Die dreifachen Weltmeister sind wieder da! Dorothee Schneider und Sezuan sicherten sich beim Turnier der Sieger in Münster die erste Prüfung des Turniers. Und auch im Grand Prix stand Schneider ganz rechts in der Siegerehrung. Schließlich wurden heute auch die Sieger in „Westfalen-Wappen“ und „Optimum“ gekürt.
Dorothee Schneider und der achtjährige dänische Zack-Sohn Sezuan sicherten sich den Prix St. Georges von Münster mit 75,211 Prozent vor Kristina Böring-Sprehe auf Destiny (74,237) und Kira Wulferding mit Soiree d’Amour (73,789).
Auch Schneider und Sezuan hatten dieses Jahr schon an einer Burg-Pokal Qualifikation teilgenommen. Beim Mannheimer Maimarkt-Turnier wurden sie Dritte hinter Matthias-Alexander Rath auf Foundation und der seit Balve ebenfalls für Frankfurt gesetzten Brisbane von Helen Langehanenberg.
Heute ging es in Münster um keine Qualifikaiton, „nur“ um Sieg und Platz. Schneider und der dreifache Weltmeister der jungen Dressurpferde begannen mit einer Trabtour, in der der Hengst mit wunderbarer Anlehnung, geschmeidigen Seitengängen und natürlich seinen Qualitäten in der Grundgangart selbst punktete. Im Galopp kamen leichte Spannungen auf. Sezuan galoppierte nicht mehr so groß und losgelassen wie noch vor der Aufgabe, als Schneider noch um das Viereck herum ritt. Der Schweif war unruhig, vor allem in den Serienwechseln, und insgesamt wirkte der Hengst nicht einhundertprozentig losgelassen. Trotzdem ritt Dorothee Schneider die Aufgabe sicher zu Ende.
Kristina Böring-Sprehe und ihre Neuerwerbung Destiny, ein Oldenburger Sohn von Sprehes Olympiapferd Desperados, wachsen immer besser zusammen. Einzig zwischen den beiden Pirouetten, wo die Aufgabe zunächst Außengalopp durch die Ecke und dann einen fliegenden Wechsel bei C verlangt, passierte ein Missgeschick, das die Note etwas drückte. Aber alles in allem war das schon ein sehr harmonischer Ritt.
Den lieferten auch Soirée D’Amour und Kira Wulferding, das Paar auf Rang drei. Auch wenn die Stute bei der ersten Grußaufstellung noch ruhte und sich erst einmal in Ruhe umsah, während ihre Reiterin grüßte. Aber als Wulferding die Zügel aufnahm, war auch die hoch elegante und leichtfüßige San Amour-Tochter wieder voll da. Bis auf die halbe Pirouette nach rechts, in der das Paar Punkte verlor, weil die Stute mehrere Sprünge gleichzeitig mit beiden Hinterbeinen sprang, lieferten auch sie eine weitgehend fehlerfreie Runde. Wulferding sitzt in Soiree d’Amours Sattel seitdem die Stute dreijährig ist. Damals gewannen sie das Bundeschampionat. Dieses Jahr ist sie bereits für den Nürnberger Burg-Pokal qualifiziert.
Wieder Schneider
Ihre Qualitäten als Ausbilderin stellte Dorothee Schneider heute auch mit der 13-jährigen Hannoveraner Stute Fohlenhof’s Rock’n Rose unter Beweis. Anfang 2015 waren die beiden erstmals zusammen auf dem Turnier. Sie hatte die Rubin-Royal-Tochter damals von Oliver Luze übernommen. Innerhalb dieser gut zwei Jahre, die Schneider die Stute nun in Arbeit hat, hat die statiöse Braune sich enorm weiterentwickelt, ist geschlossener geworden und hat an Kraft und Ausstrahlung gewonnen. Der Grand Prix des Paares wurde mit 75,180 Prozent belohnt, über die Schneider sich zu Recht sichtlich freute. Absolute Highlights: z.B. die lehrbuchreifen Serienwechsel.
Platz zwei ging mit 74,140 Prozent an Anabel Balkenhol und den Trakehner Hengst Heuberger v. Imperio vor Ingrid Klimke und ihre Rheinländer Stute Geraldine. Letztere hatte heute ein paar Ecken und Kanten in ihrer Prüfung. Beispielsweise fand die Fürst Grandios-Tochter beim Anpassagieren aus dem Schritt zunächst ihren Takt nicht und in der ersten Piaffe verlor sie die Balance und kam dadurch aus dem Takt. 74,120 Prozent gaben die Richter.
Westfalen-Wappen und Optimum
Das „Westfalen-Wappen“ und das „Optimum“ sind die traditionellen Reitpferdeprüfungen im Rahmen des Turniers der Sieger. Beim Optimum für die Vierjährigen setzte sich Ingrid Klimkes westfälischer Franziskus-Rapallo-Sohn Firlefranz durch. Der Wallach kam mit einer 8,6 aus dem Viereck. Für den Trab griffen die Richter zur 9,5.
Ihm dicht auf den Fersen war dem Sieger der Oldenburger Hengst For Final v. For Romance-Dimaggio – Sieger im Sporttest von Münster – unter Stefanie Ahlert mit einer Durchschnittsnote von 8,5. Rang drei ging an Claudia Rüscher und den Westfalen Hengst Rosendiamant v. Rohjuwel-Don Bedo (8,4).
Bei den Dreijährigen im Westfalen-Wappen treten ausschließlich westfälische Pferde an. Hier setzte sich ein Sohn des Warendorfer Landbeschälers Sir Heinrich aus einer Ehrentusch-Mutter durch: Scalino, vorgestellt von Andrea Krehenwinkel. Er kam auf eine Gesamtwertnote von 8,1. Equitop v. Equitaris-Insterburg sicherte sich mit Sina Aringer im Sattel und der Wertnote 8,0 Rang zwei. Dritte wurde mit 7,4 die Escolar-Tochter Egalité (Mutter v. Jazz Time) unter Hendrik Schulte-Märter.
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