Auf dem Gestüt Lewitz von Paul Schockemöhle wurde gestern ein Versuch in Kooperation mit dem niederländischen Pharmakonzern Intervet gestartet. Eine Behandlung mit einem gentechnisch veränderten Impfstoff soll Fohlen zukünftig vor Eitriger Lungenentzündung schützen.
Für die Herstellung wurden dem Bakterium Rhodococcus equi die Gensequenzen entnommen, welche die Eitrige Lungenentzündung auslösen. Nun soll der bakterielle Lebend-Impfstoff zunächst an dreißig Fohlen ausprobiert werden. Dabei soll die eine Hälfte der Fohlen den Impfstoff erhalten, die andere Hälfte dagegen ein Placebo. Nach etwa sechs Monaten lägen dann die ersten Ergebnisse vor, wie Die Welt berichtet. Eine weitere Fohlengruppe solle möglicherweise im Frühsommer geimpft werden.
Doch schon seit Jahren demonstrieren Anwohner des Ortes in Mecklenburg-Vorpommern und Umweltschützer gegen den Einsatz des Impfstoffes. Auch gestern versammelten sich deshalb etwa 20 Anwohner vor dem Stall. Sie befürchten die unkontrollierte Freisetzung des Gen-Bakteriums in die Umwelt und damit eine Gesundheitsgefährdung vor allem für Menschen mit Immunschwächen wie AIDS. Über 400 Einwendungen gegen den geplanten Impfversuch waren deshalb im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit eingegangen. Fast 30.000 Menschen versandten Protestmails an die zuständigen Ministerien, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Umweltinstitut München berichtete. Im Februar 2012 dachte Schockemöhle deshalb schon daran, den Plan aufzugeben (St.GEORG berichtete). Im November 2012 erging jedoch eine Ausnahmegenehmigung im Rahmen des Tierseuchengesetzes zur Anwendung des noch nicht zugelassenen Impfstoffes durch das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Gegen die Eitrige Lungenentzündung beim Fohlen gibt es bislang noch keinen wirksamen Impfstoff. Die Krankheit kann nur mit einer teuren und langwierigen Antibiotika-Therapie behandelt werden, die jedoch nicht immer zur vollkommenen Wiederherstellung der Lunge führt. Auch das Gestüt Lewitz, welches mit 3500 Pferden und jährlich etwa 650 Fohlen als der größte Pferdezuchtbetrieb Europas gilt, hatte in der Vergangenheit Probleme mit der Krankheit.
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