Haben Sie sich schon mal gefragt, was eigentlich aus dem tollen Bundeschampion Fürsten-Look geworden ist? Und wie es es nun der WM-Stute Chilly Jam geht? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es Ostern in Zeutern.
Einmal mehr war der Martinushof von Pieter van der Raadt Gastgeber eines Osterturniers, das Teilnehmer aus ganz Deutschland nach Ubstadt-Weiher in Baden-Württemberg gelockt hat. Da gab es einige (Wieder-)Entdeckungen.
M** in zwei Abteilungen
So beispielsweise gleich am Samstag Morgen in der M** Dressur für sieben- bis neunjährige Pferde. Die erste Abteilung ging an Dorothee Schneider und ihre achtjährige Zukunftshoffnung First Romance v. Fürst Romancier, der vor kurzem nach längerer Turnierpause auch seinen ersten S-Sieg holen konnte. Mit 74,755 Prozent war ihnen der Sieg nicht zu nehmen.
Zweiter wurde Lukas Fischer auf Nymphenburg’s First Ampere. Den Hannoveraner Hengst v. Ampere kannte man sonst unter Tessa Frank, die mit ihm zweimal zum deutschen Aufgebot bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde gehörte und 2016 unter anderem Bronze beim Bundeschampionat gewann. Nachdem Frank sich selbstständig gemacht hat, wird First Ampere nun von Lukas Fischer weiter geritten. Für beide war es der erste gemeinsame Turnierstart und für das Pferd auch der erste Auftritt auf M- bzw. später auch auf S-Niveau – siehe unten. Das Ergebnis: 72,206 Prozent.
Dritter wurde der Bad Homburger Ausbilder Thomas Wagner auf der Oldenburger Stute Dark Pearl v. Don Frederico (70,931) vor Eyal Zlatin mit der Westfalen Stute Rockmusik v. Rock Forever (69,363). Die Plätze fünf und sechs gingen an die beiden Birkhof-Hengste Topas v. Totilas (69,118) und Zalando v. Zack (68,628), die beide von Nicole Casper vorgestellt wurden.
Wiedersehen mit Fürsten-Look
2015 war der Hannoveraner Fürstenball-Sohn Fürsten-Look gefeierter Bundeschampion der vierjährigen Hengste geworden. Im Frühjahr darauf gewann der in Redefin beide Dressurpferdeprüfungen der Klasse L und wäre erneut fürs Bundeschampionat qualifiziert gewesen. Doch dort tauchte er weder 2016 noch 2017 auf. Redefin war sein letztes Turnier gewesen, allerdings nahm er 2016 noch an den Sichtungen für die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde teil, wurde auch nominiert, ging aber nicht in Ermelo. Unter seiner ständigen Reiterin Isabel Freese ist er inzwischen S-fertig, wie er in Zeutern demonstrierte. Er gewann die zweite Abteilung der M** mit 73,971 Prozent.
Dahinter reihte sich das Ehepaar Fischer ein. Tanja Fischer und der Deutsche Reitponyhengst Celebration v. Constantin wurden Zweite (71,079) vor Lukas Fischer auf der Oldenburger Stute Raffinesse v. Lauderdale (70,882). Übrigens gehören beide Pferde Dr. Klaus Crone-Münzebrock.
Die nachfolgenden Platzierungen sicherten sich Max Wadenspanner mit Darco von Nymphenburg v. Danone (69,265), Helmut Wichmann auf Riva K v. Ricardos (69,069) und Stefanie Lempart im Sattel des Oldenburgers Frank Sinatra v. Floriscount (67,990).
Ebenfalls in jener Prüfung am Start gewesen war auch der einstige Bundeschampionatsfinalist und WM-Teilnehmer Santo Dottore v. Sir Donnerhall unter Katrin Burger. Er konnte sich mit 65,882 Prozent nicht platzieren. Bei seiner Premiere in Klasse S gelang es dann Tags darauf besser. Da gab es eine Schleife für den Siebenjährigen in der 29 Kopf starken Konkurrenz (s.u.).
Prix St. Georges
Der Prix St. Georges wurde unterteilt in eine Prüfung für Amateure und eine für Profis. Im Profilager triumphierte die erste Siegerin der Aachen YoungStars, Paulina Holzknecht auf dem 15-jährigen Hannoveraner Wallach Wells Fargo v. Welser mit 72,293 Prozent.
Lukas Fischer holte seine zweite gelbe Schleife, diesmal auf dem 14-jährigen Oldenburger Hengst Royal Doruto v. Royal Hit (73,211). Eyal Zlatin wurde Dritter im Sattel des nun 14-jährigen KWPN-Hengstes Florenciano v. Florencio, der einst unter Hubertus Schmidt ging (71,504), und Vierter auf dem Hannoveraner Skyfall v. Sir Donnerhall (71,423).
Unter den Teilnehmern war auch der neunjährige Oldenburger Hengst Sir Picardi v. Sir Donnerhall, der dem Gestüt Schafhof gehört. Bislang wurde der Hengst von Matthias Alexander Rath vorgestellt. In Zeutern saß nun aber Holga Finken im Sattel, der für den Schafhof z.B. auch schon Don Frederic für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals qualifizieren konnte. Mit Sir Picardi wurde er in Zeutern Zehnter (69,431).
Intermédiaire A
Highlight am Samstag Abend war die Intermédiaire A. Hier siegte mit 73,947 Prozent erneut Dorothee Schneider, diesmal auf der Hannoveraner Kaiserkult-Tochter Kiss Me (73,947).
Zweiter wurde Hendrik Lochthowe auf einem seiner neuen Pferde, dem neunjährigen Bricco Barone v. Bertoli W. Der Hannoveraner stammt aus der Zucht von Christian Heinrich, der z.B. auch den Weltmeister der jungen Vielseitigkeitspferde 2017 gezogen hat, Monkeying Around. Bricco Barone ging zuletzt erfolgreich in der kleinen Tour unter Brigitte Wittig. Sein erster Start unter Hendrik Lochthowe wurde mit 70,132 Prozent bewertet.
Zweite Abteilung
In der zweiten Abteilung der Intermédiaire A triumphierte eine weitere alte Bekannte: die in Bayern gezogene Romanov Blue Hors-Tochter Chilly Jam. Im vergangenen Jahr hatte sie sich in München unter Aikje Fehl für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals qualifiziert und vertrat später mit Fehl die deutschen Farben bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde. Gegen Ende des Jahres hatte Alexandra Sessler dann den Beritt der Stute übernommen, in deren Dressurstall Aikje Fehl bis dato noch angestellt gewesen war. Zeutern war das zweite gemeinsame Turnier der beiden. Zuvor waren sie schon einmal Dritte in einer Intermédiaire I in Kreuth gewesen. Die Vorstellung in der Inter A von Zeutern wurde mit 72,193 Prozent bewertet.
Intermédiaire B
Ihre dritte goldene Schleife an diesem Wochenende kassierte Dorothee Schneider wieder mit Kiss Me, diesmal am Ostersonntag in der Intermédiaire B (73,674 Prozent), die nun in einer Abteilung bewertet wurde.
Platz zwei holte erneut Hendrik Lochthowe auf Bricco Barone (72,046). Dahinter reihten sich Chilly Jam und Alexandra Sessler ein (71,629 Prozent), gefolgt von Nicole Casper auf der Don Diamond-Tochter Don Röschen (71,060).
Erster S-Sieg für Fürsten-Look
Mittgas ging es weiter mit der Klasse S* für sieben- bis neunjährige Pferde. Klarer Sieger war hier erneut der Hannoveraner Ex-Bundeschampion Fürsten-Look unter Isabel Freese mit 75,436 Prozent.
Platz zwei ging an Thomas Wagner auf Dark Pearl (73,373) vor Dorothee Schneider und First Romance (73,135).
Deutschlands WM-Kandidat First Ampere unter Lukas Fischer belegte diesmal Rang acht – wobei die Bewertungen von 70,357 Prozent vom Richter bei H bis 66,786 Prozent vom Richter bei M reichten.
Bereits erwähnter Santo Dottore konnten sich unter Katrin Burger in dieser Prüfung mit gut 68 Prozent an elfter Stelle behaupten.
Intermédiaire II an Bordeaux
Abends stand dann die Intermédiaire II auf dem Plan. Hier holte Isabel Freese mit dem zweiten Vertreter der Hengststation Schockemöhle die nächste gelbe Schleife, mit dem zwölfjährigen KWPN-Hengst Bordeaux v. United. Hier waren die Richter sich einig über die Platzierung. Ingesamt vergaben sie 73,903 Prozent.
Dr. Susann Konrad platzierte ihre zwölfjährige Sandro Hit-Tochter Siena auf Rang zwei (71,326) vor einem weiteren Sandro Hit-Nachkommen, dem Hannoveraner Silvester Stallone K, unter Thomas Wagner (70,965).
An neunter Stelle rangierte in dieser Prüfung der ehemalige Celler Landbeschäler Don Darius v. Don Frederico, der vor kurzem an die U25-Dressurreiterin Nina Neuer verkauft worden war, Ehefrau von Nationaltorhüter Manuel Neuer. Die beiden waren schon einmal Achte in einem Kurz-Grand Prix in Walldorf gewesen. Diesmal wurde es mit 68,509 Prozent Rang neun.
Nicht unter den Platzierten war der neunjährige Hannoveraner Dieu D’Amour, der 2016 einer der ersten deutschen Vertreter bei den neu eingeführten Weltmeisterschaften der siebenjährigen Dressurpferde gewesen war. Noch immer wird er von Alexandra Sessler geritten, die in der Inter II am Wochenende 68,289 Prozent mit ihm erhielt und damit die Louisdor Preis Finalistin Diva Noir unter Louisa Lüttgen hinter sich ließ (67,676).
Ostermontag mit Dressurpferde-M, Inter I und Kurz-Grand Prix
Gestern begann der Tag mit der Dressurpferdeprüfung der Klasse M, in der es einmal mehr eine gelbe Schleife für Isabel Freese gab. Diesmal saß die Norwegerin auf dem ebenfalls bei Schockemöhle stationierten Totilas-Sohn Top Gear, der auf eine Gesamtnote von 8,4 kam. Im Trab erhielt er eine glatte 9, im Schritt die 8, ebenso in der Durchlässigkeit und für Galopp und Gesamteindruck gab es jeweils eine 8,5.
Zweiter wurde der Münchener Sporttest-Sieger von 2017, der Rheinländer Villeneuve v. Vitalis unter Laura Strobel, Bereiterin im Stall von Dorothee Schneider. Sie kamen auf eine 8,3, wobei allein der Trab den Ausschlag gab. Für den gaben die Richter die 8,5 statt der 9, die Top Gear erhalten hatte.
Auf Rang drei landete eine ehemalige Auktionsspitze des Oldenburger Verbandes – bzw. in diesem Fall des Oldenburger Springpferdeverbandes, denn bei dem ist der rein springmäßig gezogene Cafe’s Casimir v. Cafe au Lait registriert. Gleichwohl trat er schon in Vechta im Dressurlot auf und bestätigte diesen Eindruck in Zeutern unter dem Belgier Carl Cuypers mit einer Gesamtnote von 8,0.
Platz vier teilten sich zwei Paare mit jeweils 7,9, zum einen die WM-Vierte 2017, Sisters Act vom Rosencarré v. Sandro Hit, unter Dorothee Schneider und zum anderen der von Lukas Fischer vorgestellte Nymphenburgs Royal Side v. Royal Classic.
Intermédiaire I an Paulina Holzknecht
Nach dem Prix St. Georges sicherte sich die 19-jährige Paulina Holzknecht auch die Intermédiaire I mit ihrem bewährten Wells Fargo, der sie schon im Juniorenlager zur Mannschaftseuropameisterin gemacht hatte. In der Intermédiaire I gab es 73,684 Prozent.
Damit musste sich Royal Doruto unter Lukas Fischer knapp geschlagen geben: 73,202 Prozent. Eyal Zlatin wurde erneut Dritter und Vierter mit Florenciano und Skyfall (72,632 bzw. 72,237 Prozent).
Fünfter Sieg für Freese
Ungekrönte Königin des Wochenendes war die Norwegerin Isabel Freese, die jeden einzelnen ihrer Starts in einen Sieg ummünzen konnte, zuletzt den Kurz-Grand Prix mit dem KWPN-Hengst Bordeaux v. United (72,442 Prozent).
Dr. Susann Konrad behauptete sich mit ihrer Stute Siena erneut an zweiter Stelle (71,357), diesmal vor Eyal Zlatin auf dem KWPN-Wallach Bonzanjo v. Jazz, der einst von Diederik van Silfhout vorgestellt worden war.
Alle Ergebnisse aus Zeutern finden Sie hier.cheap air jordan 1 low | cheap air jordan 1 australia
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