Dieses Wochenende wäre eigentlich der Termin für den CCI5*-L Kentucky gewesen. Da der ja nun Corona-bedingt ausfallen musste, zeigen wir heute einen ganz besonderen ehemaligen Teilnehmer, dem kaum jemand im Vorfeld zugetraut hätte, auf einem solchen Kurs bestehen zu können.
Klar, man hätte dieses Wochenende auch Michael Jung und Rocana noch einmal zeigen können, den dreifachen Olympiasieger und seine Ituango xx-Tochter, die dreimal hintereinander den CCI5*-L von Kentucky gewann und beim vierten Mal Zweite wurde. Verdient hätten auch die zwei es! Aber wir haben uns für einen anderen kleinen Helden entschieden: Theodore O’Connor, genannt Teddy.
Teddy war ein Mix aus Shetlandpony, Araber und Vollblut. Der Vater Witty Boy xx, 1,68 m groß. Die Mutter Chelsea’s Melody, 1,32 m klein. Sein Stockmaß mag der eines Ponys gewesen sein, aber sein Herz war das eines Shire Horses. Mindestens!
Die US-Amazone Karen O’Connor hat Pony Teddy groß gemacht. Zunächst wurde er noch von anderen Reitern vorgestellt, anfangs als Show Hunter, dann im Springen und schließlich sechsjährig in der Vielseitigkeit. Auch die Amerikanerin war vor und nach der gemeinsamen Zeit mit anderen Pferden unterwegs, vertrat fünfmal die USA bei Olympischen Spielen und viermal bei Weltmeisterschaften.
2005 übernahm Karen O’Connor den damals zehnjährigen Teddy. Bis dato war er einmal eine Ein- und einmal eine Zwei-Sterne-Prüfung gelaufen. Ihr Debüt gaben sie im Oktober in einer CCI2*-Prüfung, Platz 16. Vier Wochen später wurde Teddy in Lexington Siebter auf CCI2*-Niveau.
Im Jahr darauf stieg er direkt mit seiner ersten Drei-Sterne-Prüfung is Turniergeschehen ein und belegte auch hier auf Anhieb einen siebten Platz. So ging es weiter. 2007 folgte der erste Drei-Sterne-Sieg. Und die Nennung für Kentucky, das ja damals noch ein CCI4* war. Teddy wuchs über sich selbst hinaus: Rang drei. Damit war die Saison aber noch nicht zu Ende. Die beiden wurden ins Team für die Pan-Amerikanischen Spiele in Rio de Janeiro berufen. Ergebnis: Doppelgold.
Dass dies alles andere als Zufallstreffer gewesen waren, bewies Teddy auch im Folgejahr. Er wurde Sechster in Kentucky und sicherte sich damit einen Platz auf der Shortlist für die Olympischen Spiele in Hongkong.
Doch dann ereignete sich ein wahrer Alptraum: Teddy wurde zuhause geritten, erschreckte sich, warf seinen Reiter ab und galoppierte Richtung Stall. In einer Kurve rutschte er aus und verletzte sich schlimm. Die US-Website TheHorse.com zitierte damals Kent Allen, einen der drei Tierärzte, die zu Rate gezogen wurden. Allen berichtete, Teddys rechtes Hinterbein sei bei dem Unfall regelrecht zerfetzt worden mit durchtrennten Sehnen, Bändern und Arterien. Die Chance, dass eine solche Verletzung ausheilt, stünden seiner Erfahrung nach „quasi bei Null“, so der Veterinär. „Hätte es nur eine zehnprozentige Chance gegeben, ihn zu retten … Aber die gab es nicht, es war das einzig richtige, ihn einzuschläfern.“
Für Teddys Crew war es allerdings eine schlimme Entscheidung. Wie Allen sagt: „Karen hätte alles für dieses Pony getan.“ Aber es sollte nicht sein. Teddy wurde nur 13 Jahre alt. Aber er bleibt unvergessen.
Seine Reiterin sagt über ihn: „Ich habe nie ein Pferd gekannt, das die Menschen derart berührte. Und niemanden mehr als mich. Zu keinem anderen Pferd hatte ich eine solche Verbindung. Sein Vertrauen in mich war weit größer als ich es je für möglich gehalten hätte. Er hätte alles für mich getan, weil ich gesagt habe, es ist okay. Er hat mir vertraut und ich habe ihm vertraut.“
Wir lassen heute noch einmal Teddys großes Wochenende Revue passieren, seinen ersten Auftritt in Kentucky 2007.
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