Im Grand Prix von Neumünster, der Qualifikation für den Grand Prix Special am Sonntag, lag das Spitzenfeld dicht beieinander. Anderthalb Punkte trennten Fabienne Lütkemeier vom Sieger, dem Spanier Borja Carrascosa Martinez. Nadine Husenbeth, Mitglied des B2-Kaders Dressur, wurde mit zweieinhalb Punkten weniger Dritte.
71,320 Prozent erhielt der Spanier Martinez, der im Stall Kasselmann arbeitet, für seinen Ritt auf dem großrahmigen 13 Jahre alten Fuchshengst Weekend Fun. Die Richter waren sich aber nicht einig: Zwei sahen ihn auf Platz eins, einer auf Platz zwei, einer auf Platz drei und einer sogar an sechster Stelle. Das Paar zeigte eine weitestgehend fehlerfreie Vorstellung, Noten im achter Bereich kassierten sie zum Beispiel für den starken Trab, das Halten und die Passage. Bei der Einleitung der neun fliegenden Galoppwechsel zu zwei Sprüngen schob der Spanier einen einzelnen Wechsel vorweg, dann startete er erst in die geforderte Lektion. Dies schlug sich in den Noten wieder, die zwischen vier und fünf lagen. Bei den 15 Einerwechseln sprang der Oldenburger Welt Hit II-Sohn mit hoher Kruppe. Am Ende der Prüfung ging ihm etwas die Kraft aus: Sein Reiter musste ihn in der letzten Piaffe sichtbar motivieren.
Zweite wurde Mannschaftseuropameisterin Fabienne Lütkemeier, die allerdings nicht ihr Championatspferd DAgostino gesattelt hatte, sondern den Quattro B-Sohn Qui Vincit Dynamis. Das Ergebnis für die beiden: 71,260 Prozent. Drei Richter sahen sie auf Platz eins. In den fliegenden Galoppwechseln zu zwei Sprüngen hakte es zweimal, die Punkte holten sie aber mit den besten Pirouetten der Prüfung wieder rein. Diese Lektion wird doppelt bewertet, für die zwei Pirouetten gab es neunmal die acht, ein Richter gab die 7,5.
Mit 71,160 Prozent wurde Nadine Husenbeth (in der Februar-Ausgabe des St.GEORG haben wir die Studentin vorgestellt) auf Florida Dritte. Die 21-Jährige zeigte auf der Fidermark-Tochter eine konstante Runde, für die sie einige Noten im Achter-Bereich erhielt, zum Beispiel im starken Trab oder für die Zweierwechseln. Punkte verloren sie allerdings bei den Galopptraversalen, die doppelt gewertet werden. Johanna von Fircks wurde auf Nymphenburgs Rockport OLD v. Relevant Vierte (71,060) vor Benjamin Werndl, der auf Der Hit v. Del Gado als erster der insgesamt 13 Starter ins Viereck musste (69,820). Isabell Werth ritt als Sechste knapp an einer Platzierung vorbei (69,480). Auf dem Dormello-Sohn Der Stern OLD zeigte sie eine der besten Trabtouren der Prüfung, das Zwischenergebnis lag bei rund 74 Prozent, im Galopp schlichen sich aber dann einige Fehler ein.
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