Olympia: Gold für die deutsche Dressur-Mannschaft in Rio

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(© Pauline von Hardenberg)

Souverän zum Gold bei Olympia: In Rio hat die deutsche Dressurmannschaft mit einer überragenden Leistung die Goldmedaille gewonnen. Isabell Werth gewann ihre sechste Goldmedaille bei Olympischen Spielen – damit ist sie die erfolgreichste Olympia-Reiterin aller Zeiten!

Es gab Zeiten, da bedeutete eine Nominierung für das deutsche Dressurteam zugleich eine sichere Goldmedaille, solange keiner vom Pferd fiel. So ist es zum Glück nicht mehr. Die Medaille von Rio, der 13. Olympiasieg für das deutsche Dressurteam, war hart erkämpft durch vier phantastische Ritte.

Es war der Tag der Tage

Isabell Werth, 47, ist ab jetzt die erfolgreichste Olympiareiterin der Welt!

Sechsmal Gold, dreimal Silber, damit hat sie sogar die Dressur-Legende Dr. Reiner Klimke, Vater von Ingrid Klimke, eingeholt, den Olympiasieger von 1984, der zwar auch sechsmal Gold plus zweimal Bronze gewann, Werth aber zusätzlich dreimal Silber.

Mit einem Notendurchschnitt von 81,936 Prozent verwiesen die Deutschen die Briten auf Platz zwei (78,602), Bronze ging an die USA (76,667).

Werth machte auf der Rappstute Weihegold als letzte deutsche Reiterin den Sack zu, ein Ritt voller Anmut und Leichtigkeit. Nicht den kleinsten Fehler erlaubte sich die elfjährige Oldenburger Don Schufro-Tochter. Sie ging um Klassen besser als gestern im Grand Prix. Mit jeder Faser war sie bei ihrer Reiterin und bemüht, ihr Allerbestes zu geben. Werth mit ihrer ganzen Erfahrung ließ nicht einen einzigen Punkt durch Unachtsamkeit oder ungenaues Reiten liegen. „Es hat unheimlich Spaß gemacht unterwegs, da durfte auch mal ein kleines Lächeln sein“, sagte sie nach ihrem Ritt. Die Stute immer in schönem Seitenbild, die Nase immer vor der Senkrechten, sicher in der Anlehnung, geschlossen und mit Schwung aus der Hinterhand. „Es wird schwer werden, diese Leistung in der Kür am Montag zu wiederholen“, sagte Werth. Höhepunkte waren wie immer die sicheren taktmäßigen Piaffen und Passagen, mit Übergängen, für die es auch schon mal eine Zehn gab. In der zweiten Piaffe schnaubte Weihegold, wie auch im Grand Prix, blieb aber schön im Takt. Ausgerechnet der deutsche Richter Peter Holler hatte Werth nur auf Rang drei. „Er wird jetzt wohl mal in sich gehen“, sagte Isabell Werth. Für die Kür am Montag bleibt sie realistisch: „Wir wollen jetzt mal die Kirche im Dorf lassen. Charlotte (Dujardin) hat heute einen Fehler gemacht, das wird ihr am Montag nicht nochmal passieren. Sie bleibt die Favoritin.“

Pauline von Hardenbeg

Sechs Finger müsste man haben, dann könnte Isabell Werth die Anzahl ihrer seit 1992 gewonnenen Goldmedaillen zeigen. (© Pauline von Hardenbeg)

Zum ersten Mal seit zwei Jahren wurde die Olympiasiegerin von 2012, die Britin Charlotte Dujardin auf Valegro, bei einem Championat geschlagen. Der 14-jährige Braune leistete sich einen dicken Patzer, als er plötzlich am Anfang der Linkstraversale angaloppierte, hinzu kam ein Fehler in den Galoppwechseln zu zwei Sprüngen. Das konnte er durch seine gewohnten Stärken in den Piaffen und Passagen diesmal nicht ausgleichen. 83,025 Prozentpunkte reichten nur für Platz zwei. Und beinahe hätte eine weitere deutsche Reiterin sich noch vor die Titelverteidigerin gesetzt …

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

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