer betont.
Matthias Bouten und Meggle’s Boston
Der erste gemeinsame Start des Rapphengstes, der vorher von Hendrik Lochthowe geritten wurde, datiert auf November 2018. Damals ritt Matthias Bouten den KWPN-Hengst auf Rang fünf im Grand Prix von Oldenburg. Es sollte die erste von ingesamt von 33 internationalen Platzierungen sein, die das Paar gemeinsam erringen konnte. Seine neue Stelle angetreten hatte Bouten am 1. Mai 2018.
Die „Homebase“ seit 2018 war der Georgihof der Familie Meggle. Hier trainierte Matthias Bouten die Pferde des Unternehmers aus Wasserburg. Lange Jahre unter Anleitung von Wolfram Wittig, seit einem halben Jahr ist Johnny Hilberath derjenige, der unten steht und Tipps gibt.
Matthias Bouten wurde in Krefeld geboren, kam früh zum Reiten und machte eine Ausbildung bei Hans Rueben. Nach Stops bei Heike Kemmer und Rudolf Zeilinger landete er bei Isabell Werth. Dort in Rheinberg ritt er sieben Jahre lang. Bekannt ist er unter anderem dafür, dass er den anfangs recht schwierigen Emilio mit viel Ruhe (und Scheuklappen) davon überzeugen konnte, Reitpferd werden zu wollen.
Anschließend wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit mit seinem Partner Vicent Arroyo. In dieser Zeit hat er viele Pferde ausgebildet, mit denen er bis ins Finale des Nürnberger Burg-Pokal vordringen konnte. Auch diverse Erfolge auf Bundeschampionaten konnte Bouten feiern, der es liebt, Pferde von jung an selbst auszubilden.
Zu den Pferden, die das reiterliche ABC (und mehr!) bei Matthias Bouten erlernt haben, zählen unter anderem Bodyguard, Söhnlein Brilliant MJ, Quantum vis oder Fräulein Auguste MJ. Alles Dressurpferde, die im Anschluss an die Zeit bei Bouten international am Start waren.
Zeit für einen nächsten Schritt
„In den vergangenen vier Jahren habe ich wunderbare Turniere reiten dürfen, war in Nationenpreisen am Start, in Aachen platziert. Es war eine tolle Zeit bei Familie Meggle, für die ich dankbar bin und denen ich für großartiges Engagement für den Dressursport danke. Aber nun fühlt es sich so an, dass ich den nächsten Schritt gehen muss. Ich möchte mich weiterentwickeln.“ Wo die Reise hingehen soll, weiß Bouten selbst noch nicht so genau. Er kann sich sein neues reiterliches Kapitel sowohl als Selbsständiger oder als Angestellter vorstellen. „Ich verlassen den Georgihof ohne Groll, ohne Druck aber voller Dankbarkeit und bin selbst gespannt, wohin meine Reise jetzt führt“, so Bouten.
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