Jessica von Bredow-Werndl versuchte gar nicht erst, ihre Enttäuschung zu verbergen, dass es heute „nur“ für Rang drei mit 80,464 Prozent für ihre „I have a dream“-Kür gereicht hatte: „Im ersten Moment ärgert man sich. Der Sieg ist zum Greifen nah und dann passieren da drin komische Dinge.“ Ihr 15-jähriger Unee BB v. Gribaldi scheint in der Form seines Lebens zu sein, präsentierte sich geschlossen und fleißig wie noch nie zuvor und blieb heute während der gesamten Aufgabe an den treibenden Hilfen und vor seiner Reiterin. Zudem war er weitgehend stabil in der Anlehnung. Jessica von Bredow-Werndl bestätigte, dass er ihr ein fantastisches Reitgefühl gegeben hatte, vor allem in der Piaffe-Passage-Tour. Einzig, auch heute schlichen sich wieder teure Fehler ein in ihren Ritt: In den Zweierwechseln und beim Umstellen in den Trabtraversalen, wo der Hengst nach einem Missverständnis angaloppierte. Zudem sprang er einen Einerwechsel mit hoher Kruppe. Alles kein Beinbruch, aber unter dem Strich zu viele Patzer, um an Hans Peter Minderhoud und Tinne Vilhelmson-Silfvén vorbei zu ziehen. Denn solche Fehler schlagen sich dann nicht nur in der betreffenden Lektion nieder, sondern vor allem auch in den Fußnoten, im Bereich Harmonie zwischen Reiter und Pferd, die in der Kür vierfach zählen. „Unee war heute super“, bestätigte auch Chefrichter Gustav Svalling. „Wenn die Fehler nicht gewesen wären, dann wäre es eng geworden …“ Jessica von Bredow-Werndl verspricht jedenfalls: „Wir arbeiten jetzt daran, dass wir keine Fehler mehr machen!“
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