Großer Erfolg für Dorothee Schneider und First Romance heute im Grand Prix für den Special beim Wiesbadener Pfingstturnier, Louisdor-Einlaufprüfung an Marcus Hermes‘ Facilone und Wachwechsel im Finale der Siebenjährigen.
Zwölfjährig ist Dorothee Schneiders DSP-Wallach First Romance v. Fürst Romancier nun. Welch großes Talent er ist, demonstrierte er unter anderem eindrucksvoll, als er 2018 das Finale des Nürnberger Burg-Pokals gewann. Bis er auf dem Grand Prix-Viereck angekommen war, dauerte es allerdings eine Weile. Nicht, weil es ihm am Können gemangelt hätte, sondern eher, weil er sich gerne mal von seinem Job ablenken ließ. Mit ganz viel Geduld hat Dorothee Schneider „Roman“ auf ihre Seite bekommen. Und seit diesem Jahr hat man den Eindruck: Nun kann es losgehen!
Der kompakte Braune bestach heute mit der immer gleichmäßigen vertrauensvollen leichten Anlehnung. Dementsprechend schön und harmonisch war das Seitenbild. Grundsätzlich überzeugten vor allem auch Balance und Gleichmaß. Doch im ersten starken Trab gab es einen kleinen Taktfehler, in den Zick-Zack-Traversalen schien First Romance einmal kurz abgelenkt und in den Einerwechseln kam Spannung auf, was dicke Patzer zur Folge hatte. Das ist bekanntlich extra teuer, weil die Wechsel von Sprung zu Sprung im Grand Prix doppelt zählen. Aber dem gegenüber standen viele Highlights wie die Trabtraversalen, die Passagen und überhaupt der generelle Eindruck von Harmonie und Gehlust, den First Romance vermittelt. Kurz, das war ein hoch verdienter Sieg.
73,239 Prozent gab es und Rang eins von vier Richtern. Lediglich der spanische Richter Mariano Santos Redondo bei E war ganz anderer Meinung als die Kollegen und setzte Schneider und First Romance mit 70,978 Prozent auf Rang sieben.
Wiesbaden war das vierte internationale Grand Prix-Turnier für den Wallach, das dritte in diesem Jahr nach Lier (Zweiter im Grand Prix, Dritter im Special) und Mannheim (Dritter im Grand Prix, Vierter im Special). Eine goldene Schleife hatten sie bereits letzten Herbst im Special in Ludwigsburg gewonnen. Die erste im Grand Prix gab es heute vor dem Wiesbadener Schloss.
Die weiteren Plätze
Einen neuen persönlichen Rekord verzeichneten heute die Belgierin Laurence Vanommeslaghe und der 15-jährige Hannoveraner Hotline-Sohn Havalon. 71,109 Prozent und Rang acht in Hagen Ende April waren bislang ihr bestes internationales Ergebnis. Heute wurden es 72,826 Prozent und Rang zwei.
Über Platz drei konnte sich Juliane Brunkhorst mit ihrem Holsteiner Ampere-Sohn Aperol freuen. 72,304 Prozent gab es für den elfjährigen Wallach. Damit hatten sie lange auf dem zweiten Platz gelegen, bis Vanommeslaghe und Havalon sie als letztes Paar noch auf Rang drei verwiesen.
Rang vier ging an Nicole Wego-Engelmeyer und die rheinische San Amour-Tochter Saphira Royal, bei der die Bereiterin auf Hof Kasselmann derzeit vertretungsweise für Kristina Bröring-Sprehe im Sattel sitzt, die ja gerade ihr zweites Kind zur Welt gebracht hat. Die elegante Rappstute, die ja mit Stefanie Wolf einst Bronze bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde gewann, steht in russischem Besitz der Kasselmann-Stammkundin Elena Knyaginicheva. Doch bereits seit 2019 gehört sie anteilig auch der deutschen Equitorus GmbH und ist bei der FEI als deutsches Pferd gelistet. Wohl darum ist sie nicht von der Sperre für russische Pferde und Athleten betroffen.
Sicherlich mehr ausgerechnet hatte sich Isabell Werth mit ihrer Nachwuchshoffnung Superb. Mit 71,261 Prozent wurden sie Fünfte. Die Stute begann stark mit ihrem großzügigen Bewegungsablauf im starken Trab. Es folgte eine weit ausgreifende und kreuzende Rechtstraversale. In der nach links verkantete die Stute sich etwas und verlor leicht an Kadenz. Beim Halten vor dem Rückwärtsrichten stand sie offen, das Rückwärts war nicht diagonal. In der Passage fußte sie energisch ab, hätte sich aber in der Kruppe mehr senken müssen. Das tat sie in der ersten Piaffe gut. Es war die beste der drei, allerdings hinten rechts immer etwas höher fußend als links. Im versammelten Schritt zackelte die Stute an. Überhaupt schien sie heute nicht hundertprozentig losgelassen. Auf dem Weg zur zweiten Piaffe drückte die Stute bereits einmal energisch Kopf und Hals nach unten. In der Piaffe selbst geschah das noch einmal, was sich auch auf das Gleichmaß auswirkte. Das wiederholte sich auch in den Zweierwechseln. In den Zick-Zack-Traversalen verkantete die Stute sich. Die ersten Drittel beider Pirouetten gelangen gut, dann verließ Superb jeweils etwas die Kraft, in der zweiten fiel sie aus. Der Übergang vom Galopp zum Trab war über Schritt. Vor der letzten Piaffe auf der Mittellinie wurde die Stute immer langsamer und war dann nicht mehr zum Piaffieren zu bewegen. Isabell Werth drehte sich mehrfach um und schaute, ob Superb vielleicht misten muss. Musste sie offenbar nicht. Jedenfalls nicht im Viereck.
Für Superb war Wiesbaden das dritte internationale Turnier. In Hagen hatte sie 75,783 Prozent im Grand Prix, in Mannheim 73,870. Hier lief der Special allerdings deutlich besser mit 76 Prozent.
Louisdor-Einlaufprüfung
Die Intermédiaire II, die als Einlaufprüfung zur Louisdor-Preis Qualifikation geritten wird, wurde zur Beute von Marcus Hermes mit dem zehnjährigen Hannoveraner Fürstenball-Sohn Facilone. 73,105 Prozent gab es für die beiden. Eine Überraschung war das nicht. Der Wallach hatte schon in Hagen zu gefallen gewusst, aber da waren andere noch besser gewesen und er war Dritter geworden. Vielleicht wird es morgen etwas mit dem Ticket nach Frankfurt.
Zweite war heute die Oldenburger Totilas-Tochter Tabledance unter Evelyn Eger mit 70,737 Prozent, gefolgt von Dr. Svenja Kämper-Meyer auf der von der Familie selbst gezogenen und ausgebildeten Amanyara v. Ampere (70,684).
Finale Siebenjährige
Im Finale der Siebenjährigen konnte sich heute der Bundeschampionatsfinalist Fürst Kennedy am überzeugendsten in Szene setzen. Mit seinem ständigen Reiter Joao Pedro Moreira im Sattel kam der bildschöne Rapphengst v. Fürsten-Look-Don Kennedy heute auf 80,329 Prozent insgesamt. Die errechneten sich aus 85,80 Prozent für Grundgangarten, Durchlässigkeit und Perspektive sowie 75,857 Prozent für die technische Erfüllung der Aufgaben.
Ganz knapp geschlagen geben mussten sich die Sieger von gestern, die ehemalige Piaff Förderpreis-Siegerin und Deutsche Bank Reitsport-Akademistin Franziska Stieglmaier mit ihrem Zack-Sohn Zahin: 80,286 Prozent. Aber immerhin hatten sie mit 75,286 Prozent das beste technische Ergebnis. Die Qualität war mit 85 Prozent bewertet worden.
Dritte wurden Lena Waldmann und ihr Neuzugang Scarlett O’Hara v. Scolari, die bis dato von Kira Wegmann ausgebildet und mehrfach beim Bundeschampionat vorgestellt worden war und nun bei Lena Waldmann in Beritt ist. Wiesbaden war das erste Turnier für die beiden (77,343).
Alle Ergebnisse finden Sie hier.men’s jordan upcoming releases | air jordan 1 mid light smoke grey
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