Vierter wurde Patrik Kittel mit seinem nun 17-jährigen Scandic, die zu einem Depeche Mode-Medley tanzten, das gut zu dem Hengst passt. Am Freitag im Grand Prix hatte es so ausgesehen, als sei der Solos Carex-Sohn so gut drauf wie 2011, als er Kür-Bronze bei der EM in Rotterdam gewann: stabil in der Anlehnung ohne eng zu werden, losgelassen, sicher bergauf und mit Höhepunkten in der Piaffe-Passage-Arbeit. Die war auch heute super. Der Rest weniger. Der Hengst ließ sich wohl von der aufgeheizten Atmosphäre in der Halle, wo sein Reiter als Schwede frenetisch bejubelt wurde, anstecken. Er stand schon bei der ersten Grußaufstellung sichtlich unter Strom, den starken Trab zeigte Kittel vorsichtshalber nur sehr verhalten. Stattdessen meinte Scandic wohl er müsste die so verlorenen Punkte im Schritt nachholen. Nicht ein einziges Mal kam er zum ruhigen Schreiten. In der Galopptour rollte er sich dann zunehmend ein, kam auf die Vorhand sprang die Wechsel dementsprechend mit hoher Kruppe. Stellung und Biegung in den Traversalen vermisste man weitgehend. Hervorragend hingegen auch heute wieder: die Piaffe-Passage-Tour. „Das konnte er schon siebenjährig“, hatte Kittel am Freitag verraten. „Da kann ich auf Autopilot schalten.“ Das war auch heute so und hat vieles andere wieder wett gemacht, wie Gustav Svalling erklärte. Er selbst hatte Kittel auch an vierter Stelle. Dr. Evi Eisenhardt hätte ihn als Achten eingeordnet. Susanne Baarup (DEN) hatte ihn an fünfter Position. Alle anderen Juroren waren mit dem Chefrichter einer Meinung. Unter dem Strich standen 78,946 Prozent.
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