Nach dem Grand Prix der Weltcup Tour gewann Isabell Werth auch den Grand Prix, der morgen im Special zum German Dressage Masters führt. Sie, wie auch die beiden zweit- und drittplatzierten Reiterinnen gaben heute eine Lehrstunde in Sachen Prüfungsreiten.
Diesmal saß sie auf Don Johnson, der seinem Ruf als Rowdy im Hause Werth bereits auf dem Abreiteplatz alle Ehre machte. Immer wieder versuchte er, seine Reiterin in Schwierigkeiten zu bringen und sich ihren Anweisungen zu widersetzen. Es war am Ende Isabell Werth reiterlichen Qualitäten geschuldet, dass sich „Johnny“ im Viereck zusammenriss und alle Aufgaben weitgehend fehlerfrei erfüllte – sieht man von den Unregelmäßigkeiten in den ersten beiden Piaffen ab. Aber die ganze Zeit konnte der Betrachter das Gefühl nicht loswerden, dass die Reiterin etwas auf der Bremse stand, um den 15-jährigen Don Frederico- Sohn bei der Stange zu halten. Dennoch gelangen die schweren Lektionen wie Passagen, Pirouetten und Galoppwechsel mit gewohnter Akuratesse. 75,560 standen am Ende zu Buche.
„Daggi“ in der Form seines Lebens
Nur der dänische Richter Thomas Lang sah nicht Werth auf Platz eins, sondern Fabienne Lütkemeier auf D’Agostino. Der inzwischen 17-jährige Fuchs erlebt zur Zeit so etwas wie einen zweiten Frühling. Viele Unzulänglichkeiten der frühen Jahre sind inzwischen abgestellt. Der Hals hat sich gerundet und Muskeln angesetzt, fast gar nicht mehr kommt die Nase hinter die Senkrechte. Die Mannschaftsweltmeisterin von 2014 hat zudem an Routine und Sicherheit gewonnen und verschenkte keine Punkte durch kleine Nachlässigkeiten. Das macht ja erst den Weltklassereiter aus. Der De Niro-Sohn piaffierte sicher und taktmäßig auf der Stelle, die Verstärkungen gelangen schwungvoll, kleine Abzüge gab es beim stockenden Rückwärtsrichten und der Rechtspirouette, wo anders als bei der Linkspirouette das Gleichmaß etwas verloren ging. Don Johnson sollte in sich gehen heute Nacht, sonst könnte morgen die Reihenfolge anders ausfallen. Für Platz zwei gab es 74,680 Prozent.
Bernadette Brune Dritte
Ihren dritten Platz mit 72,200 Prozent verdankte Bernadette Brune auf dem kalibrigen Oldenburger Spirit oft the Age genau der Akuratesse, die am Ende über den besseren Platz entscheidet. Das war gnadenlos korrekt, die Piaffen auf der Stelle, exakte Traversalen in Trab und Galopp, Halten auf den Punkt – so überzeugt man die Richter. Auch wenn der 13-jährige Stedinger-Donnerhall-Sohn nicht die ganz große Eleganz versprüht, imponierte er doch durch Schwung, Energie und gutes Gerittensein.
Charme und Charisma hat der Trakehner Hengst Imperio reichlich und auch er hat mit Hubertus Schmidt einen Reiter im Sattel, der erfahren seine Stärken ausreizt und über seine Schwächen hinwegreitet. Die starke Seite des schönen Braunen sind die Verstärkungen in allen drei Gangarten, der schwungvolle Trab mit enormer Schulterfreiheit, der weitausgreifende Galopp und der taktsichere raumgreifende Schritt, der auch in Stuttgart zu sehen war. Dagegen stehen die Schwächen, die Piaffen oft ohne Takt, meist ohne reelle Gewichtsaufnahme der Hinterhand. Das zeigt sich auch in den Passagen. Es ist fraglich, ob der 14-jährige Hengst diese Schwäche komplett wird ablegen können. In Stuttgart wurde er mit 71,880 Prozentpunkten Vierter.
Nur diese vier Reiter blieben über der 70-Prozent-Marke. Die besten zwölf der 15 Grand Prix-Starter kämpfen morgen im Grand Prix Special um den Titel German Dressage Masters.men’s new jordans release dates | off white nike presto white aa3830 100
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