Wie würde Isabell Werth nach dem missglückten Auftritt von Quantaz in Kronberg im Stadion von Herning zurechtkommen? Das war die Frage vor dem Grand Prix. Die Antwort: sicher, fehlerfrei, aber ohne das letzte Risiko einzugehen. Der Lohn: 77,127 Prozent – das konnte selbst der Richter aus Großbritannien nicht verhindern, auch wenn er es versuchte.
Eine fehlerfreie Runde, ohne das letzte Risiko zu gehen, haben Isabell Werth und Quantaz auf die dritte Position im Zwischenranking gebracht. Der Quaterback-Sohn bekam 77,127 Prozent. Dabei klafften die Richterurteile auseinander: Von 78,587 Prozent bis zu 73,696 Prozent, die der britische Richter Peter Storr ins Protokoll schreiben ließ. In Platzziffern ausgedrückt war das zum Zeitpunkt des Rittes ein uneinheitliches Bild: dreimal Platz zwei, einmal Vierte, einmal Fünfte und – Rule Britannia? – Rang zwölf. Zuvor war Charlotte Dujardin mit Imhotep für das Team GB als Zweitbeste der bis dato 62 Ritte aus dem Viereck gekommen. (Details zu dem Ritt finden Sie hier).
Vorm Einreiten hatte Isabell Werth den DSP-Hengst noch einmal deutlich aufs Hinterbein gesetzt. Das Anreiten nach dem Gruß war sicher, der erste starke Trab ebenfalls. Den letzten Kick hatte die Vorstellung nicht. Aber das war auch der Plan, Sicherheit, das Team … Und natürlich schwebte auch der Grand Prix von Kronberg noch über dem Paar. Dort war Quantaz in der Piaffe deutlich widersetzlich.
Quantaz brauchte Urlaub und VIP-Behandlung
„Wir haben dann beide eine Woche Urlaub voneinander gehabt“, erläutert Isabell Werth, wie es nach dem Turnier auf dem Schafhof weitergegangen war. Quantaz ging auf die Weide, aufs Paddock und wurde lediglich longiert. Die mehrfache Weltmeisterin vermutet, dass das Üben der neuen Kür, die extra für Quantaz zusammengestellt wurde und die er in Kronberg eigentlich hätte erstmals gehen sollen, den Quaterback-Sohn durcheinandergebracht hatte. „Da ist er ein bisschen angefasst gewesen.“ Nach „Longe und Wiese“ ging es allmählich wieder los. Auch das Trainingslager habe gut getan. Die gemeinsame Zeit, die auch jetzt in Herning für den Zusammenhalt von Pferd und Reiterin positiv war, zum noch mehr Kennenlernen. Grasen gehen, Schritt reiten, alles zeigen – „er genießt das VIP-Programm“.
Die beiden ersten Piaffen waren noch vorsichtig angelegt, aus der ersten war der Übergang leicht gegen die Hand. In der dritten Piaffe vorm Gruß war der Hengst deutlich dynamischer – ein bisschen schon den Grand Prix Special vor Augen, „so kann man das sagen“.
Für Werth war bei dieser Prüfung, nach der die deutsche Mannschaft in Führung gegangen ist (das Streichergebnis wird immer abgezogen in den Zwischenrankings, es zählten also zwei Resultate, Werndls und Werths), vor allem wichtig, dass sie den Draht zu Quantaz auch im Prüfungsviereck wieder hat aufbauen können. „Ich habe in jeder Piaffe sehr gut reiten können, das hat mir natürlich auch Sicherheit gegeben.“
Vor der Schritttour lag das Paar bei 75 Prozent, nach 6,1 für den starken und 5,4 für den versammelten Schritt musste Werth kämpfen. Das gelang ihr in der Galopptour mit sicheren Serienwechseln, einem durchaus mutig gerittenen starkem Galopp, an dessen Ende ein guter fliegender Wechsel millimetergenau am Punkt stand. Die Linkspirouette gelang besser als die nach rechts, bei der es in der Einleitung Abstimmungsprobleme gab.
Daniel Bachmann Andersen mutmaßlich Streichergebnis für Dänemark
Nicht ganz die hohen Erwartungen, die auf dem Paar lasteten, konnten der Däne Daniel Bachmann Andersen und Marshall-Bell erfüllen. In der Prüfung fußte der Wallach häufiger nicht ganz gleich im Hinterbein, „hyperaktiv“, wie es Nathalie zu Sayn-Wittgenstein nennt.
Nach gutem Rückwärtsrichten kam der dänische Dunkelfuchs in den Piaffen nicht zu der von ihm schon gesehenen Dynamik. Die erste war nahezu untertourig, wenngleich sicher am Punkt.
Das Angaloppieren gelang nicht wie gewünscht. Im letzten Drittel der Aufgabe konnte das Paar dann „eine Schippe drauflegen“ mit Serienwechseln, die sicher, gerade und bergauf waren. Mit 76,584 liegt Bachmann Andersen im Dänemark-internen Ranking hinter dem Pferd, mit dem seine internationale Karriere begann, Zack, an dritter Position. Und Cathrine Dufour kommt noch.
Nicht der Tag von Dante Weltino und Therese Nilshagen (SWE)
Es gibt Tage, da klappt alles und solche, an denen wenig funktioniert. Die Schwedin Therese Nilshagen hat heute einen der letztgenannten erwischt. Mit dem routinierten Oldenburger Hengst Dante Weltino hatten sie viele auf der Liste. Aber schon in der ersten Piaffe sah man, heute wird es schwer. Als dann auch das Angaloppieren ein Satz mit X war, wurde es schwierig für das Paar. Dank einer guten Galopptour und gelungenen letzten Piaffe vermochte sich die Schwedin wieder etwas nach vorn zu arbeiten. 74,456 Prozent sollten für die Teilnahme am Grand Prix Special reichen, nicht aber für eine etwaige schwedische Teammedaille.
Die laufenden Ergebnisse finden Sie hier.jordan retro shoes mens release dates | reviews on air jordan outlet
Liebes St. Georg Team,
es wäre schön, wenn die Namen der Pferde und Reiter in Zukunft von einem Fachmagazin wieder korrekt genannt werden würden.
Nachdem bei Ihnen neulich schon Senta Berger unter die Reiterinnen gegangen ist anstatt Frau Kirchhoff, heißt das Pferd von Herrn Andersen nicht Ben Marshall…
Danke!
Auf den Fotos, im obigen Bericht ( WM Herning – Jan Tönjes – 07.08.22 ) sieht man weisse
Speichelschaumflecken auf den Vorderbeinen der Pferde und bei manchen auch auf der Brust.
Ein Erklärung sei, dass durch die Kandare die Zunge der Pferde soweit abwärts gedrückt wird,
dass sie quasi fixiert ist und der entstehende Speichel nicht abgeschluckt werden kann.
Dies sollte uns zum Nachdenken über den Einsatz der Kandare anregen.
Emanuel Kant empfiehlt: “ Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen “ !!!
Trollalarm! Nicht darauf eingehen! Bitte!