Mit persönlicher Bestleistung rangiert Ingrid Klimke mit Franziskus nach mehr als 25 Prozent aller Starter im Grand Prix der Weltmeisterschaften in Herning an Position zwei. Es war ein besonderer Ritt, der begeisterte.
Mehr als 75 Prozent – mit persönlicher Bestleistung, hat Ingrid Klimke als erste Starterin des deutschen Dressurteams bei den Weltmeisterschaften geliefert! Nicht nur, was die Prozentpunkte anbelangt, sondern vor allem was die Prüfung als solche anbelangt.
„Mit persönlicher Bestleistung – das war mein Ziel“
Franziskus kam ins sonnige Stadion – schon das eine glückliche Fügung, denn am Vormittag hatte es zweimal richtig gegossen. Verbunden mit dem frischen Wind ein bestimmt sehr dänisches, aber wenig angenehmes Gefühl. Für Ingrid und „Franz“ schien aber die Sonne. Und hätte es eine Wolke am Himmel gegeben, die beiden Lichtgestalten als die sich das Münster-Duo heute gezeigt hat, hätte sie einfach zur Seite geschoben.
Als das Publikum der Schwedin Jeanna Hogberg nach ihrem Ritt applaudierte, zuckte der Fidertanz-Sohn einmal. „Früher habe ich dann schon mal gedacht, ich galoppiere ihn dann frisch vorwärts. Jetzt habe ich gewartet und er blieb bei mir“.
Klimke, die ihr erste Championat im Dressurlager reitet – was sie und ihre Pflegerin Carmen Thiemann vor Probleme der besonderen Art stellt, wie Ingrid Klimke im Podcast verrät – spielte ihre Routine aus. Keinen Punkt ließ sie liegen, keinen Buchstaben, den sie im Grand Prix (hier wird erläutert, wie die Bewertungen in der Aufgabe zustandekommen) treffen musste verfehlte sie auch nur um einen Zentimeter. Highlights gab es viele. Die Verstärkungen von Franziskus ritt Klimke voll aus. So war der starke Trab nichts anders als genau das: stark! Ein bisschen „Hulapalu-Feeling“ kam da auf. Zu dem Mitgröhl-Song hat der Beschäler der Station Holkenbrink schon häufig seine Beine geschmissen. „Auf der letzten Diagonalen habe ich schon in der Ecke gemerkt, dass er weiß, was kommt. Da ging die Kruppe runter und los ging’s“, so Klimkes Erinnerung.
In Versammlung stark verbessert
Fortschritte hat der Hannoveraner Hengst noch einmal in allen versammelnden Lektionen gemacht. Wichtig, um sein Championatsdebüt mit persönlicher Bestleistung abzuschließen. Mit Johannes Augustin habe sie „Franz“ bis zum Grand Prix gebracht. Das Training mit Johnny Hilberath seitdem sie im Olympiakader gelistet ist, habe ihr noch einmal viel geholfen. Gerade auch in Lektionen wie Piaffe und Passage und den Übergängen. Die sind dreimal im Grand Prix gefordert und sie wurden von Mal zu Mal besser.
Im Galopp waren die erste Pirouette und die Serienwechsel weitere Highlights der Prüfung. Kurz nach dem Ritt kam dann auch noch frohe Kunde aus dem Münsterland: Ingrids Tochter Great Busacker hat die Führung bei den Westfälischen Meisterschaften übernommen. Läuft also bei Familie Klimke!
Dänemark in Führung mit weiterer persönlicher Bestleistung
Eine halbe Stunde zuvor hatte es das erste Mal richtig Stimmung im Fußballstadion von Herning gegeben: Nana Merald Rasmussen, erste Starterin für das favorisierte dänische Team, brachte eines der ältesten Pferde an den Start: den Deckhengst Blue Hors Zack. Zu dem Zeitpunkt waren bereits zwei Zack-Nachkommen im Viereck gewesen (Zig Zag unter Gilles Ngovan (SUI), 69,223 Prozent sowie Grevens Zorro mit Anna Tallberg (FIN), 67,609). Später sollte noch die Südafrikanerin Gretha Ferreira mit Zidane (70,00) das Zack-Trio dieses Tages komplettieren. Mit Zonik Hit kam dann noch ein Urenkel von Zack unter dem Portugiesen João Pedro Moreira ins Viereck. Er verließ es mit 71,522 Prozent – damit dürfte er Chancen auf die Teilnahme am Grand Prix Special haben. Die 30 besten Ritte aus dem Grand Prix qualifizieren sich für diese erste Einzelmedaillen-Entscheidung am Montag.
Doch Papa hat es erstmal allen gezeigt. Wenn alle 18-jährigen Pferde so traben würden wie es der KWPN-Hengst unter seiner Reiterin heute tat, die Tierärzte wären arbeitslos. Dass sie sich aber keine Sorgen machen müssen, zeigten einige Vorstellungen, die weniger nach „persönlicher Bestleistung“ als nach „ist das noch ungleich oder doch schon lahm?“ aussahen.
Zack jedenfalls trug sich selbst. Brillierte mit guten Piaffen und Passagen und exzellenten Übergängen. In den Traversalen war er zwar etwas pinselig im Schweif, wirkte aber immer wie ein „Happy Athlete“, den man doch so gerne im Viereck erleben möchte. Auch das Maul, das schon einmal weniger schön aussehen konnte bei dem mächtigen Hengst, trübte das Gesamtbild nicht. 76.724 Prozent gab es für den Ritt. Das ist die Führung. Und Nana konnte ihr Glück kaum glauben: Nummer eins im Ranking mit persönlicher Bestleistung. „Das ist absolut verrückt. Ich kann nicht glauben, dass wir derart geliefert haben. Zacks höchste Bewertung in einem internationalen Grand Prix. Er ist so besonders, großartig. Klar, da waren schon ein paar nervöse Momente drin. Aber das ist genau der Stoff, aus dem die Träume sind. Ich bin so happy!“
Mit diesem Ergebnis ist das Konzept des dänischen Auswahlkomitees aufgegangen. Nach seinem Start bei den dänischen Meisterschaften war die Entscheidung auf Zack gefallen. Im Training ging es vor allem darum, ihn frisch und bei guter Laune zu halten. Das Konzept ist aufgegangen.
Für Deutschland geht Benjamin Werndl um 19.45 Uhr an den Start. Die zweite dänische Starterin, Carina Cassøe Krüth und Heiline’s Danciera, werden um 19.27 Uhr erwartet. Um 19 Uhr ist Gareth Hughes als zweiter Brite gefragt. Richard Davison und der selbstgezogen Bublingh hatten den Auftakt für Team GB gemacht. Der große Braune ging durchgängig mit hoher Kruppe und tiefem Rücken. 68,851 Prozent gab es für das Paar, das sich seit der Geburt kennt. Davison hat schon die Mutter auf internationalen Turnieren geritten, sogar auf Weltmeisterschaften.
Hier finden Sie die laufenden Bewertungen der Prüfung.men’s new jordans release dates | off white nike presto white aa3830 100
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