Nachdem der Freitag und die Tagesveranstaltung am Samstag beim Turnier der Sieger in Münster ganz im Zeichen des Springsports gestanden hatte, übernahmen gestern Abend wieder die Dressurreiter das Ruder. Drei Entscheidungen standen noch aus auf dem Viereck. Die machten die Mannschaftsolympiasiegerinnen unter sich aus.
Die Grand Prix Kür gestern Abend ging an Isabell Werth auf der zwölfjährigen KWPN-Stute Anne Beth. Die sechsfache Olympiasiegerin reitet die Oscar-Tochter zusammen mit Lisa Müller. Die Ehefrau von FC Bayern-Kicker Thomas Müller trainiert mit Werth. Im vergangenen Jahr hatte Müller Anne Beth noch ausschließlich selbst bis Intermédiaire II vorgestellt. Im Januar saß Isabell Werth in der Halle Münsterland erstmals im Sattel der Stute. Gestern gaben die Richter dem Paar 78,275 Prozent. Patzern in den Zweierwechseln, wenig gesetzten Piaffen und einer nicht immer lockeren Oberlinie standen tolle Traversalen und vor allem eine exakte Abstimmung auf die Musik gegenüber.
Hart umkämpft war der zweite Platz, den sich am Ende Marcus Hermes mit dem elfjährigen Carabas-Sohn Cabanas sicherte. Der Oldenburger aus einer Trakehner Mutter v. Partout wurde wie auch seine ebenfalls Grand Prix-erfolgreiche Vollschwester Callas von der Familie Baumgürtel, Hermes‘ Arbeitgeber auf dem Freiberger Hof, selbst gezogen. Vor zwei Jahren war Hermes mit beiden Pferden für das Finale im Louisdor-Preis in Frankfurt qualifiziert gewesen. „Ganz toll geritten“, kam ein großes Lob von Kommentator Michael Klimke für die Kür der beiden zu Musik aus „Fluch der Karibik“. Die Richter gaben 76,375 Prozent.
Platz drei ging mit 76,225 Prozent an Mannschaftsweltmeisterin Fabienne Lütkemeier auf dem elfjährigen Fiero v. Fürst Heinrich. Die beiden tanzten zu Melodien aus „Der König der Löwen“ und Lütkemeier erfreute einmal mehr mit ihrer unbekümmerten Art zu reiten. Während der Galopptour stahl sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht. Und nach der letzten Grußaufstellung erhielt ihr Rappe überschwängliches Lob von einer sichtlich zufriedenen Reiterin.
Kristina Bröring-Sprehe und ihr Neuer siegreich
Kristina Bröring-Sprehe hatte ihre Zukunftshoffnung Destiny mit nach Münster gebracht. Die Mannschaftsolympiasiegerin hat den Oldenburger Desperados-Sohn von Sandra Nuxoll übernommen, die im vergangenen Jahr noch mit ihm beim Finale des Nürnberger Burg-Pokals dabei war. Auch mit seiner neuen Reiterin scheint Destiny sich bereits gut angefreundet zu haben. Die beiden werden von Turnier zu Turnier sicherer. Der heutige Sieg dürfte der vorläufige Karrierehöhepunkt des hoch eleganten Paares sein. Den beiden gelang eine gute Trabtour. Zwar gab es in der ersten Verstärkung einen minimalen Taktfehler und zwischendurch kippte Destiny seiner Reiterin noch manchmal hinter die Senkrechte. Auch wünschte man sich vielleicht, dass der Wallach im Schulterherein noch flüssiger weitertraben würde. Aber das waren Nuancen. Ein Highlight der Aufgabe – und das sagt man bei dieser Lektion selten! – war das Rückwärtsrichten. In der Galopptour machten die beiden ähnlich erfreulich weiter mit sehr gelungenen Pirouetten und energisch nach vorne durchgesprungenen, schnurgeraden Serienwechseln. Richtig gut! 78 Prozent gab es von den Richtern.
Platz zwei ging mit 76,263 Prozent an den dreifachen Weltmeister der jungen Dressurpferde, den dänischen Zack-Sohn Sezuan unter Dorothee Schneider. Heute schien Sezuan die ganze Sache schon wesentlich gelassener anzugehen als noch im Prix St. Georges, den das Paar zwar gewonnen hatte, wo aber in der Galopptour noch deutliche Spannungen zu sehen gewesen war. Das war heute wesentlich besser, aber noch nicht ganz gut. Gegen Ende der Aufgabe fing Sezuan wieder an, mit dem Schweif zu schlagen und schien sich festzumachen. So kam dann wohl auch ein Fehler in den Zweierwechseln zustande.
Dritte wurde heute Anabel Balkenhol im Sattel des – wie die beiden vor ihm Platzierten auch – erst achtjährigen Crystal Friendship. Balkenhol dürfte sich über diesen dritten Platz mit 73,50 Prozent besonders gefreut haben, denn es war die erste Intermédiaire I für ihren Fidertanz-Sohn, der übrigens der Vollbruder zu dem gekörten und mit Matthias Alexander Rath für den Nürnberger Burg-Pokal qualifizierten Foundation ist.
Turnier der Siegerin
Gut, einmal musste Dorothee Schneider sich an diesem Wochenende geschlagen geben (s.o.). Aber ansonsten verwandelte sie jeden Start beim Turnier der Sieger 2017 in einen ersten Platz. Zuletzt im Grand Prix Special mit der Hannoveraner Rubin-Royal Tochter Fohlenhof’s Rock’n Rose. Schon im Grand Prix hatten die beiden sich mit einer sehr harmonischen Runde den Sieg gesichert. Heute setzten sie mit 74,314 Prozent noch einen drauf. Leider passierte ausgerechnet in einer der Paradelektionen der beiden, den Fliegenden Wechseln von Sprung zu Sprung, ein ärgerlicher Fehler: Die Stute reagierte zunächst nicht auf die Hilfe. Schneider reagierte besonnen, richtete die Stute noch einmal gerade und begann erneut. Hätten die Wechsel von Anfang ausgesehen, wie die, die dann kamen, wäre das mindestens eine 8 gewesen.
Rang zwei sicherte sich Lokalmatadorin Ingrid Klimke auf der Rheinländer Stute Geraldine v. Fürst Grandios mit 72,294 Prozent. Das bedeutete eine weitere weiße Schleife für Anabel Balkenhol, diesmal im Sattel des Trakehner Hengstes Heuberger, ein Sohn von Hubertus Schmidts Imperio. 70,686 Prozent lautete hier die Notensumme.
Alle Ergebnisse aus Münster finden Sie hier.
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