Nach dem ersten von zwei Kursen in der Einzelentscheidung um die Springreiter-EM in Herning hat der Franzose Roger Yves Bost alle Chancen auf seinen ersten Titel. Die deutschen Reiter fielen zurück.
Roger Yves Bost auf der 13-jährigen Dollar du Maurier-Tochter Myrtille Paulois führt vor dem finalen B-Kurs das Feld mit 0,58 Minuspunkten an. Die braune Selle Fancais-Stute hat auf dem ganzen Turnier noch keine Stange mitgehen lassen und ließ auch heute alles oben. Mit einem abenteuerlichen Gewürge rette Bost sich über die Hindernisse, und das auch noch ohne Zeitfehler. Der Brite Ben Maher fiel nach dem ersten Springfehler seiner Cento-Tochter Cella mit nunmehr 4 Punkten auf Platz zwei zurück vor dem Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat auf Nino de Buissonnets, dem der zweite von drei Nullrunden gelang und der seinen 4,29 Punkten aus den Vorrunden keine weiteren hinzufügte. Auf Platz vier mit 5,36 der schwedische Titelvertediger Rolf Göran Bengtsson auf dem Holsteiner Verbandshengst Casall vor dem Briten Scott Brash auf Hello Sanctos, der erste Reiter, dem eine fehlerfreie Runde gelang.
Nicht glücklich verlief der Kurs für die drei deutschen Reiter. Daniel Deußers Cornet dAmour patzte an einem Sprung, an dem sonst kein anderer einen Fehler machte, einem Oxer nach der Dreifachen, hinzu kam ein Zeitfehler. Platz sechs mit 7,01 Fehlern. Ludger Beerbaum blieb in der Zeit, pilotierte die nicht ganz einfache Chiara souverän über den Kurs, aber am allerletzten Hindernis, dem zweiten Element eines fast 1,70 Meter hohen Doppelsteilsprungs, fiel die letzte Stange, das bedeutet vorläufig Platz sieben, 7,34 Fehler. Es wird schwer werden, sich im B-Kurs, der um 15.15 Uhr beginnt, noch in die Medaillenränge vorzuarbeiten. Christian Ahlmann fiel mit neun Fehlern, insgesamt jetzt 16,42, auf Rang 12 zurück noch hinter die griechische Jung-Milliardärin Athina Onassis de Miranda auf Camille Z, die hier mit hervorragenden Parcours imponierte, mit 15,86 Punkten zur Zeit Elfte.
Die Schwierigkeit Kurses war schnell klar: Die Auflagen der Hindernisse waren flach, die Stangen dünn, die Abmessungen hoch, die Zeit knapp. Wer auf der letzten Linie, Oxer, gefolgt von einem luftigen Doppelsteilsprung, noch Zeit gutzumachen, hatte fast keine Chance mehr, die Latten oben zu lassen.
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