Ghislain Fouarge in der Sache Merkulova: „Das war Rufmord!“

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Ghislain Fouarge

(© Ghislain Fouarge)

Der Fünf-Sterne-Richter Ghislain Fouarge (NED) musste sich Anfang der Woche vor dem FEI-Dressurkomitee verteidigen, weil er vergangenes Wochenende in Moskau der Russin Inessa Merkulova über 82 Prozent gegeben hat und diese zuvor angeblich auch trainiert hat. Nun wurde er freigesprochen. St.GEORG hat mit ihm über die Angelegenheit gesprochen.

Stein des Anstoßes waren zum einen die ungewöhnlich hohen 82,240 Prozent gewesen, die Inessa Merkulova und ihr russischer Trakehner Mister X in Moskau erhielten. Sonst bewegten die beiden sich immer eher im mittleren 70-Prozent-Bereich. Zum anderen gab es ein Foto, das Ghislain Fouarge beim Training mit Merkulova zeigt.

Fouarge erklärte gegenüber St.GEORG: „Was die Bewertung der Reiterin angeht, muss ich sagen, ich war genau im Mittelwert. Wenn ich der einzige gewesen wäre, der das Paar so hoch hatte, dann hätte ich die Aufregung ja verstanden. Aber ich war genau in der Mitte.“

Zu dem Foto vom Oktober 2015, das ihn mit Merkulova beim Training zeigt, sagt Fouarge: „Es stimmt, ich war in Russland. Aber ich habe dort kein eigentliches Training gegeben. Es waren 18 Reiter da zum Aufgabe reiten und ich habe ihnen gesagt, was sie in der Aufgabe verbessern müssen, um mehr Punkte zu erhalten.“

Obwohl dies in Fouarges Augen gar kein Trainieren im eigentlichen Sinne ist, hat er die Einladung des Weltreiterverbands, als Richter beim Weltcupfinale in Göteborg am Viereck zu sitzen, abgelehnt. „Ich wollte Komplikationen vermeiden.“ Denn die FEI-Regeln für die Richter besagen, dass das Trainieren von Reitern/Pferden für mehr als drei Tage innerhalb von zwölf Monaten vor Olympischen Spielen, Weltreiterspielen, kontinentalen Meisterschaften oder Weltcupfinals verboten ist, weil es zu einem Interessenkonflikt führen könnte.

Was für die Angelegenheit Merkulova entscheidend ist, ist der zweite Teil dieser Regel: „… und drei Monate vor irgendeinem anderen Turnier.“ Mit anderen Worten, es müssen mehr als drei Monate vergangen sein, ehe ein Richter ein Paar, dem er Trainingsstunden gegeben hat, auf einem „normalen“ CDI richten darf. Wenn das Training in Russland im Oktober stattgefunden hat und das Turnier in Moskau Ende März war, gibt es also schon von dieser Seite aus keine Probleme. „Ich habe mich mein Leben lang für strengere Regeln in der Dressur eingesetzt, und jetzt soll ich die selbst unterwandern? Das ist doch paradox!“

Das konnte Ghislain Fouarge nun auch dem Dressurkomitee glaubhaft vermitteln, das seinen ehemaligen obersten Richter (Ghislain Fouarge hatte als erster das Amt des Judge General, also des obersten Richters im Weltreiterverband FEI inne und hat als solcher bis 2013 eine ganze Reihe von Leitlinien für internationale Dressurrichter verfasst) von allen Vorwürfen freigesprochen hat.

Fouarge ist noch immer hörbar empört über die Angelegenheit: „Das ist Rufmord, was da passiert ist! Es war schrecklich! Inessa Merkulova ist in Moskau toll geritten. Ihr Pferd war im Gegensatz zu früheren Ritten, bei denen sie auch schon hohe 70er-Prozentpunkte erhielt, nicht mehr so eng im Hals und alles, was im Grand Prix doppelt bewertet wird, klappte hervorragend: Piaffen, Pirouetten – das war keine „ziemlich gute“ Prüfung, sondern eine „gute“ Prüfung, also eine 80 Prozent.“

Ghislain Fouarge, der in der betreffenden Grand Prix-Prüfung in Moskau als Chefrichter bei C saß, hatte das Paar mit 82,60 Prozent bewertet. Deutlich darüber war die Russin Olga Soboleva bei B mit 85,70 Prozent. Deutlich darunter der deutsche Richter Peter Engel bei M (78,90). Natalia Rubashko (BLR) bei H hatte 82,20 Prozent gegeben, Irina Maknami (RUS) bei E 81,80 Prozent.cheap air jordan 11 | jordan 1 mid smoke grey release date

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