Mechelen: Charlotte Fry und Everdale gewinnen Weltcup-Kür, Netz Vierter

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Charlotte Fry und Everdale gewannen mit ihrer Kür die Weltcup-Qualifikation von Mechelen 2023. (© FEI/Dirk Caremans)

Mechelen in Belgien ist dieses Wochenende Schauplatz von Qualifikationen in drei Weltcup-Disziplinen: Dressur, Fahren und Springen. Die Dressurreiter machten den Anfang und Charlotte Fry führte das Feld an.

Für die Weltcup-Turniere sattelt die in den Niederlanden beheimatete Britin Charlotte Fry ihr Championatspferd von 2021, den 14-jährigen Everdale. In London kurz vor Weihnachten waren sie noch Zweite hinter Charlotte Dujardin und Everdales Sohn Imhotep gewesen. Heute in Mechelen siegten sie mit Weile. 84,980 Prozent gaben die Richter, alle hatten das Paar auf Rang eins – trotz Ausbildungsmängeln, die sich in nicht immer tragenden Hinterbeinen und der in allen Phasen hohen, engen Kopf-Hals-Einstellung äußern, die die Reiterin mittels tiefer, breiter Zügelführung zu kompensieren versucht.

Riesengroß war die Freude zu Recht bei der Belgierin Flore de Winne im Sattel des neunjährigen Hannoveraners Flynn v. Fahrenheit, die nach einer sehr harmonischen Vorstellung in ihrer Kür zum ersten Mal die 80 Prozent-Marke knacken konnten. Mit 80,330 Prozent wurden sie Dritte.

An zweiter Stelle reihte sich die Niederländerin Marlies van Baalen auf dem sympathischen Don Schufro-Sohn Habibi ein. 81,160 Prozent wurden es hier.

Bestes deutsches Paar waren Raphael Netz und der zwölfjährige KWPN-Wallach Great Escape Camelot auf Rang vier mit 80,215 Prozent. Das ist der zweite persönliche Rekord zum Abschluss der ersten gemeinsamen Saison nach dem zweiten Platz im gestrigen Grand Prix (ebenfalls hinter Fry/Everdale) mit 73,152 Prozent.

Alle Ergebnisse der Weltcup-Kür Mechelen 2023 finden Sie hier.

Überblick Ranking

Mechelen war die sechste von elf Weltcup-Stationen. Am Finale, das dieses Jahr vom 16. bis 20. April in Riad (KSA) stattfindet, nehmen 18 Paare teil. Aus der Westeuropa-Liga können sich die besten neun Reiter qualifizieren, allerdings nur maximal drei pro Nation. Für die deutschen Reiter war das in den letzten Jahren besonders schwierig, da fünf Jahre in Folge erst Isabell Werth, dann Jessica von Bredow-Werndl als Titelverteidigerinnen automatisch gesetzt waren und es somit nur noch zwei weitere Startplätze gab. Jessica von Bredow-Werndl hatte allerdings bei der Europameisterschaft in Riesenbeck gesagt, das Weltcup-Finale sei diese Saison kein Thema für sie. Sie konzentriert sich auf die Olympischen Spiele in Paris.

Aktuell sind es zwei Paare, die unter den besten Neun der Westeuropa-Liga geführt werden und somit eine Chance auf einen Start beim Finale hätten: Raphael Netz auf Rang drei mit 52 Punkten und Matthias Alexander Rath auf Platz sechs mit 37 Punkten.

Angeführt wird das Ranking von Patrik Kittel (SWE) mit 68 Punkten, gefolgt von Morgan Barbançon (56) für Frankreich. Sie war heute Siebte mit ihrem neuen Toppferd, dem KWPN-Wallach Habana Libre A (78,050). Mit drei zweiten Plätzen in Folge rangiert EM-Silbermedaillengewinnerin Nanna Skodborg Merrald auf Platz vier (51). Fünfter ist Alexandre Ayache (39) vor Charlotte Fry (37), Rath (s.o.), Nicolas Wagner Ehlinger (34) und Larissa Pauluis (33).

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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