Niederländische Meisterschaften: Van Baalen vor Van Liere

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Podium Niederländische Meisterschaften Dressur 2023

Das Podium bei den Niederländischen Meisterschaften 2023: Gold für Marlies van Baalen, Silber für Dinja van Liere und Bronze für Thamar Zweistra. (© facebook.com/KNHSpaardensport)

Zum ersten Mal in ihrer Karriere hat die 42-jährige Marlies van Baalen einen nationalen Titel bei den Senioren gewonnen. Letztes Wochenende in Ermelo war es so weit.

Die Niederländischen Meisterschaften werden in zwei Prüfungen entschieden, dem Grand Prix und der Kür. Die Punkte beider Prüfungen werden addiert. Das Paar mit den meisten Punkten gewinnt.

Marlies van Baalen hatte den selbst gezogenen Don Schufro-Sohn Habibi gesattelt, gewann beide Wertungen und war damit auch in Endabrechnung nicht zu schlagen. Im Grand Prix erhielt das Paar 75,583 Prozent, in der Kür 82,355. Ergab am Ende 158,138 Punkte.

Silber sicherte sich Dinja van Liere auf ihrem Zweitpferd Hartsuijker mit 74,609 Prozent im Grand Prix und 81,885 Prozent in der Kür, 156,494 Punkte insgesamt.

Die Bronzemedaille ging an Thamar Zweistra im Sattel von Hexagon’s Ich Weiss mit 155,040 Punkten bzw. 74 und 81,040 Prozent.

Die Abwesenden

Marlies van Baalen war schon in allen Altersklassen Niederländische Meisterin, nur noch nicht bei den Senioren. Insofern ist der Erfolg vom Wochenende in Ermelo auf dem elfjährigen, von der Familie selbst gezogenen und ausgebildeten Habibi ein großer. Allerdings muss man sagen, dass der Großteil der üblichen Verdächtigen für Championatsteams der Niederlande nicht am Start war.

Emmelie Scholtens laboriert noch immer an den Folgen ihres Stallgassenunfalls bei der Hengstkörung in ’s-Hertogenbosch. Edward Gal hat nach seiner Auszeit bislang noch kein Turnier bestritten, war in Ermelo nur als Zaungast zugegen. Marieke van der Puttens Tørveslettens Titanium erholt sich noch von der Kolik-Operation in den USA. Dinja van Lierens Hermès, der vor dem Weltcup-Finale in Ermelo zurückgezogen wurde, scheint auch noch nicht wieder fit zu sein.

Einzig Hans Peter Minderhoud hatte geplant, in Ermelo an den Start zu gehen. Er wollte gleich zwei Pferde reiten, sein Championatspferd Dream Boy und Nachwuchshoffnung Invictus.

Dream Boy wurde zurückgezogen. Er sei auf dem Abreiteplatz „plötzlich lahm“ gewesen, so Hans Peter Minderhoud auf der Facebook-Seite des Glock Horse Performance Center, seinem Arbeitgeber. Mit dem zehnjährigen Invictus v. Jack Sparrow gab Minderhoud im Grand Prix auf, weil der Hengst so aufgeregt war. „In unserem Sport arbeiten wir mit Pferden. Sie haben gute Tage und schlechte Tage und ganz sicher haben sie Gefühle“, so Minderhoud. „Für Jack (so der Stallname von Invictus) waren es die ersten Nationalen Meisterschaften. Ich denke, er hat die Spannung gespürt und war dann selbst unglaublich aufgeregt.“

Es sei wichtig gewesen, dass sie nicht abgereist sind, so dass Invictus Erfahrung im kleinen Finale sammeln und sein Potenzial zeigen konnte. „Auch wenn wir Fehler hatten, war das für mich ein versöhnliches Ende nach Jacks schwierigem Start im Grand Prix und dem Ausfall von Dreamy, der so gut drauf und dann plötzlich lahm ging. Aber ich hoffe, dass er bald wieder fit sein wird.“

Im „kleine Finale“ bei den Niederländischen Meisterschaften wird der Grand Prix Special geritten. Den gewann Invictus mit 72,163 Prozent vor Dominique Filion im Sattel von Dettori (72,065) und Yessin Rahmouni mit All at Once (71,170).

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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