Superb und Isabell Werth haben in Stuttgart den Grand Prix 2023 gewonnen. Es gab ein rein deutsches Podium aus den Olympiasiegern von Rio 2016 – nur mit anderen Pferden.
Zum 17. Mal kann Isabell Werth in Stuttgart den Titel „German Master“ in der Dressur gewinnen, diesmal mit Superb. Für die Hannoveraner Stute war es das zweite Turnier in diesem Jahr. Vor einigen Wochen hatte sie sich in Troisdorf nach längerer Verletzungspause erstmals wieder gezeigt. Das letzte Turnier im Jahr 2022 war der Auftritt beim CHIO Aachen.
73,435 Prozent reichten zum Sieg in diesem CDI4* Grand Prix, der Qualifikation für den Grand Prix Special in Stuttgart. Superb punktete in Galopplektionen, vor allem den Pirouetten, den Zweierwechseln und allen starken Tempi – von Schritt bis Galopp. Darauf lässt sich aufbauen, findet Werth: „Das war erst ihr siebter Start, sie ist noch total grün hinter den Ohren, wenn sie sich weiter stabilisiert, dann hat sie keine Schwächen!“ Das darf man wohl schon als eine Ansage in Richtung kommender Turniere werten.
Superb und Isabell Werth in Stuttgart vergoldet
Interessant waren die Richterurteile in Stuttgart. Man darf feststellen: So ganz einig in der Beurteilung des Gesehenen waren sich die fünf Juroren nicht. Das zeigt sich an den Platzziffern, aber auch in den nackten Prozentzahlen. Bei Sönke Rothenberger war sich die Jury noch recht einig. Der Jungvater wurde mit Matchball, seinem zweiten Nachwuchscrack neben Fendi, Zweiter mit 72,543 Prozent und Beurteilungen zwischen 73,4 und 70,3 Prozentpunkten. Der Rappe ging eine technisch fehlerfreie Runde.
Doch schon bei Dorothee Schneider, die den Westfalen Dayman in Stuttgart an den Start gebracht hat, gingen die Meinungen auseinander. Zweimal Platz eins, einmal Platz zehn, dazu Wertnoten von 69,565 bis 73,478 Prozent. Unterm Strich landete das noch vergleichsweise junge Paar auf Platz drei (72,261).
Platz vier ging an eine regionale Größe, Jasmin Schaudt und Fano, die auf 71,326 Prozent kamen. Etwas holperig lief es für zwei Kader-Kandidaten. Katharina Hemmer und Denoix hatten eine Störung im Rückwärtsrichten, Spannungen in der Schritttour kamen hinzu. Und Richterurteile von Platz drei bis 13 und Prozentpunkte zwischen 68,587 und 72,826. Platz zehn mit 70,391 Prozent waren es unterm Strich.
Nicht mehr platziert waren die EM-Teilnehmer Matthias Alexander Rath und Thiago. Ihre 68,196 Prozent setzten sich auf Noten zusammen, die zwischen 72,609 und 65,652 Prozent um sieben Prozent differierten – in Platzziffern ausgedrückt: von drei bis 14.
(Hier finden Sie die Noten in der Übersicht)
In der Dezember-Ausgabe des St.GEORG haben wir uns ausführlich mit dem Richten und den Richterinnen und Richtern befasst. Wir haben sie zu ganz unterschiedlichen Dingen befragt. Das Heft kann man hier versandkostenfrei bestellen.
In einer früheren Version hatten wir versehentlich geschrieben, heute habe der Grand Prix Special bereits stattgefunden. Wir haben den Fehler korrigiert.
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