Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ritt Jessica von Bredow-Werndl heute auf ihrem ebenfalls in den Niederlanden gezogenen Gribaldi-Sohn Unee BB aus dem Viereck. Der schicke Schwarzbraune präsentierte sich heute von seiner besten Seite: viel konstanter in der Anlehnung als beispielsweise noch in Neumünster und voll auf Sendung. Leider ein bisschen zu sehr, wie sich im Laufe der Aufgabe zeigen sollte. Die beiden begannen super mit einer energischen Verstärkung und geschmeidigen Traversalen. Beim Rückwärtsrichten stockte Unee BB einmal, aber davon ließ sich von Bredow-Werndl zunächst mal nicht beeindrucken. Es folgte ein weiterer super starker Trab, danach eine energisch abfußende Passage und eine recht gleichmäßige Piaffe, aus der wieder ein guter Übergang in die Passage gelang. Starker Schritt – kein Problem. Unee marschierte energisch los und dehnte sich willig ans Gebiss. Aufnehmen in einen versammelten Schritt wie aus dem Lehrbuch. Bis C. Da zackelte Unee an. Das ist doppelt teuer, denn die Schritttour hat den Koeffizienten 2. Der zweite teure Fehler ergab sich in der ersten Pirouette, wo Unee ein wenig eilig wurde – ebenfalls teuer, weil ebenfalls zweifach bewertet. Dass Unee seiner Reiterin die Einerwechsel vorweg genommen hat, konnte man von unten kaum sehen. Teuer war aber auch dies. So waren die 75,257 Prozent, mit denen die beiden aus dem Viereck kamen, eigentlich noch ein sehr gutes Ergebnis.
Jessica war trotzdem nicht ganz glücklich: „Er war heute sogar ein bisschen übermotiviert und richtig gut drauf. Umso ärgerlicher sind die Fehler. Er war total an und wahrscheinlich hatte ich noch nie ein so gutes Gefühl.“ Dementsprechend motiviert ist sie für Sonntag. Wie Bundestrainerin Monica Theodorescu sagt: „Unser Ziel ist es fehlerlos zu reiten. Dann ist alles möglich.“
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar