Schon bei der U25-EM in Lamprechtshausen waren Lisa-Maria Klössinger und der Württemberger Daktari das Maß der Dinge. Dieses Wochenende steht nun das Piaff Förderpreis-Finale in Stuttgart an und in der Einlaufprüfung haben sie ihre Favoritenrolle noch einmal unterstrichen.
Mit 72,512 gewannen Lisa-Maria Klössinger und Daktari den Kurz-Grand Prix. Der zwölfjährige Donautanz-Sohn hat große Präsenz im Viereck und besticht mit überdurchschnittlichen Grundgangarten. Die Reiterin rundet das Gesamtbild mit dezenter Hilfengebung ab. Heute gelang es Klössinger in der Trabtour allerdings nicht immer, ihn konstant vor den treibenden Hilfen zu halten. So kippte der Braune ihr immer wieder hinter die Senkrechte. Das war schade, insbesondere in der Passage, wo Daktari eigentlich energisch abfußt und sehr viel Potenzial zeigt. Das gilt auch für die ersten Piaffen: Der Wallach verkroch sich und verlor so die Balance. In der Galopptour war die Welt wieder in Ordnung. Hier glänzten Klössinger und Daktari beispielsweise mit sicheren, energisch nach vorne gesprungenen Serienwechseln und bereits sehr schönen Pirouetten. Diese Tendenz nahmen sie dann mit auf die Schlusslinie, wo wieder Piaffe und Passage gefragt waren und diesmal gelang die Passage mit viel Ausdruck und die Piaffe war auch schon wesentlich gesetzter und besser im Gleichgewicht.
Rang zwei ging an das erste Paar der Prüfung, Florine Kienbaum und Doktor Schiwago. Der großrahmige Hannoveraner v. Don Frederico bestach mit seinem lockeren Bewegungsablauf und einer über weite Teile der Aufgabe konstanten, leichten Anlehnung. Einzig in den Traversalverschiebungen – sowohl im Trab als auch im Galopp – verlor er etwas an Schwung und Vorwärtstendenz. Sehr gut im Gleichmaß war die gesamte Piaffe-Passage-Tour, wenngleich man sich hier etwas mehr Lastaufnahme vorstellen könnte. Aber auch bei diesem Paar waren die Einerwechsel ein Highlight. Alles in allem kamen sie auf 70,395 Prozent.
Platz drei ging an Maire Carolin Beuth und den selbst ausgebildeten Trakehner Hofglanz v. Hoftänzer, genannt „Hip“. Die Reiterin hatte erst vor wenigen Wochen ihr Goldenes Reitabzeichen verliehen bekommen und qualifizierte sich quasi „auf den letzten Drücker“ für den Piaff Förderpreis. Die beiden standen auch auf der Longlist für die U25-EM, aber der Dunkelfuchs hatte sich vorher einen Infekt eingefangen, von dem er sich erst einmal erholten musste.
Mit Stuttgart hat es aber geklappt! Und das gut. Man wünschte dem 14-jährigen Wallach insgesamt ein etwas energischeres Hinterbein, das deutlicher unter den Schwerpunkt fußt. Aber er wirkte während der gesamten Aufgabe sehr willig und motiviert. Die Richter gaben dem Paar 69,488 Prozent.
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