Ludger Beerbaums Turnieranlage Riesenbeck International bot am Wochenende das passende Ambiente, um Deutschlands beste Amateurreiter im Dressur- und Springsattel zu küren.
In der Dressur gelang der 30-jährigen Gymnasiallehrerin Franziska Hofmann ein glatter Durchmarsch mit ihrem 14-jährigen Oldenburger Sterntaler v. San Remo. Sie hatte wohl die längste Anreise aus dem bayerischen Pfarrhofen, aber die hat sich gelohnt! Erst sicherten Hofmann und Sterntaler sich die Qualifikation (einen Prix St. Georges) mit 69,342 Prozent, dann die Kür mit 76,708 Prozent.
In der Qualifikation waren die Richter sich noch recht uneins gewesen in ihren Bewertungen mit den Plätzen eins, neun und drei. Aber in der Kür waren alle der Meinung, dass das der Siegesritt gewesen sein müsste.
Die Freude war groß bei Franziska Hofmann, die ihren Sterntaler seit zehn Jahren unter dem Sattel hat: „Ich bin total überwältigt und kann es eigentlich noch gar nicht realisieren. Das ist ein mega Gefühl und, dass das so toll wird, das hätte ich mir glaube ich im Leben nicht träumen können. Das ist ein grandioser Tag, ein grandioses Wochenende einfach Wahnsinn!“
Zweimal Zweite wurde Stephanie Witzemann auf dem zehnjährigen, ebenfalls in Oldenburg registrierten Levinio MP v. Laureano. Wobei ihr Prix St. Georges noch unterschiedlicher bewertet wurde, als der der Siegerin: Platz 16, zwei und eins für die Gastronomin aus Baden-Württemberg. In der Kür konnte das Richterkollegium sich dann bis auf Rang fünf, vier und zwei annähern. Unter dem Strich kamen Witzemann und Levinio auf 73,708 Prozent, das bedeutete auch hier Platz zwei und Silber in der DAM-Wertung.
Und noch ein Oldenburger auf dem Treppchen, besser gesagt eine Oldenburgerin: die Sarkozy-Tochter Mondlicht unter der Moritzburger Juristin Aline Hilbrig (33). Nach Rang acht in der Qualifikation liefen die beiden in der Kür zu großer Form auf: 73,042 Prozent, Bronze.
Wiedersehen mit Damon Jerome
In Riesenbeck gab es übrigens ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Der inzwischen ebenfalls 14-jährige Rheinländer Damon Hill-Sohn Damon Jerome, einst WM- und Bundeschampionats-Silbermedaillengewinner mit Uta Gräf, wurde bei den DAM von seiner Besitzerin Valerie Hitschold vorgestellt. In der Qualifikation belegten die beiden Rang sieben, in der Kür Platz fünf.
Die Deutschen Amateur-Meister im Parcours
Auch bei den Springreitern gab es ein reines Damen-Podium. Ganz oben stand nach vier fehlerfreien Runden Anna Madlen Horn, Landwirtin aus Mecklenburg-Vorpommern und Schwester von Kai Rüder. Von dem hat sie auch das Pferd, das sie in Riesenbeck zum Sieg trug: die Hannoveraner Stute Priceless v. Perigueux.
Nebenbei bemerkt: Eva Bitters erfolgreicher Springhengst Perigueux konnte sich dieses Wochenende mit seinen Nachkommen gut in Szene setzen: Bronze bei der WM junge Springpferde für den siebenjährigen Policeman unter Marco Kutscher, Sieg im CSI2* Grand Prix von Saint Tropez für Perry unter David Will und nun noch ein Deutscher Meister-Titel für die elfjährige Hannoveraner Stute Priceless, die von Kai Rüder in den Sport gebracht wurde und nun seit drei Jahren erfolgreich mit Anna Madlen Horn ist.
Die sagt: „Ich habe tatsächlich nur dieses eine Pferd im Stall und ich schaffe auch nicht mehr als ein Pferd am Tag. Meine Kinder reiten dann noch ein bisschen auf ihrem Pony und ansonsten sind wir echt beengt zeitlich mit der Landwirtschaft.“ Da kam es ihr entgegen, dass die Reiter sich nun über Ranglistenpunkte für die Teilnahme qualifizieren und nicht über Qualifikationsturniere: „Jetzt konnte man selbst planen, wie es in die Saison passt und wie man das eingebaut kriegt und das war deutlich angenehmer und stressfreier“, lobte sie gegenüber der FN.
Silber ging an eine weitere Reiterin aus Mecklenburg-Vorpommern: Lisa Rohde aus Stralsund mit Lantano. Rohde arbeitet in der Buchhandlung eines Autohauses. Die Pferde sind Familiensache. Zuhause stehen neben vier Sportpferden auch einige Youngster aus eigener Zucht. Die Arbeit teilt sich die Silbermedaillengewinnerin mit ihren Eltern und ihrem Bruder. Besonders stolz ist sie auf ihr Pferd, einen 14-jährigen Mecklenburger v. Lancado: „Meinen Lantano habe ich damals zweijährig bekommen, da saß auch noch nie jemand anderes drauf, den habe ich selbst ausgebildet. Wir haben uns beide zusammen von E bis S* gebracht.“ Und am letzten Tag sogar das Finale mit Stechen gewonnen!
Die Bronzemedaille sicherte sich ein Duo aus Weser-Ems: Katharina Knoop mit dem neunjährigen KWPN-Wallach Follow Me v. C-Indoctro. Auch die beiden sind ein gewachsenes Team: „Follow Me habe ich schon, seitdem er zwei Jahre alt ist. Ich habe ihn selbst ausgebildet bis zu S**-Springen. Er macht immer alles möglich für mich. Follow Me ist ziemlich wild und verrückt, aber sobald die Glocke läutet im Parcours ist er immer voll da.“
So sehr, dass ihnen auch die unerwartet hohen Ansprüche in Riesenbeck nichts anhaben konnte. Knoop gab zu: „Die Parcours waren tatsächlich anspruchsvoller als ich gedacht hätte. Der erste Tag war einladend für den Anfang und die anderen Tage waren anspruchsvoll, nicht unbedingt von der Höhe, sondern vor allem technisch.“
Wie die einzelnen Paare damit fertig wurden, können Sie hier im Ergebnisüberblick aller Prüfungen einsehen.cheap air jordan 1 low | Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine
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