Was das Rolex Top Ten Springen in Genf für die Springreiter ist Lövsta Top 10 Dressage in Stockholm für die Dressurreiter: ein Treffen der Besten. Okay, nicht aller Besten. In Stockholm sind auch Reiter dabei, die nicht zu den Top Ten zählen. Aber immerhin waren es die Nummer eins, die Nummer drei und die Nummer fünf der Weltrangliste, die heute im Qualifikations-Grand Prix vorne standen.
Die 8 vor dem Komma im Grand Prix, das erreichen nur wenige Paare in der Weltspitze der Dressur. In Stockholm waren es gleich zwei und eines davon zum ersten Mal.
Platz eins holten mit 82,087 Prozent die beiden Olympiasiegerinnen und fünffachen Europameisterinnen, Jessica von Bredow-Werndl und Dalera BB. Bei der Grußaufstellung konnte Dalera es offenbar nicht erwarten, bis es losgeht. So interpretiert ihre Reiterin es, wenn die 16-jährige Trakehner Easy Game-Tochter nicht ruhig steht. Jedenfalls mussten sie sich nach zweimal 5,0 von den Seitenrichtern, zweimal 6,0 und einmal 6,5 für die Grußaufstellung erst einmal wieder nach oben arbeiten. Das gelang. Vor allem mit ihrer ganz großen Stärke, den federleichten Piaffen, Passagen und Übergängen, wo es mehrfach 10,0 gab. Noten bis 9,0 vergaben die Richter für die Pirouetten. Im Gesamteindruck hieß es zweimal 9,5, zweimal 9,0, einmal 8,5.
Über eine neue persönliche Bestleistung im Grand Prix im Grand Prix konnten sich Nanna Skodborg Merrald und Blue Hors Zepter freuen. Die märchenhafte Geschichte des 15-jährigen Oldenburger Zack-Sohns geht also weiter: der viel versprechende Karrierebeginn unter Daniel Bachmann Andersen, dann die Zeit als sich kein Reiter fand, der es schaffte, Zepter zum Strahlen zu bringen, so dass er schon als Lehrpferd vorgesehen gewesen war, und schließlich dann das Zusammentreffen mit Nanna Skodborg Merrald. Man kann sagen, das ist ein „perfect Match“. Heute knackten die Silbermedaillengewinner des Grand Prix Special bei der EM in Riesenbeck erstmals die 80 Prozent. Präzise, es wurden genau 80 Prozent für die beiden.
Rang drei ging an Isabell Werth und Emilio. In Stuttgart sagte die Weltranglisten-Fünfte im Interview mit Kim Kreling von dressursport.kim, sie überlege, Emilios Verabschiedung aus dem Sport doch noch ein wenig hinauszuschieben und noch eine Weltcup-Etappe mit ihm zu reiten. Das ist nachvollziehbar angesichts dessen, dass der 17-jährige Ehrenpreis-Sohn nicht nur in Stuttgart zweimal gewonnen hat, sondern heute mit seinen 78,717 Prozent auch eine Bewertung erhielt, die er schon seit über drei Jahren nicht mehr hatte.
Die weitere Rangierung
Komplettiert wurden die Top fünf von Therese Nilshagen mit Dante Weltino für die Gastgeber (76,543). Über den fünften Platz konnten sich Daniel Bachmann Andersen und sein Riese Vayron mit 74,717 Prozent freuen. Für den Vitalis-Sohn, der von Helen Langehanenberg bis Klasse S*** ausgebildet worden war, ehe er nach Dänemark ging, ist es die erste internationale Saison. Er hatte in Riesenbeck zum dänischen Bronzeteam gehört, ist mit seinen zwölf, bald 13 Jahren aber trotzdem noch am Anfang seiner Karriere.
Rang sechs belegte Patrik Kittel mit Touchdown (74,304), gefolgt vom dritten deutschen Paar im Starterfeld, Sönke Rothenberger mit Matchball, die auf 73,217 Prozent kamen.
Thamar Zweistra und Ich Weiss belegten für die Niederlande Platz accht (73,173) vor Morgan Barbançon mit Habana Libre A (72,674) und einer weiteren Schwedin, Maria von Essen auf dem Jazz-Sohn Invoice (70,565). Letztere kennt man z. B. vom CDI Neustadt/Dosse, wo sie dieses Jahr erfolgreich waren.
Die Ergebnisse aus Stockholm finden Sie hier.
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