ÜBERRASCHUNG AUF DEM BRONZEPLATZ
RANG
„Nee!“, antwortete Ann-Christin Wienkamp mit einem Lachen auf die Frage, ob sie damit gerechnet hätte, hier heute auf dem Treppchen zu stehen. Sie stellte den Oldenburger Hengst Sir Olli v. Sir Donnerhall-Florestan (Z.: Gerd Küst, B.: Vievian Küst) vor, ein Pferd, dass sie übrigens nur zur WM reitet, auch schon im vergangenen Jahr. Ansonsten geht der edle Braune unter Laura Klein, einer Schülerin von Ann-Christin Wienkamp, die selbst wiederum Bereiterin bei dem Nachwuchs-Bundestrainer Oliver Oelrich ist. „Wir haben gesagt, bei den Weltmeisterschaften soll ich ihn reiten, weil Laura sich das in einem solchen Rahmen noch nicht ganz zutraut“, verriet Wienkamp. Beim Bundeschampionat in wenigen Wochen wird dann wieder alles beim Alten sein: Sie steht am Rande und coacht Laura Klein und Sir Olli von unten.
Im vergangenen Jahr, bei seinem Auftritt bei den Fünfjährigen, hatte Sir Olli mit den Temperaturen in Verden zu kämpfen und wirkte insgesamt noch recht schlapp. Seitdem hat er sich sehr positiv entwickelt. Schon in der Qualifikation präsentierte er sich als ein ganz anderes Pferd mit viel mehr Go und Power. Auch heute beeindruckt er wieder mit seiner aufwändigen Mechanik, dem riesigen Raumgriff und ganz viel Elastizität. Seine Reiterin befand allerdings selbst, dass er heute nicht mehr ganz so frisch war wie noch am Freitag. Aber er machte seine Sache trotzdem sehr gut, gehorsam, in steter, weicher Anlehnung mit drei sehr schönen fliegenden Wechseln und einem nicht ganz so schönen, den die Reiterin aber auf ihre Kappe nahm. Woher die Entwicklung kommt? „Er hat einfach an Kraft gewonnen“, erklärt Wienkamp. „Mit seiner aufwändigen Mechanik braucht er einfach mehr Zeit als andere Pferde.“
Wie Wienkamp bescheinigten auch die Richter Sir Olli großes Potenzial (8,9). Im Trab mit „natürlichen Bewegungen in sehr schöner Anlehnung und mit schwingendem Rücken“, erwünscht wäre „aktiveres Untertreten“ gaben sie eine 8,5, für den „raumgreifenden Schritt mit viel Zug an die Hand heran“ gab es eine 8,8. Zusammen mit der 8,9 für den Galopp und der 8,7 für die Durchlässigkeit kam das Paar auf ein Gesamtergebnis von 87,60 Prozent.
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