Zum 16. Mal holte sich Isabell Werth den Titel des German Master auf dem Stuttgarter Dressurviereck, und zum vierten Mal in Folge half ihr dabei Emilio. Der Otto Lörke-Preis 2019 geht an Hubertus Schmidt und Benjamin Werndl.
Nachdem es gestern im Grand Prix nicht wirklich rund lief für Isabell Werth und Emilio, fanden sie im Grand Prix Special um den Titel des German Master zu alter Form zurück. Mit 79,489 Prozent war ihnen der Sieg nicht zu nehmen. Auch wenn Hubertus Schmidt und Escolar einen neuen Rekord aufstellten und ein Richter sie sogar auf Rang eins hatte.
Grand Prix – naja, zweite Prüfung – aha! So war es für Isabell Werth und Emilio auch beim Weltcup-Turnier in Lyon gelaufen. Die super Kür dort war in Isabell Werths Augen auch der Grund für die Aussetzer gestern im Grand Prix. Emilio sei in „super Verfassung“, aber sie sei wohl noch etwas „zu euphorisiert von seiner Leistung in Lyon“ gewesen. Daher sei sie die Sache in Stuttgart vielleicht etwas zu lässig angegangen.
Mit dem Gedanken im Hinterkopf ritt sie heute den Grand Prix Special. „Heute habe ich versucht, aus den Fehlern zu lernen, einfach aufmerksamer zu sein“, erklärte sie gegenüber der FN. So sei es eine tolle Prüfung geworden. Lediglich einen Schnitzer gab, ausgerechnet in der Werth’schen Paradelektion, der Traversale. „Das kam vielleicht daher, dass ich mir zu sicher war. Das war blöd“, analysierte sie. Aber alles in allem sei es eine runde, präzise Prüfung gewesen. „Ich bin sehr happy und fahre zufrieden nach Hause“, so das Fazit.
Der beste Escolar, den es je gab
Ganz eindeutig aufwärts zeigt der Trend bei Reitmeister Hubertus Schmidt und Escolar. Mit 77,936 Prozent erreichten die beiden eine neue persönliche Bestleistung und erzielten zudem ein Ergebnis, mit dem sie keine Konkurrenz scheuen müssen.
Die Österreicherin Alice Schwab bei B hatte die beiden sogar auf Platz eins. Die Richterin ihr gegenüber hingegen, Monique Peutz-Vegter bei E, sortierte Schmidt und Escolar als Dritte ein. Sie gab Isabell Werth 82,021 Prozent, knapp fünf Prozent mehr als die Kollegin gegenüber und rund drei Prozent mehr als die anderen Kollegen.
Er sei „einfach ein Ausnahmepferd“, schwärmte Hubertus Schmidt nach seinem Ritt. Gestern im Grand Prix sah es noch so aus, als müsse er den westfälischen Hengst, der ja auch als Vererber heiß begehrt ist, noch ziemlich bitten. Heute hingegen freute sich der Meisterausbilder: „Heute war das eine ganz tolle Runde, ich musste nicht viel arbeiten.“
Dass er gestern mehr zu tun hatte, führte er darauf zurück, dass Escolar wohl doch noch recht beeindruckt war von der Kulisse in Stuttgart – obwohl er alles andere als schüchtern, sondern im Gegenteil, „sehr sehr selbstbewusst“ sei.
Otto-Lörke-Preis
Hubertus Schmidt hat es geschafft, den Estobar-Sohn auf seine Seite zu bekommen. Für seine Leistungen konnte er sich über eine besondere Auszeichnung freuen: Escolar bzw. Hubertus Schmidt als sein Ausbilder erhielt den Otto-Lörke-Preis für das vielversprechendste deutsche Nachwuchs-Grand Prix-Pferd. Und nicht nur er, auch Benjamin Werndls Famoso wurde mit der besonderen Auszeichnung bedacht.
Lisa Müller weiter auf Erfolgskurs
Gestern ganz vorne, heute noch eine Top drei-Platzierung – besser hätte das Wochenende in Stuttgart für Lisa Müller kaum laufen können. Heute gab es 76,553 Prozent für sie und ihren Oldenburger Stedinger-Sohn Stand by me. Von dem kann sie nur Gutes berichten: „Er will sich immer bewegen, immer weg vom Boden. Manchmal muss ich ihn ein bisschen bremsen, aber ich bin sehr froh, dass er so ehrgeizig ist.“
Müller hat zwei Trainer: Götz Brinkmann zuhause und in regelmäßigen Abständen auch Isabell Werth, die voll des Lobes für ihre Schülerin und deren vierbeinigen Partner war: „Ich kenne das Paar ja schon lange und weiß um das Potenzial von Stedi. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die beiden da ankommen, wo sie jetzt sind.“ Und da sei auch noch Luft nach oben: „Mit ein bisschen mehr Routine wird dann auch die Galopptour so sicher, wie die Trabtour jetzt schon ist.“
Weitere Platzierte
Rang vier holten sich die Zweitplatzierten von gestern, Ingrid Klimke und Franziskus, mit 75,830 Prozent. Dahinter landete Marcus Hermes auf Abegglen mit 75,106 Prozent.
Die beiden weiteren deutschen Teilnehmerinnen, Fabienne Müller-Lütkemeier auf Fabregaz und Dorothee Schneider mit Faustus mussten sich heute mit den Plätzen neun und elf von elf Paaren zufrieden geben (70,617 bzw. 69,723 Prozent).
Dorothee Schneider berichtete später auf Facebook, Faustus habe sich mit der Atosphäre in der Schleyer-Halle so gar nicht anfreunden können und sich extrem unwohl gefühlt. Derart verunsichert, habe sie ihn nicht mehr vor die treibenden Hilfen bekommen. Und ohne dem können keine guten Lektionen gelingen. Das Fazit der Reitmeisterin:
„So ist es nun mal, wenn man mit Lebewesen arbeitet und ich hoffe, dass Faustus das nächste Mal wieder Vertrauen fassen kann.“ Sie glaubt unerschütterlich an das große Potenzial des Hannoveraner Falsterbo-Sohnes, der eine Halbblut-Mutter hat: „Ich genieße dieses großartige Pferd trotzdem jedes Mal, wenn ich in seinem Sattel sitze, auch wenn es einmal nicht so läuft wie gewünscht. Wir üben weiter und versuchen einfach, noch mehr Routine auf dem Turnier zu bekommen.“
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