Münster: Grand Prix-Siege für Werth und Klimke

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Kein Weg vorbei führte heute im Grand Prix der Special-Tour von Münster an Isabell Werth und ihrem Mannschaftseuropameister Don Johnson. Ein Comeback feierte Ingrid Klimkes Dresden Mann auf dem Dressurviereck ihrer Heimatstadt.

Stattliche 78,680 Prozent erhielten Isabell Werth und der nun 13 Jahre alte Hannoveraner Don Frederico-Sohn Don Johnson im Grand Prix des LVM Dressurchampionats. Von der Richterin bei H, Kerstin Holthaus, gab es sogar 82,40 Prozent. Das war ein Ausreißer nach oben, aber alle fünf Richter waren sich hinsichtlich der Rangierung einig.

Das galt auch für Anabel Balkenhol und ihren 15-jährigen, nach Verletzungspause wieder genesenen Dablino. Der De Niro-Wanderbursch-Sohn aus dem Besitz der Familie verließ das Viereck mit 76,080 Prozent und dem einhelligen Urteil: Platz zwei.

Bei der Drittplatzierten sah es fast ebenso aus. Vier der fünf Juroren sahen Nadine Capellmann auf der Württemberger Gribaldi-Tochter Girasol an der Stelle, an der sie später auch landete. Lediglich Kerstin Holthaus bei H hätte sie auf Rang sechs gesetzt. Alles in allem gab es 74,100 Prozent.

Dahinter reihten sich ein: Patrik Kittel mit Delaunay, einem neunjährigen Oldenburger v. Dr. Doolittle-Feinbrand, als Vierter (73,560), Charlotte-Maria Schürmann auf Burlington v. Breitling W-Rohdiamant als Fünfte (72,420), der einstige Berufsreiterchampion Thomas Wagner mit dem Abanos-Lord Sinclair-Sohn Amoricello als Sechster (71,440) und Hubertus Schmidt im Sattel von Sammy Deluxe v. Sir Donnerhall-Florestan auf Platz sieben (71,420).

Den Kurz Grand Prix als Qualifikation für die Grand Prix Kür sicherte sich bei seinem Turnierdebüt nach langer Pause der nun elfjährige Westfale Dresden Mann v. Dresemann-Florestan unter Ingrid Klimke. „Alfie“, wie er im Stall Klimke heißt, wurde mit 72,953 Prozent bedacht. Dahinter reihte sich Isabell Werth auf dem mächtigen 1,85 Meter-Oldenburger Larentio-Walldorf-Sohn Laurenti ein. Der Wallach von dem sie selbst sagt, er sei „ein Riesenpferd mit einem ganz kleinen Herzen“, war in Frankfurt beim Louisdor-Preis dabei gewesen, musste da aber unter anderem seine Stallgefährtin Weihegold an sich vorbei ziehen lassen. Heute in Münster kam er mit 72,140 Prozent aus dem Viereck. Dritte wurde Uta Gräf auf dem elfjährigen Westfalen Lawrence v. Laomedon-Fidermark mit 68,628 Prozent.

Dahinter platzierten sich in dieser Reihenfolge Stefanie Wolf mit dem Oldenburger Hengst Sorento v. Sandro Hit-Donnerhall (67,930), Jennifer Hoffmann (USA) auf Farinelli, einem 16-jährigen Westfalen v. Florestan-Weltmeyer (67,814) und Andrea Timpe im Sattel von Don Darwin, ein zwölfjähriger Westfale v. Don Schufro-Warkant (67,535).

Das Viereck eingeweiht hatten Samstag früh um 8.30 Uhr die Junioren mit der Qualifikation für den Preis der Zukunft (M*). Diese Prüfung ist ein Novum. Bislang gab es den Preis der Zukunft immer nur für Junge Reiter. In diesem Jahr dürfen auch die Junioren mitreiten. In der ersten von zwei Prüfungen hatte die Mannschaftseuropameisterin der Ponydressurreiter und Helen Langehanenberg-Schülerin Maike Mende die Nase vorn. Im Sattel des elfjährigen Schimmels Rothschild v. Roh Magic-Pik Labionics war die die einzige, die über 70 Prozent kam, genauer gesagt, auf 70,766 Prozent.

Ebenfalls bereits sehr erfolgreich im Ponysport war auch die Reiterin auf Rang zwei: Hannah Cichos aus Gelsenkirchen, die auf dem elfjährigen Westfalen Four Ever v. Farewell III-Rosso di Sera saß, der im Besitz von Klaus Balkenhol steht. 69,279 Prozent waren die Ausbeute der beiden.

Dritte wurde die Hamburgerin Franziska Schwiebert im Sattel des zehnjährigen Dänen Hogholm’s Facel-Vega, ein Sohn des einstigen Holsteiner Siegerhengstes Akinos aus einer Mutter v. Triumph. Die beiden kamen auf 68,333 Prozent. Allerdings waren die Richter sich bei ihnen alles andere als einig. Die Richterin bei C, Ute Platen, sah sie an zweiter Stelle. Martin Plewa bei M hingegen setzte sie auf Platz acht.

Aber natürlich gibt es auch weiterhin den Preis der Zukunft für die Jungen Reiter, der mit der Qualifikation auf S*-Niveau startete. Hier setzte sich Claire-Louise Averkorn, Silbermedaillengewinnerin der Deutschen Juniorenmeisterschaften 2013, Mannschaftseuropameisterin und inzwischen siegreich bis Intermédiaire I, auf ihrem Spitzenpferd Condio B v. Contendro an die Spitze. Der elfjährige Hannoveraner aus einer Mutter v. Willem’s As sollte eigentlich Springpferd werden. Doch es wurde rasch deutlich, dass seine Stärken eher auf dem Viereck liegen, wie er nun immer wieder unter Beweis stellt. So auch in Münster, wo er mit 71,667 Prozent aus dem Viereck kam.

Dicht auf den Fersen waren dem Siegerpaar Joline Thüning und ihr 13 Jahre alter Oldenburger Don Dayly v. Depardieu-Don Primero, die mit 71,447 Prozent bedacht wurden. Zwei Richter sahen dieses Paar vor Averkorn. Doch einer der Juroren hätte sie an vierte Stelle gesetzt. So gab es in dieser Prüfung kein Vorbei an Claire-Louise Averkorn.

Dritte wurde Julia de Ridder auf Comtessa, auch dies eine Oldenburger Stute, die v. Royal Hit-Dream of Heidelberg abstammt. Sie erhielten 70,482 Prozent.

Und schließlich gab es noch die Intermédiaire I am Samstag in Münster. Die ging an Helen Langehanenberg auf dem achtjährigen Oldenburger Diamigo v. Dimaggio-Freudenprinz, einem mütterlichem Halbbruder ihres ersten Grand Prix-Pferdes, der jüngst viel zu früh verstorbenen Responsible. Mit Diamigo stand Helen vor zwei Jahren im Finale der Weltmeisterschaften Junger Dressurpferde. Nun gewann er die Intermédiaire I mit 73,772 Prozent.

Platz zwei ging wie schon im Prix St. Georges an Kira Wulferding auf dem ebenfalls acht Jahre alten und oldenburgisch eingetragenen Sandro Hit-Donnerhall-Sohn Silver Black (72,061).

Dahinter landete das Siegerpaar des Prix St. Georges, Anabel Balkenhol auf dem Trakehner Hengst Heuberger. Der achtjährige Imperio-Michelangelo-Sohn vom Gestüt Webelsgrund erhielt heute 72,018 Prozent.

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