US-Dressurreiterin Anna Buffini über ihr Turnierdebüt mit Fiontini

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Anna Buffini und Fiontini (© Instagram.com/anna_buffini)

2021 hatte die US-Dressurreiterin Anna Buffini die dreifache Dressurpferdeweltmeisterin Fiontini übernommen und nun ihr erstes Turnier mit ihr bestritten. Warum sie sich so viel Zeit gelassen hat und was ihre Pläne sind.

Dreimal wurde die nun 14-jährige Dänische Warmblutstute Fiontini v. Fassbinder als bestes Nachwuchsdressurpferd der Welt gefeiert. Damals saß der Spanier Severo Jurado Lopez in ihrem Sattel, der zu dem Zeitpunkt noch Bereiter bei Helgstrand Dressage war. Er war es auch, der die Stute bei ihren ersten Grand Prix-Auftritten ritt. Dann saß Andreas Helgstrand selbst im Sattel der Stute, dann sein Partner in der Global Equestrian Group, der Schwede Patrik Kittel. Mit letzterem ging die Stute auch ihr vorerst letztes Turnier, den CHIO Aachen im September 2021, wo sie starke 76,261 Prozent im Grand Prix erhielt. Danach wechselte sie zu Anna Buffini.

Die hat sich in der internationalen Dressurwelt einen Namen gemacht mit Davinia La Douce, die von Anabel Balkenhol bis Grand Prix ausgebildet worden war. Mit der inzwischen 17-jährigen Hannoveraner Don Frederico-Tochter hatte Buffini unter anderem letztes Jahr am Weltcup-Finale in Leipzig teilgenommen.

Fiontini soll nun in „Divas“ Hufspuren treten. Für ihren ersten Turnierstart hatte Anna Buffini sich gut zwei Jahre Zeit gelassen. Anfang Februar war es so weit beim CDI3* in Del Mar, Kalifornien. Dort wurden sie jeweils Zweite im Grand Prix und im Special hinter dem Olympiapaar Steffen Peters/Suppenkasper. Im Grand Prix erhielten sie 72, im Special 72,447 Prozent.

Endlose Kraft und Energie

Später hatte Anna Buffini im Interview mit dem „Chronicle of the Horse“ unter anderem erklärt, warum sie erst nach zwei Jahren ihr erstes Turnier mit Fiontini geritten ist. Sie sagte, es sei eine gemeinsame Entscheidung zwischen ihr und ihrem Trainer Günter Seidel gewesen. Es hätte einfach Zeit gebraucht, bis die Stute sich an ihre Art des Reitens gewöhnt hatte. Buffini: „Ich denke, wenn ich sie zu früh vorgestellt hätte, hätte ich sie nicht auf meine Art reiten können und sie hätte meiner Art nicht vertrauen können, hätte sich nicht wohl gefühlt und wäre nicht auf derselben Seite geblieben.“

Auf ihrer Instagram-Seite konkretisiert Buffini die Veränderungen für Fiontini: „Sie ist immer nur von Männern geritten worden. Sie musste sich an eine weibliche Hand gewöhnen.“

Das habe auch etwas mit der öffentlichen Wahrnehmung zu tun: „Es braucht enorm viel Geduld und das ist etwas, was schwierig ist mit Social Media. Jeder stellt das perfekte Video online – und das sollte auch so sein. Aber was wir nicht sehen, ist der tägliche Kampf.“

Sie habe sich davon befreien müssen, sich mit anderen Reitern, die möglicherweise schon weiter sind zu vergleichen. „Ich musste mir sagen: ,Ich weiß, wie ich reite; ich weiß, wie Günter mir das Reiten beigebracht hat und bis dieses Pferd und ich nicht vollkommen mit diesem Reitstil harmonieren, werden wir nicht in der Lage sein, uns auf dem Turnierplatz so zu präsentieren, wie ich es möchte‘.“

Danach gefragt, was für ein Typ Fiontini sie, antwortete Buffini, die Stute zeichne sich durch unendlich viel Kraft und Energie aus. Und sie sei immer bereit zu arbeiten. „Sie ist immer so, ,Okay, lass uns loslegen. Wohin geht’s? Was machen wir? Los, ich bin bereit!“ Das mache sie zu einer perfekten Teamkameradin. „Ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich jemals wieder ein so talentiertes Pferd in meinem Leben reiten werde“, fasst Buffini zusammen. Ihre Aufgabe sei es nun daran zu arbeiten, dass sie das auch jedermann zeigen könne.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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