Equine Infektiöse Anämie im Lahn-Dill-Kreis

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Im hessischen Lahn-Dill-Kreis hat es einen neuen Fall von Equiner Infektiöser Anämie (ansteckende Blutarmut, EIA) gegeben. Das betroffene Pferd wurde eingeschläfert. Die Krankheit endet immer tödlich, ist hochansteckend und zählt zu den meldepflichtigen Tierseuchen.

Das in Hessen erkrankte Tier ist Teil einer Pferdelieferung aus Osteuropa in den Landkreis Fulda. Zuletzt stand es in einem Stall mit 27 weiteren Pferden. Der Hof wurde gesperrt und von den Kontakttieren werden Blutuntersuchungen gemacht. Inzwischen stehen 80 Pferde in fünf Ställen unter Quarantäne. Auch die weiteren Pferde, die mit dem erkrankten Tier nach Deutschland kamen, werden untersucht. Momentan laufen im Landkreis Fulda Ermittlungen gegen den Importeur der Pferde aus Rumänien wegen illegaler Einfuhr.

Die Equine Infektiöse Anämie äußert sich in Fieberschüben, Mattigkeit, Apathie, Abmagerung und Ödemen an den Beinen. Sie endet schließlich tödlich. Es gibt keine Möglichkeit, betroffene Pferde zu heilen oder andere durch eine Impfung zu schützen. Pferde, in deren Blut das Virus gefunden wird, müssen sofort getötet werden, weil sie selbst wenn sie selbst noch nicht sichtbar erkrankt sind das Virus ausscheiden und so eine Ansteckungsgefahr für andere Pferde darstellen. Die Krankheit überträgt sich allerdings selten von Pferd zu Pferd, sondern meistens durch Insekten. Menschen sind nicht in Gefahr.

Eigentlich ist EIA eher in Nord- und Südamerika, Afrika, Asien Australien sowie Süd- und Osteuropa verbreitet. In Nord- und Mitteleuropäischen Ländern ist die Krankheit seltener. Wenn in den vergangenen Jahren Fälle in Deutschland auftraten, waren oft Pferdetransporte aus Osteuropa die Ursache.

Zuletzt kostete die Krankheit Anfang 2010 sieben Pferde in Bayern das Leben. Im oberfränkischen Landkreis Kulmbach war damals die EIA ausgebrochen. Weil eine Schülerin des Internats, das zum brandenburgischen Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse gehört, ihr Pferd nach den Sommerferien im Kreis Kulmbach trotz Reiseverbot mit zurück in die Stallungen der zum Gestüt gehörenden Reitschule brachte, mussten die Pferde in Neustadt/Dosse  eine Weile unter Quarantäne gestellt werden glücklicherweise ohne, dass die Sorgen sich bestätigt hätten.

Die ansteckende Blutarmut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Pferde, die unter unerklärlichen Fieberschüben leiden, sollten sofort dem Tierarzt vorgestellt werden. Bei Seuchenverdacht muss das Veterinäramt informiert werden.

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