Olympia 2024: Blut! Bitteres Olympia-Aus für deutschstämmigen Shooting-Star in der Dressur

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Wegen eines Schnitts am Fesselkopf endete der olympische Grand Prix von Marcus Orlob (USA) und Jane früher als geplant. Chefrichterin Susanne Baarup (DEN) zeigt das Blut dem Reiter. (© Pauline von Hardenberg)

Der 17. Reiter im Grand Prix, Marcus Orlob und Jane, konnten die Prüfung nicht beenden. Die Chefrichterin Susanne Baarup läutete die US-Kombination ab. Sie hatte Blut an der niederländischen Stute entdeckt.

Nach der Hälfte der Aufgabe war Schluss im Grand Prix bei Olympia 2024 – die Regel, wonach im Dressursport keinerlei Blut am Pferd zu sehen sein darf, kam für Marcus Orlob zum Tragen. Am weißen Fesselkopf seiner Stute war hinten rechts ein gut daumennagelgroßer Blutfleck zu sehen. An der Innenseite im oberen Bereich des Fesselkopfes trat das Blut hervor.

Eine Stunde nach dem Abläuten erläuterte der Weltreiterverband (FEI) den Vorfall. Demnach wird davon ausgegangen, dass die Stute sich kurz vor oder während des Einreitens in das Olympiastadion einen Schnitt zugezogen hat. Diese frische Wunde habe dann im Verlauf des Grand Prixs bei den Olympischen Spielen 2024 zu bluten begonnen.

Was bedeutet das Blut für Marcus Orlob?

Wegen des Bluts ist Jane ausgeschlossen, „eliminated“, damit ist das Turnier bei Olympia 2024 für die Kombination früher beendet als gedacht. Die amerikanische Equipe kann sich nun theoretisch noch für den Mannschaftswettbewerb qualifizieren, damit müsste die Addition ihrer beiden Noten zumindest die zehnthöchste Summe ergeben. Diese Teamentscheidung fällt im Grand Prix Special am kommenden Samstag. Die besten zehn Mannschaften des Grand Prixs, der morgen, Mittwoch, 30. Juli, um 15.20 Uhr mit dem Ritt von Jessica von Bredow-Werndl endet, qualifizieren sich für das Teamfinale bei Olympia 2024. Außerdem entscheidet der Grand Prix auch über die Teilnahme an der Kür. Hier geht es um die Einzelgoldmedaille. Die Kür findet am Sonntag, 4. August, ab 10 Uhr statt.

Wer ist Marcus Orlob?

Marcus Orlob stammt aus Nordrhein-Westfalen. Er hat als Jugendlicher hin und wieder Reitstunden von Hubertus Schmidt bekommen. Sein wesentlicher Ausbilder war Johan Zagers. Dort hat er auch seine Lehre zum Bereiter absolviert. Seit Mitte 2015 reitet Orlob für die USA, wo er mittlerweile in Loxahatchee in Florida einen Ausbildungsbetrieb betreibt.

Die niederländische Stute Jane reitet der 42-Jährige noch nicht sehr lange. Ihre Besitzerin, Alice Tarjan, Weltcup-Finalistin 2023, hatte Jane im Januar 2024 noch in Wellington selbst geritten. Ab März saß dann Orlob erstmals auf Turnieren im Sattel der Desperado-Tochter.

Als junges Pferd war Jane Siegerstute in den Niederlanden. Das Paar war die Überraschung der Saison. Erst beim Turnier auf dem Schafhof konnte das Paar nachdrücklich auf sich aufmerksam machen. Nach dem CHIO Aachen wurden Orlob und Jane dann für Olympia 2024 nominiert.

Zwischenstand Grand Prix

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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  1. Luis

    Was mir nicht gepasst hat, war der Kommentar mal wieder von Herr Sostmeier, der gleich auf das Knirschen angesprochen hat und auf event. Blut im Maul.
    Und Fakt war eben, das Blut am rechten Hinterbein führte zum Ausschluss!

    Ich würde es doch sehr begrüßen, wenn ein Kommentator seine eigene Mutmaßung
    doch bitte für sich behalten würde.

  2. Higgens

    Ein Glaskugel-Kommentar von Herrn Sostmeier und hier so eine reißerische Schlagzeile?! Damit tut man dem ganzen Unrecht und bestimmt keinen Gefallen.


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