Dorothee Schneider ist bislang die große Abräumerin auf dem Dressurviereck der Munich Indoors. Aber Jessica von Bredow-Werndl ist ihr dicht auf den Fersen.
Im gestrigen Grand Prix für die Kür hatte Schneider den westfälischen Sandro Hit-Ehrenwort-Sohn St. Emilion gesattelt, der sie nicht enttäuschte und den besten internationalen Grand Prix seiner Karriere hinlegte – zumindest nach Punkten. Sogar eine Zehn steht im Protokoll der beiden, nämlich vom Richter bei H, Christoph Umbach aus Luxemburg, für die Grußaufstellung. Ansonsten bewegten die Noten sich konstant zwischen Sieben und Acht bzw. 8,5. Der zehnjährige St. Emilion war im vergangenen Jahr im Rahmen der Stuttgart German Masters mit dem Otto-Lörke-Preis für das beste Nachwuchspferd ausgezeichnet worden.
An seiner Seite stand damals eine Stute, die auch in München neben ihm zur Siegerehrung aufmarschierte: die elfjährige KWPN-Stute Zaire v. Son de Niro-Jazz unter Jessica von Bredow-Werndl. Auch diesem Paar gelang ein weitgehend fehlerfreier Grand Prix. Mit 75,200 Prozent mussten sie sich knapp geschlagen geben, konnten sich aber damit trösten, dass sie bei drei Richtern auf dem ersten und von zweien auf dem zweiten Rang eingeordnet worden waren, während es bei Doro Schneider und St. Emilion genau umgekehrt war.
Mit einigem Abstand (70,340 Prozent) folgte auf dem dritten Platz Matthias Bouten mit dem 13-jährigen Hannoveraner Söhnlein Brillant MJ v. Shakespeare in Love-Rabino.
Richtig eng wurde es im Grand Prix für den Special. Hier hatte Dorothee Schneider ihren zweiten Sandro Hit-Grand Prix-Kandidaten gesattelt: den neunjährigen Hannoveraner Showtime aus einer Mutter v. Rotspon. Jessica von Bredow-Werndl setzte auf ihren Weltcup-Dritten und Mannschafts-Bronzemedaillengewinner der Europameisterschaften, Unee BB. Die beiden kamen auf exakt dieselbe Punktzahl, nämlich 76,680 Prozent. Da Schneider aber die höheren Fußnoten erhalten hatte, wurde die goldene Schleife an Showtimes Kandare geheftet.
Auf Showtime ruhen große Hoffnungen – zu Recht, wenn man sich das Protokoll des Wallachs anschaut. In der Passage erhielt er mehrfach eine 9. Ebenso in den fliegenden Galoppwechseln von Sprung zu Sprung. Lediglich der versammelte Schritt und das Halten und Rückwärtsrichten schmälerten die Gesamtwertung ein wenig. Da gab es Noten zwischen Sechs und Sieben. Aber ansonsten sind da einige Gutpunkte.
Das galt auch für Jessica von Bredow-Werndl und Unee. Dem 14-jährigen Gribaldi-Sohn wurden die fliegenden Wechsel von Sprung zu Sprung zum Verhältnis. Hier hakte es, was sich auch auf die Fußnote für Durchlässigkeit und Gehorsam auswirkte. So wurde es heute „nur“ Platz zwei für das Erfolgspaar.
Dritter wurde erneut Matthias Bouten, diesmal im Sattel des zwölfjährigen Westfalenhengstes Ehrengold MJ v. Ehrentusch-Rohdiamant. Hier gab es 70,040 Prozent. Vierte wurde mit Kathleen Keller auf Daintree (13j. Hannoveraner v. De Niro-Wanderbursch II) eine weitere Deutsche, die mit 69,140 Prozent aus dem Viereck kam.
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