Der französische Dressurreiter Pierre Volla wird nicht zur Weltmeisterschaft nach Tryon reisen. Damit ist Frankreich nicht in den Dressurwettbewerben vertreten, da die Föderation bereits vorher bekannt gemacht hatte, kein Team nach Tryon zu schicken. Auf Facebook hat Volla nun erklärt, warum er die Chance als Einzelreiter zu starten, ausschlägt.
Frankreich ist nicht eben eine Dressurnation. Dann und wann schafft es ein Reiter oder eine Reiterin aus der Equipe Tricolore auf einen vorderen Rang in einem Grand Prix. Zuletzt waren es vor allem die mit einem Franzosen verheiratete Schwäbin Karen Tebar und Jessica Michel-Botton, die international nennenswerte Platzierungen erzielen konnten. Bei den Weltmeisterschaften 2014 in Caen war es Marc Boblet, der davon profitierte, dass Isabell Werth ihre Stute Bella Rose verletzungsbedingt zurückziehen musste. Boblet bekam so die Gelegenheit am Grand Prix Special teilzunehmen. Pierre Volla hätte als Einzelreiter zur WM in die USA fliegen können.
Bereits vor ein paar Tagen war bekannt geworden, dass der französische Dachverband FFE darauf verzichtet, eine Mannschaft für die Dressur nach Tryon zu schicken. Das Argument: Frankreich habe derzeit keine Reiter-Pferd-Kombinationen, die beständig über 70 Prozent im Grand Prix erreichen. Somit stünde der Aufwand in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Abschneiden. Davon betroffen war nicht nur Pierre Volla, der mit der niederländischen Stute Balinda Altena derzeit der einzige unter den französischen Reitern ist, der in letzter Zeit 70 Prozent und mehr erritten hat. Auf der Weltrangliste ist er aktuell als Nummer 70 geführt.
Die beste „Französin“ im Ranking ist derzeit die unlängst eingebürgerte Morgan Barbancon Mestre mit dem Oldenburger Sir Donnerhall II, Platz 52. Die Tochter eines Antwerpener Diamantenhändlers, die bei Anky van Grunsven und Andreas Helgstrand lange Zeit geritten ist, war lange für ihr Geburtsland Spanien am Start. Mit Painted Black nahm sie an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teil. Seit April reiten sie und ihre Schwester Alexandra nun für Frankreich. Aber auch Barbancon hat es in den vergangenen Monaten nicht geschafft, die 70-Prozent-Marke zu erreichen.
Volla hätte fahren können
Die Möglichkeit, als Einzelreiter Frankreich zu vertreten hat Pierre Volla ausgeschlagen. Er führt auf Facebook finanzielle Gründe an. Es sei so, dass er selbst sein größter Sponsor sei, wie überhaupt die meisten französischen Reiter die Besitzer ihrer Pferde sein, sprich keine reichen Besitzer im Hintergrund haben. Da seine Stute Balinda Athena in den vergangenen Monaten so gut in Form sei, stünde sie schon seit längerem zum Verkauf. „Nur so kann ich weiter mit dem Sport machen“, schreibt Volla auf Facebook. Somit seien es weder gesundheitliche Gründe noch mangelnde WM-Form, die ihn vom Start Abstand nehmen ließen. Vielmehr sei ihm das Risiko der langen Reise zu hoch und, so klingt es an, auch der finanzielle Rahmen schreckt ihn.
Als Sportler, schreibt er weiter, erfülle es ihn zwar mit Bitterkeit, nicht zur WM zu fahren, aber die Realitäten sprächen aber dagegen. „Der Traum teilzunehmen ist natürlich groß, aber die harte wirtschaftliche Realität im Topsport (und auch die in unseren französischen Reitbetrieben) zwingt uns gewisse Wege einzuschlagen“. Volla bedankt sich bei seiner Föderation für die Nominierung, entschuldigt sich bei Unterstützern und Teamkameraden und sagt, er habe nicht gedacht, für das WM-Team unverzichtbar zu sein.
Quelle: Facebookmens jordan shoes release dates | nike factory outlet foley al
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