Spitze mit dem bewährten Mannschaftsweltmeister Air Jordan v. Amerigo Vespucci xx und mit dem Cruising-Sohn Mr. Medicott, der alles andere als zweite Wahl ist, auch ausgestattet mit einem Zweitpferd internationalen Formats: Frank Ostholt ist in vielerlei Hinsicht der Sieger des CIC*** von Marbach.
Nach einer flüssigen, schnellen Runde kamen Ostholt und Air Jordan nach 6,31 Minuten ins Ziel und war damit nur eine Sekunde über der erlaubten Zeit. Bundestrainer Chris Bartle hat gesagt, ich soll kontrolliert reiten. Das habe ich getan, sagte Ostholt. Der Endstand für den Warendorfer, der sich auch erstmals den Titel im Deutschen Berufsreiter-Championat Vielseitigkeit holte, betrug 40,80 Strafpunkte. Der Mannschafts-Weltmeister und zweifache Meister freute sich über den gelungenen Saisonauftakt im Olympiajahr. Letztes Wochenende bin ich mit einem anderen Pferd in Veelen zum ersten Mal Westfälischer Meister geworden. Heute habe ich zum ersten Mal das Berufsreiter-Championat gewonnen. Es kann gern so weiter gehen mit den Titelgewinnen, meinte Ostholt. Mit der Leistung seines 13jährigen Amerigo Vespucci xx-Sohns, den er seit sieben Jahren reitet, war Ostholt sehr zufrieden. Wir sind zusammengewachsen. Wenn man so eine Partnerschaft hat, ist es ein Traum, durchs Gelände zu reiten, strahlte der Sieger. Der routinierte Air Jordan, genannt Joe-Joe, lag mittags gemütlich in seiner Box und zeigte sich auch bei der enervierend langen Siegerehrung absolut gelassen.
Zweiter und gleichzeitig Vizemeister der Deutschen Berufsmeister wurde Michael Jung mit der 12jährigen Amatcho-Tochter Miss Meller TSF. Das Paar benötigte 6,32 Minuten für den anspruchsvollen, aber pferdefreundlich gestalteten und gut zu reitenden Geländekurs. Der Profi aus Horb hatte am Ende 43,30 Strafpunkte auf dem Konto. Mit seinem zweiten Pferd, La Biosthetique Sam, blieb Jung mit 6,29 Minuten als einziger Teilnehmer innerhalb der erlaubten Zeit und platzierte sich als Dritter. Der erst achtjährige Stan the Man xx-Heraldik xx-Sohn, den Jung seit drei Jahren reitet, empfahl sich mit seinem bravourösen Auftritt für größere Aufgaben. Sam ist eins der besten deutschen Nachwuchspferde und sicher ein Kandidat für die Weltreiterspiele 2010 und für die Olympiade 2012. Michael ist in Marbach als Reiter besonders herausgestochen. Mit Miss Meller hat er heute einen der besten Ritte gezeigt. Man muss ihn nur manchmal ein bisschen in seinem Eifer bremsen, jede Prüfung gewinnen zu wollen, sagte Bundestrainer Chris Bartle.
Frank Ostholt belegte mit seinem zweiten Pferd, dem neunjährigen Cruising-Sohn Mr. Medicott auch noch Platz Vier. Fünfter und damit Dritter in der Wertung der Berufsreiter wurde Dirk Schrade mit Huskey, denen eine tadellose Geländerunde in 6,32 Minuten gelang. Den 11jährigen Horos-Sohn, der fünfjährig aus Irland in Schrades Stall kam und im Besitz des DOKR ist, schätzt Schrade vor allem wegen seiner Zuverlässigkeit. Huskey ist kein Strahlemann, aber immer solide und unheimlich leistungsbereit. Er versucht immer, 100 Prozent zu geben, lobte der Warendorfer. Julia Mestern und ihr 12jähriger Sherlock Holmes-Sohn Schorsch platzierten sich mit einem sehr guten Auftritt im Gelände als Sechste. Neben Mestern gehören auch Kai-Steffen Meier und Marie-Louisa Meyer zu den hoffnungsvollen Nachwuchsreitern, die der Bundestrainer besonders im Blick hatte. Wir haben jetzt viel mehr Reiter für den Kader als früher. Das ist gut für die Zukunft, stellte Bartle zufrieden fest. Beste Ausländerin war die Belgierin Karin Donckers mit Rose S Merlin auf dem siebten Platz. Hinrich Romeike und sein 14jähriger Condrieu xx-Sohn Marius Voigt-Logistik kamen nach einer guten, flüssigen Runde hinter Simone Deitermann und ihrem 15jährigen Funke-Sohn Flambeau auf den zehnten Platz. Ingrid Klimke ritt mit ihrem Olympiakandidaten FRH Butts Abraxxas ebenfalls eine ruhige Runde und wurde Zwölfte. Ich hatte Order, langsam zu reiten und hatte keine Uhr dabei. Bergab und auf schrägen Wegstrecken habe ich das Tempo zurückgenommen, sagte sie. Am ersten Wasser wählte Klimke mit ihrem 11jährigen Heraldik xx-Sohn FRH Butts Abraxxas bewusst die leichtere, aber längere Alternative. Die Kletterei übers Blockhaus ist nicht sehr Bein schonend. So etwas wird auch in keiner anderen Prüfung abgefragt, das gibts nur in Marbach. Nach drei Jahren wäre es schön, wenn man sich wieder eine neue Aufgabe ausdenken würde, zum Beispiel einen schmalen Wasser-Aussprung, regte die Berufsreiterin aus Münster an. Andreas Dibowski ritt seinen Olympiakandidaten Butts Leon nur in der Dressur und im Springen. Mit dem achtjährigen Nachwuchspferd FRH Fantasia v. Federweisser blieb er im Gelände ohne Hindernisfehler.
Strahlendes Wetter und eine gut präparierte Strecke boten beste Bedingungen. Nur fünf Reiter beendeten den Geländekurs nicht. Drei Stürze blieben zum Glück ohne schwerere Folgen für die Beteiligten.
Sabine Neumann
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