Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Cosmo Callidus her – der Ponyhengst hat seiner Reiterin Lilly Marie Collin heute in der Kür in Le Mans ihre dritte Goldmedaille des Wochenendes beschert. Und Reservistin Maria Teresa Pohl konnte noch einmal zeigen, dass sie den Platz in der Mannschaft voll verdient hatte.
Mit 86,960 Prozent und Platz eins von allen Richtern holten der dreifache Bundeschampion Cosmo Callidus und Lilly Marie Collin in der Kür der Pony-EM von Le Mans souverän ihre dritte Goldmedaille. Es hagelte Spitzennoten – viermal die 9 fürs Schulterherein, 9,5 für die Traversale von Susanne Baarup bei E (wobei ihr Gegenübe, Magnus Ringmark, hier nur 7,5 gab), zweimal die 10 für die Harmonie zwischen Reiterin und Pony.
Ein neuer Rekord sind die 86,960 Prozent nicht. Den halten nach wie vor Rose Oatley und Daddy Moon, die bei der EM in Strzegom vor zwei Jahren 89,70 Prozent erzielt hatten. Das schmälert allerdings in keinster Weise die starke Leistung von Collin und Cosmo Callidus an diesem Wochenende. Ein würdiger Abschluss für Lillys Ponyzeit. Ihre Partnerschaft mit Cosmo Callidus begann 2020. 2021 ritt sie den damals sechsjährigen gekörten Hengst zu Silber beim Bundeschampionat. Letztes Jahr gaben sie ihr EM-Debüt und glänzten bereits mit Gold in der Einzelwertung zusätzlich zur Teammedaille.
Silber für Belgien
15 Jahre ist es her, dass ein belgisches Pony-Paar eine EM-Medaille auf dem Viereck erringen konnte. In ihrem letzten Ponyjahr bei ihrer fünften Europameisterschaft konnten Liezel Everars und ihr Rheinländer FS Capelli de Niro nun gleich zwei Medaillen holen. Gestern war es Bronze, heute in der Kür wurde es Silber mit 80,150 Prozent. Die Leistung ist umso bemerkenswerter angesichts dessen, dass die beiden bei ihren ersten EM-Einsätzen noch nicht an die 70 Prozent herankamen und auch von den Top 15 noch weit entfernt waren. Aber von Jahr zu Jahr konnten sie sich verbessern.
Bronze für die Reservistin
Auf den letzten Drücker rückte Maria Teresa Pohl mit Der Kleine Sunnyboy für Hubertus Stallmeister und seinen nicht fitten Adriano B ins Team auf. Das rechtfertigten sie schon in der Mannschaftsaufgabe, wo sie zeitweise in Führung lagen. Gestern sicherten sie sich dann als drittbestes deutsches Paar einen Platz in der heutigen Kür, denn pro Nation dürfen hier nur drei Reiterinnen an den Start gehen. Auch für sie war es die letzte EM, Maria Teresa ist bereits 16. Ihre letzte Chance auf eine FEI-Medaille wusste sie zu nutzen: Bronze mit 79,780 Prozent. Das ist ein persönlicher Rekord für die beiden, nein mehr noch, es ist mehr als Der Kleine Sunnboy jemals zuvor erhalten hat. Auch unter seiner Besitzerin und vorherigen Reiterin Shona Benner gewann er Medaillen, kratzte aber nie an den 80 Prozent.
Rang fünf für Schmitz-Heinen
Die Silbermedaillengewinner von gestern, Julie-Sofie Schmitz-Heinen und Chilly Morning WE, mussten sich heute mit Rang fünf zufrieden geben. Probleme in den Schrittpirouetten und dem starken Galopp kosteten Punkte. Am Ende wurden es aber trotzdem noch 77,825 Prozent.
Zwischen die beiden deutschen Reiterinnen schob sich die Britin Abigail Gray im Sattel von George Clooney mit 78,640 Prozent.
Alle Ergebnisse der Dressur-Kür heute in Le Mans finden Sie hier.
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