Fabienne Müller-Lütkemeier und Valesco alias „Schumi“ haben am Wochenende in Schenefeld die erste Etappe der Nordic Grand Prix Dressage Trophy gewonnen. Das allein hätte wahrscheinlich schon gereicht, um der zweifachen Mutter gestern einen gelungenen Ehrentag zu bescheren. Aber Schumi tat noch ein bisschen mehr für seine Ausbilderin.
Fabienne Müller-Lütkemeier und der zwölfjährige Vitalis-Sohn Valesco sicherten sich erst den Grand Prix und dann auch den Grand Prix Special von Schenefeld, beide Male mit über 77 Prozent. 77,24 waren es im Grand Prix, 77,627 im Special, der ersten Etappe der Nordic Grand Prix Dressage Trophy.
Damit lag vor allem im Special eine kleine Welt zwischen den beiden Westfalen und den Konkurrenten. Zweite wurde Juliane Brunkhorst auf Fürst Enno mit 70,373 Prozent, Dritter Christian Flamm im Sattel von Quat-Royal v. Quaterback (69,922) vor Mathis Goerens mit Riptide (69,824).
Fabienne Müller-Lütkemeier schrieb hinterher auf Instagram: „Heute war ich endlich Pilot und nicht mehr Beifahrer. Schumi, du bist der Knaller. 77,2 Prozent im Grand Prix – ich freu mich wahnsinnig, dass wir endlich wieder annähernd zeigen konnten, was wir können.“
Hintergrund: 2021 ging der Stern von Valesco beim CHIO Aachen auf, das damals im September stattfand. Die beiden gewannen Grand Prix und Special der CDI-Tour – zwei von vier internationalen Grand Prix-Siegen in der Saison. Im gleichen Jahr erhielt Fabienne Müller-Lütkemeier für die Ausbildung des besten Grand Prix-Nachwuchspferdes den Otto Lörke-Preis. So ganz konnte Schumi – der gerne Gas gibt, daher der Name – aber seither nicht an diese Leistungen anknüpfen, weil ihm sein Ehrgeiz im Weg stand.
Kleine Tour
Den Prix St. Georges der kleinen Tour gewannen Hannah Laser und der De Niro-Sohn Dave Brubeck mit 70,570 Prozent vor Isabell Sachs auf ihrem Oldenburger Krack C-Sohn Kingsley (69,912) und Junioren-Europameisterin Allegra Schmitz-Morkramer mit dem nun elfjährigen Holsteiner Wallach Lavissaro, der sie schon in der Altersklasse der Children von Erfolg zu Erfolg getragen hat (69,211).
Für Championate hat die erst 17-jährige Allegra nun den Hannoveraner Libertad, der sie letztes Jahr zu U18 EM-Gold getragen hat, und den Wallach Lifestyle von ihrer Schwester Helena. Lavissaro hat sich zum nationalen Schleifensammler entwickelt. Der Sohn des Lissaro van de Helle ist mit Allegra inzwischen Seriensieger in Klasse S. In Schenefeld kam nun der erste S**-Sieg hinzu.
In der Intermédiaire I ließ das Paar Landesmeister Felix Kneese auf London v. Londontime klar hinter sich. Mit 69,649 Prozent kratzten Allegra Schmitz-Morkramer an der 70 Prozent-Marke. Bei Kneese und London waren es 67,588 Prozent. Sabine Sachs und Kingsley wurden Dritte (66,798).
Jacob Schenk mit drei Pferden zum Bundeschampionat
Jacob Schenk wird beim Bundeschampionat 2023 ein gut beschäftiger Mann sein. Drei Tickets für das Bundeschampionat des deutschen Dressurpferdes wurden in Schenefeld verteilt, alle drei an Pferde, die von Schenk vorgestellt wurden.
Bei den Fünfjährigen war es die Oldenburger Stute Visavi v. Vivarant-Fidertanz aus der Zucht und im Besitz von Renate Weber, mit Jacob Schenk auf der Ehrenrunde vorweg galoppierte. Mit 8,1 (Trab 8,0, Schritt 8,5, Galopp 7,5, Durchlässigkeit 8,5, Gesamteindruck 8,0) war sie die einzige, die sich hier für Warendorf empfehlen konnte. Platz zwei teilten sich mit jeweils 7,6 der von Leonie Seufert vorgestellte Sezam v. Secret-Franziskus (Z.: Jeanette Matthews-Griffiths) und Ballayage v. Belissimo M-Fidertanz (Z.: Hermann Klindworth) unter Jeanne-Marleen Bußmann. Beide stammen aus Hannoveraner Zucht.
Bei den Sechsjährigen waren ritt Schenk den For Romance II-Stedinger-Sohn Fontane (Z.: Elmadin Löcke) mit 8,4 zum Sieg. Die Einzelnoten: Trab 8,5, Schritt 9,0, Galopp 8,0, Durchlässigkeit 8,0, Gesamteindruck 8,5). Sein zweiter Bundeschampionatsqualifikant ist Boulevard v. Belantis-Sir Donnerhall (Z.: Sven Graefe) mit 8,3 (Trab 8,0, Schritt 8,5, Galopp 8,0, Durchlässigkeit und Gesamteindruck je 8,5). Beide Pferde sind Hengste und Vertreter des Zuchtgebiets Hannover, ebenso wie der Drittplatzierte (7,6), Ferrantino v. Fürst Belissaro-Fidertanz unter Yvonne von Appen (Z.: Hannelore Weygand).
Alle Ergebnisse aus Schenefeld kann man hier einsehen.
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