Das Pferdewohl ist das Thema des gemeinsamen Schreibens, das die schwedische, norwegische, finnische und dänische Föderation gemeinsam verfasst haben und das sich an das FEI Generalsekretariat richtet.
Die Generalsekretäre der drei nationalen Verbände Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark waren letztes Wochenende im Rahmen des Weltcup-Turniers in Göteborg zusammengekommen. Man war sich einig, dass die FEI drastische Maßnahmen ergreifen muss, um das Pferdewohl zu schützen. Einen Brief mit der entsprechenden Forderung haben sie an das Generalsekretariat des Weltreiterverbands geschickt.
Auf der Website des Dansk Rideforbund heißt es, Zweck des Briefes sei es, die Kräfte zu bündeln, um einen Veränderungsprozess anzustoßen. „Nach mehreren bemerkenswerten Fällen, die inakzeptable Trainingsmethoden enthüllt haben, ist es offensichtlich, dass wir auf internationaler Ebene handeln müssen“, heißt es wörtlich.
Trotz aller bisherigen Anstrengungen gebe es noch „so viel zu tun, um das Pferdewohl jederzeit sicherzustellen und die Social License to Operate (SLO) sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene zu sichern“.
Der Vorschlag ist, sich zunächst auf die Dressur zu konzentrieren, „da diese Disziplin derzeit Gegenstand von Debatten und Prüfungen durch verschiedene Parteien ist“.
Die FEI solle ein Dressurforum organisieren, um hier „Initiativen für Verbesserungen“ zu entwickeln. Schließlich hätten auch schon frühere Dressurforen zu verschiedenen Themen zu „positiven Veränderungen für den Sport geführt“. Gemeint sind wahrscheinlich die privat organisierten Global Dressage Foren.
Insbesondere gebe es zwei Bereiche zu diskutieren: das Richten und die Ausbildung sowie die Championate für junge Pferde. Sie fordern Transparenz beim Richten und fragen, warum der Gesamteindruck einer Dressurprüfung heute nicht in die offene Wertung einfließt. Sie wollen auch eine Diskussion darüber, warum es Championate für junge Pferde gibt. Geht es darum, die Pferde auf eine erfolgreiche Zukunft vorzubereiten oder aus kommerziellen Gründen?
Initiator des Schreibens sei der schwedische Pferdesportverband gewesen, „um die Kräfte für die Verbesserung des Wohlergehens der Pferde und die SLO weltweit zu bündeln“. Die Generalsekretäre aller vier genannten Verbände haben unterzeichnet und den Brief am 26. Februar an die FEI geschickt.
Eine gleich lautende entsprechende Pressemitteilung wurde auf den Homepages der Verbände veröffentlicht.
Hurra!
Auf jeden Fall ein erster Schritt in die richtige Richtung …
Es ist unglaublich! Unter dem Deckmantel der Professionalität werden Pferde in der Dressur gequält! Hauptsache die Kasse stimmt – eine Gewissenlosigkeit sondergleichen!!!
Eine so massive Diskussion hatten wir schon einmal. Damals hieß das Thema Rollkur. Es wurden international viele Anstrengungen gemacht, um bei der FEI etwas zu erreichen. Der Erfolg war eine Umbenennung in LDR und weiter ging es, wie auch das Touchieren bei den Springreitern. Tierärzte haben es wenigstens geschafft, dass Dopingproben nicht im Bereich ihres Klientels genommen wurden, Turniertierärzte dagegen bei Meldungen auch gerne mal unter Druck gesetzt. Ich habe da meine Skepsis, daß da viel passiert.
Sehe ich leider auch so. Und wer die Stellungnahme vom stv. Vorsitzenden der Richtervereinigung in D, Reinhard Richenhagen, gelesen hat, hat allen Grund zu zweifeln. Solange die „verstaubte“ Richterriege das Sagen hat (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel), wird sich nichts ändern. Viel zu groß sind die persönlichen Interessen bzw. Verflechtungen und so mancher tut sich eben extrem schwer mit Veränderungen.
Lange Zeit war ich großer Fan des Reitsports, besonders des Dressurreitens. Die aktuellen Skandale haben bei mir eine Veränderung bewirkt. Inzwischen bin ich dafür, den Reitsport aus dem olympischen Kanon zu streichen, weil damit Geld aus dem Pferdesport abgezogen würde und diese Praktiken auf Kosten der Pferde an Attraktivität verlieren würden.
Kann da Sabine nur recht geben. Das Geld sollte weg aus dem Pferdesport. Lange Zeit dachte ich, es gibt nichts schlimmeres als Endurance im Nahen Osten, Geld hat dort die Pferde haufenweise verrecken lassen. Weit gefehlt, hier in Europa und USA geht es den Pferden im Sport ja nicht viel besser. Und die Verbände? Nur damit beschäftigt die Player bzw. geldgebenden happy zu machen. Im Interesse der Pferde kann man nur hoffen, das Geld wird aus dem Sport abgezogen. Vielleicht kommt dann ein Sinneswandel.