Es war ein etwas glanzloses Weltcupfinale der Dressurreiter 2016. Das lag unter anderem daran, dass die Favoriten im Vorfeld samt und sonders abgesagt hatten.
Hans Peter Minderhoud hatte es nach dem Grand Prix auf den Punkt gebracht: „Wenn ich einmal in meinem Leben den Weltcup gewinnen will, dann ist das hier meine Chance.“ Er wusste sie zu nutzen. Denn im Gegensatz zu den Vorstellungen fast aller anderen Teilnehmer gelang ihm eine fehlerfreie Prüfung auf seinem Flirt v. Forestan. Der Fuchs ist nicht unbedingt ein Strahlemann, absolviert aber sicher und konstant seine Aufgaben, von seinem Reiter auf den Punkt korrekt geritten. Man vermisst bei Flirt Rückentätigkeit und Rahmenerweiterung. Dennoch – oder gerade deswegen, nämlich weil er ihn in einer Position fixiert – gelingt es Minderhoud, sein Pferd sicher in der Anlehnung zu präsentieren. Chefrichter Gustav Svalling war voll des Lobes: „Das war ein super harmonischer Ritt von Hans Peter Minderhoud. Er ist ein fantastischer Reiter.“ 82,429 Prozent lautete heute das Gesamtergebnis. Fünf Richter waren sich einig, dass das der Siegesritt sein müsste. Lediglich Anne Gribbons (USA) bei F und Susan Hoevenaars (AUS) bei K hatten Minderhoud auf Rang zwei.
Ein Wermutstropfen bei Flirt ist, dass er hinten zwischendurch immer wieder kurz-lang tritt, besonders in der Passage. Das war schon im Grand Prix so. Und auf Nachfrage gab Richter Gustav Svalling, der heute als Chefrichter bei C saß, auch zu, dass dies der Grund war, weshalb er dem Paar im Gegensatz zu seinen Kollegen nur 74,4 Prozent gegeben hatte. „Aber heute hat Hans Peter nicht so viel Druck gemacht in der Passage, da war das viel besser.“
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