Das Ziel ist der Zuchtfortschritt. Doch wie kann der züchterische Handlungsspielraum was die Anpaarungen betrifft erweitert werden ohne dass die Selektionskriterien aufgeweicht werden? Darüber hat der Vorstand des Hannoveraner Verbandes diskutiert. Das Ergebnis sind drei Vorschläge zur Änderung der Satzung.
Es handelt sich dabei um folgende Maßnahmen: Übernahme von Körurteilen anerkannter Verbände für Hengste in den Weltranglisten mit internationalen Sporterfolgen; Zulassung von Junghengsten aus anderen Populationen zur Vorstellung in Hannover mit 30-Tage-Test Ergebnis und die Aufhebung der 50-Prozent-Regelung.
Damit soll unter anderem der Zugang zu internationalen Spitzenhengsten erleichtert werden. Bedingung für diese Hengste, für die dann ein separates Hengstbuch angelegt würde, ist die Vorlage eines positiven Körurteils bei einem anerkannten Verband sowie eine anerkannte Abstammung. Hengste, die den Weg in den internationalen Spitzensport geschafft haben, sind Leistungsträger, die gezielt eingesetzt werden können.
Herausragende Junghengste aus anderen Zuchtgebieten sollen zukünftig mit dem geforderten Ergebnis des 30-Tage-Tests eine vorläufige Anerkennung erhalten und somit den Züchtern schon in jüngerem Alter zur Verfügung stehen. Bisher war die voll absolvierte Leistungsprüfung gefordert.
Die 50-Prozent-Regel, die besagt, dass mindestens ein Elternteil hannoversch gebrannt sein muss, um das Fohlen einzutragen, gilt bisher für die Anpaarung von Stuten anderer Populationen zur Sicherstellung des Hannoveraner Blutanteils. Doch die gesamte Sportpferdezucht verfolge heutzutage nahezu identische Ziele, schreibt Zuchtleiter Dr. Werner Schade auf der Seite des Hannoveraner Verbandes. Aus diesem Grund stelle sich die Frage, ob diese Regelung noch zeitgemäß sei. Über 80 Prozent der in Hannover eingetragenen Stuten sind auch hannoversch gebrannt, so Dr. Schade weiter, einen Identitätsverlust habe man deshalb nicht zu befürchten. Diese Vorschläge sollen den Delegierten des Verbandes vorgelegt werden, um über eine Änderung der Satzung zu entscheiden.
Weitere Infos dazu unter www.hannoveraner.com
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