Nachdem sie auf heimischem Boden 81 Prozent im ersten Grand Prix ihres Lebens bekommen hatte, wurde das internationale Grand Prix Debüt von Charlotte Dujardins Mount St. John Freestyle mit Spannung erwartet. Heute war es so weit.
Um es kurz zu machen: Olympiasiegerin Charlotte Dujardin und ihre neunjährige Hannoveraner Fidermark-Tochter erhielten 75,152 Prozent trotz zweier gravierender Patzer und wurden von allen Richtern auf Rang eins gesetzt. Insbesondere in den Passagen glänzte die Braune. Bei den Übergängen zwischen Piaffen und Passagen schien es noch etwas an der Feinabstimmung zu hapern. Beim ersten Starken Trab sah es so aus, als habe Freestyle sich erschreckt. Sie machte einen Satz nach vorn und fiel in Galopp. Dujardin konnte das aber geschickt korrigieren – so, wie sie die Stute überhaupt sehr gefühlvoll vorstellte. Ein weiterer grober Schnitzer passierte nach der zweiten Pirouette als Freestyle schon in der Pirouette leicht den Takt verlor und danach ausfiel in Trab. Aber alles in allem war das eine sehr schöne Vorstellung, bei der dennoch klar war, dass da noch Luft nach oben ist.
Übrigens holte Charlotte Dujardin heute noch einen weiteren Sieg. Mit Florentina, die gestern schon den Prix St. Georges gewonnen hatte, siegte sie heute auch in der Intermédiaire I, wieder mit über 77 Prozent.
Zurück zum Grand Prix: Platz zwei ging nach Schweden, an Juliette Ramel auf Buriel K.H. Insbesondere in den Piaffen konnte dieses Paar richtig punkten. Dafür sowie für die Übergänge in die Passage gab es mehrfach eine 9. Unter dem Strich gab es 74,087 Prozent für den zwölfjährigen KWPN-Wallach, der seiner Reiterin 2016 zu ihrem ersten Auftritt bei Olympischen Spielen verholfen hatte.
Noch ein internationales Debüt
Auch für Hans Peter Minderhoud und den zehnjährigen KWPN-Hengst Dream Boy v. Vivaldi war es der erste internationale Grand Prix. Der schicke Rappe, der auch als Deckhengst sehr gefragt ist, hatte sechsjährig Bronze bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde gewonnen, damals noch unter Gerdine Maree. Nun ist er die große Zukunftshoffnung von Hans Peter Minderhoud, der heute mit 73,870 Prozent aus dem Viereck kam. Der Hengst präsentierte sich sehr elastisch, gleichwohl ohne Rahmenerweiterung in den Verstärkungen und immer wieder mit Spannungstritten. Wie schon sechsjährig, trübte außerdem der beständig pinselnde Schweif das Gesamtbild. Die beiden konnten die Aufgabe weitgehend störungsfrei zu Ende bringen, aber die fliegenden Wechsel zu zwei Sprüngen gerieten doch noch arg schwankend und die Wechsel nach rechts waren nicht so weit durchgesprungen wie die nach links.
Die Deutschen
Von den deutschen Teilnehmern konnte keiner über 70 Prozent reiten. Heiner Schiergen und Discovery wurden mit 68,413 Prozent Zwölfte. Direkt dahinter landete der Louisdor Preis-Finalist des Vorjahres, Rovereto mit Marcus Hermes (67,826). Svenja Peper-Oestmann und Disneyworld belegten Rang 22 mit 66,348 Prozent.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
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