EU Länder stimmen für schnelleren Abschuss von Wölfen

Von
Wolf

Ist bald ein schnellerer Abschuss von Wölfen möglich? (© www.st-georg.de)

Immer wieder reißen Wölfe Weidetiere, darunter auch Pferde. Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten stimmten am Mittwoch in Brüssel dafür, den Schutzstatus der Tiere herabzusetzen und die Jagd auf Wölfe somit zu vereinfachen.

Der Abschuss von Wölfen soll auf europäischer Ebene künftig leichter möglich sein. Über eine Absenkung des Schutzstatus der Raubtiere erhalten die Behörden der europäischen Länder eine größere Flexibilität im Wolfsmanagement. Damit die Entscheidung rechtskräftig wird, folgen nun weitere Anträge und Abstimmungen, darunter auch im Europaparlament.

Herabsenkung des Schutzstatus zum schnelleren Abschuss von Wölfen

Bereits im vergangenen Jahr hatte die EU-Kommission den europäischen Ländern einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äußerte sich damals: „Die Dichte der Wolfsrudel in einigen europäischen Regionen ist inzwischen zu einer echten Gefahr geworden, insbesondere für die Nutztierhaltung. Die lokalen Behörden fordern größere Flexibilität für das aktive Management kritischer Wolfspopulationen.“ Möglich macht das nun eine Absenkung des Schutzstatus der Wölfe von einer „strenggeschützten Art“ zu einer „geschützten Art“. Der Schutzstatus ist in der 1979 verabschiedeten Berner Konvention geregelt. Details, welche Folgen die Herabsetzung des Schutzstatus genau haben wird, stehen nach Infomationen des Spiegel noch nicht fest.

Deutschland stimmt dafür

Auch die Bundesregierung stimmte den Änderungen in der Abstimmung zu. Nach Angaben der Tagesschau sorgte sie so dafür, dass die nötige Mehrheit erreicht worden ist. Bundesumweltministerin Steffi Lemke sagte: „Mit dieser Zusage der Kommission vermeiden wir eine jahrelange Auseinandersetzung um den europäischen Artenschutz. Die Bestandszahlen des Wolfes haben sich in den letzten Jahren so entwickelt, dass diese Entscheidung aus Sicht des Naturschutzes verantwortbar und aus Sicht der Weidetierhalter notwendig ist.“

Die Position der FN zum Abschuss von Wölfen

Im Juni hatten die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und weitere Verbände in einem offenen Brief an die Umweltminister von Bund und Ländern ein rechtlich abgesichertes Verfahren zum schnelleren Abschuss von sogenannten „Problemwölfen“ gefordert. Das Ergebnis der Abstimmung über den Schutzstatus des Wolfs wird von den Verantwortlichen in Warendorf begrüßt, wie die FN in einer Pressemitteilung bekanntgab.

Diese Entscheidung sei ein „dringend nötiges Signal“ und man fordere die Bundesregierung nun auf, die nächsten Schritte hin zu einem aktiven Wolfsmanagement konsequent zu gehen. Soenke Lauterbach, FN-Generalsekretär, verbuchte die Entscheidung als Erfolg: „Wir streiten seit Jahren um das Thema Wolf für unsere Pferdehalter und fordern mit konkreten Vorschlägen ein regional differerenziertes Bestandsmanagement, das die Regulierung von Wölfen rechtsicher macht. Wir haben mit unseren konsequenten Forderungen einen Achtungserfolg errungen und nun dazu beigetragen, dass es endlich in die richtige Richtung geht.“

Nina Gross

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