Du Zuschauer bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Ermelo mussten bis zur letzten Gruppe der sechsjährigen Dressurpferde ausharren, ehe sie die Siegerin zu Gesicht bekamen. Aber dann! Und nicht nur die wusste zu gefallen.
Vielen Pferden, die man noch aus dem Vorjahr kannte, sah man an, dass sie ein weiteres Jahr der Ausbildung genossen haben. So wirkte auch die Siegerin, die dänische Stute Fiontini v. Fassbinder-Blue Hors Romanov unter dem Spanier Severo Jurado Lopez noch einmal deutlich gereift im Vergleich zum Vorjahr. Im vergangenen Jahr hatte sie den Titel geholt – vor ihrer Vollschwester Fiontina unter Serveros Arbeitgeber Andreas Helgstrand (DEN). Dieses Jahr ist Fiontini alleine nach Ermelo gereist. Fiontina war bei den Sichtungen nicht ganz fit und konnte daher nicht berücksichtigt werden. Also muss Fiontini alleine die Ehre des Züchter- und in ihrem Fall auch noch Besitzerstalls von Hanne Lund und Henrik Hansen hoch halten. Damit hatte sie zumindest heute kaum Probleme.
Sie war das einzige Pferd, das die 90 Prozent knacken konnte. Wie bereits angedeutet, hat sie sich entwickelt seit dem vergangenen Jahr, ist deutlich geschlossener geworden. Noch immer beeindruckt sie mit Takt und Elastizität in der Trabarbeit (9,2). Im Schritt dehnte sie sich willig an die Hand heran und kam zum Schreiten (8,9). Im Galopp beginnt die Stute deutlich Last aufzunehmen und hat beide Wechsel sehr schön gerade nach oben gesprungen, vom Reiter geschickt vorbereitet (9,5). Das Rückwärtsrichten gelang gehorsam und durchlässig. Einen Wermutstropfen gab es allerdings: Die Stute ging zeitweise gegen die Hand und wirkte unzufrieden im Maul (8,5). Die Richter bescheinigten Fiontini eine „Sehr Gute“ Perspektive als Dressurpferd, so siegte sie mit 90,20 Prozent.
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