Gestern Abend zeichnete der Deutsche Olympische Sportbund in Baden-Baden die Athleten und Trainer des Jahres aus. Gemeinsam mit Ralf Holtmeyer, dem Trainer des Olympiasiegreichen Deutschland-Achters wurde auch der Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter zum Coach des Jahres gewählt.
Der DOSB-Vorsitzende Thomas Bach erklärte: „Beide haben mehrere Athleten-Generationen geprägt.“ Die Laudatio auf Hans Melzer (61) hielt Ingrid Klimke, die mit ihrem Butts Abraxxas sowohl in Hongkong 2008 als auch in London 2012 zum siegreichen Olympiateam gehörte. Seit 2001 hat Melzer das Training der Buschis in der Hand. Unter seiner Ägide holten sie zweimal hintereinander Einzel- (Hinrich Romeike und Michael Jung) und Mannschaftsgold bei Olympia.
Ingrid Klimke erklärte in ihrer Rede: „Du formst immer wieder aus uns Individualisten im Sattel ein perfekt harmonierendes und exakt funktionierendes Team. Das macht Dich zu einem der erfolgreichsten Ausbilder und Trainer“, sagte Ingrid Klimke zu Hans Melzer gewandt: „Du weckst in jedem Einzelnen von uns den Ehrgeiz, das Beste zu geben zuerst für die Mannschaft, dann für sich selbst. Wenn wir im Cross unterwegs sind, reitest Du in Gedanken jeden Sprung, jede Wendung mit und Insider wissen; wenn das Zigarillo qualmt, wirds ernst.“ Melzer sei bei Rückschlägen und Niederlagen stets für seine Athleten da. „Enttäuschungen, die wandelst Du gleich um in positive Energie fürs nächste Ziel.
Weitere Erfolgsrezepte à la Melzer, die Ingrid Klimke verriet: „messerscharfe Analyse“ und „stets neue Ideen“. Und: „Bevor Missverständnisse überhaupt aufkommen, sprichst Du Probleme an und räumst sie sofort aus dem Weg. Mit beiden Beinen stehst Du im Leben wenn Tatkraft und Initiative gefordert sind, dann bist du zur Stelle.“ Melzers hohe fachliche Kompetenz, seine Beharrlichkeit und sein grenzenloser Optimismus hätten den deutschen Vielseitigkeitssport dahin geführt, wo er jetzt steht an die Weltspitze. „Hans, danke, dass wir auch in den nächsten Jahren mit Dir und deinen Co-Trainern Christopher Bartle und Rüdiger Schwarz trainieren dürfen“, sagte die zweimalige Olympiasiegerin stellvertretend für ihre Teamkollegen.
Nachdem sie ihren Coach gefeiert haben, konnten sich auch die Athleten freuen. Michael Jung wurde Vierter bei der Wahl zum Sportler des Jahres. Auf Platz eins wurde Diskus-Olympiasieger Robert Harting gewählt vor Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel und dem Turner Marcel Nguyen.
Die gesamte Vielseitigkeitsequipe belegte Rang sieben in der Platzierung der Mannschaften des Jahres. Platz eins holte der Deutschland-Achter vor dem Beach Volleyball-Duo Julius Brink/Jonas Reckermann und dem Hockey-Team der Herren.
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