DIE WEITEREN DEUTSCHEN PFERDE
Zweitbestes deutsches Paar waren Frederic Wandres und der gekörte Oldenburger Hengst Sir Skyfall v. Sandro Hit-K2 (Z.: Manfred Rueter, B.: Anna von Staff-Reitzenstein). Der noble Braune präsentierte sich sehr willig und gehorsam mit elastischem Trab (7,9), viel Raumgriff im Schritt (9) und „gutem Raumgriff“ im Galopp (8,7). Allerdings würden die Richter sich für die Zukunft insgesamt mehr Tragkraft wünschen bei dem Hengst. Dann wären vielleicht auch mehr drin gewesen als 83,60 Prozent und Platz acht.
Direkt dahinter landeten Tessa Frank und der ebenfalls gekörte Hannoveraner Hengst First Ampere v. Ampere-Weltruhm (Z.: Jan Siemsglüss, B.: Gestüt Nymphenburg/Helmut v. Fircks). „Viele Highlights“ habe der Hengst ihnen heute präsentiert, freute sich Isobel Wessels und lobte ausdrücklich Natürlichkeit und Elastizität der Bewegungen. Allerdings schienen dem Hengst heute etwas die Kräfte auszugehen. Er arbeitete nicht immer unter den Schwerpunkt und man hätte ihn sich insgesamt besser von hinten herangeschlossen gewünscht. „Er muss sich mehr tragen!“, befand Isobel Wessels für die Richterschaft und vergab eine 7,9 im Bereich Durchlässigkeit, wo sie auch ein nicht immer geschlossenes Maul bemängelte. Zusammen mit der 8,7 für den Trab („gut durch den Körper mit viel Übertritt in den Verstärkungen“), je einer 8,2 in Schritt und Galopp („Im Schritt könnte er sich etwas mehr dehnen und die Bewegung mehr durch den Körper gehen. Im Galopp wünschen wir uns etwas mehr Selbsthaltung“) und der 8,5 für die Perspektive ergab das genau 83 Prozent.
Der Westfale Baccardi v. Belissimo M-De Niro (Z.: Agnes Beckhoff) war über das kleine Finale nachgerückt und belegte heute Rang elf mit 82,60 Prozent. Claudia Rüscher, die den Hengst auch schon geritten hat als er dreijährig Bundeschampion wurde, stellte ihn auch in Ermelo für die elterliche Station Rüscher-Konermann vor. Der Hengst wirkte heute frischer als in der Qualifikation und die Prüfung harmonischer. Aber auch hier hätten die Richter sich mehr Selbsthaltung gewünscht.
Den Titel „Pechvogel des Tages“ hatte sich der Hannoveraner Lordswood Dancing Diamond v. Dancier-Wolkenstein II (Z.: Heinrich Ebeling, B.: BG Whitefield & Stack) heute verdient. Unter seiner Ausbilderin Anne-Kathrin Pohlmeier zählte der Rappe nach Rang drei in der Qualifikation zu den Favoriten auf die Medaillen, war er doch schon beim Bundeschampionat Zweiter hinter Victoria’s Secret gewesen. Aber heute war nicht sein Tag. Das begann schon beim Antraben nach dem Gruß, als der Rappe erst einmal den Rückwärtsgang einlegte. Dann galoppierte er in der Trabverstärkung einmal an und stolperte vorm Kurzkehrt. Im Galopp schien er zunehmend Spannungen aufzubauen, so dass er nicht mehr rund über den Rücken sprang. „Das ist ein schönes, elegantes Pferd, das heute anscheinend nicht ganz vor dir war“, tröstete Isobel Wessels die Reiterin. Heute kamen die beiden nicht über 78,80 Prozent hinaus.
Übrigens fehlte in der Reihe der deutschen Pferde einer der Favoriten: der Hengst Fürsten-Look v. Fürstenball, der im vergangenen Jahr überlegen Bundeschampion der vierjährigen Hengste geworden war. Er war im Vorfeld nicht fit und konnte darum nicht nach Ermelo reisen. Für ihn war der Oldenburger Hengst Santo Dottore nachgerückt, der jedoch nicht ins Finale kam.
Die vollständige Ergebnisliste finden Sie hier.
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