Anfang Mai ist eigentlich die Zeit, in der Menschenmassen auf die Tribünen der Rennbahn Churchill Downs strömen, um den nächsten Sieger des Kentucky Derbys zu feiern. Das Meeting wurde verschoben. Stattdessen hat der Veranstalter ein virtuelles Rennen ausgetragen – und zwar mit den größten Stars der Geschichte.
Von War Admiral bis American Pharoa, von Secretariat bis Justify – auch wer nicht unbedingt ein Fan des Galoppsports ist, hat wahrscheinlich schon von diesen Rennpferden gehört. Ihnen, wie auch den weiteren neun Teilnehmern des ersten virtuellen Kentucky Derbys der Geschichte ist eines gemein: Sie alle haben nicht nur in Churchill Downs triumphiert, sondern anschließend auch noch in den beiden weiteren Klassikern des US-Rennsports, dem Preakness und den Belmont Stakes.
Jetzt, da das Kentucky Derby 2020 wegen der Corona-Pandemie auf September verschoben werden musste, haben die Macher sich etwas Besonderes einfallen lassen: Sie haben die 13 Triple Crown-Sieger in einem historischen Rennen virtuell gegeneinander antreten lassen, um herauszufinden, wer im Direktvergleich eigentlich der schnellste gewesen wäre. Es stellte sich heraus, dass die heutigen Galopper nicht unbedingt die schnelleren gewesen wären. Wobei das im Falle von Secretariat nicht weiter verwunderlich ist. Schließlich steht sein Streckenrekord von 1973 bis heute. In 1:59:40 fegte er damals durchs Ziel.
Secretariat, auch bekannt als „Big Red“, war ein Volksheld, dem Walt Disney 2010 einen Film widmete. Mehr zu seiner Geschichte sowie das Video von seinem legendären Belmont Stakes-Sieg finden Sie weiter unten. Hier nun erst einmal Secretariats virtueller Triumph.
Watch it again! The 13 Triple Crown winners face off in a virtual race under the Twin Spires of Churchill Downs.
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— Kentucky Derby (@KentuckyDerby) May 2, 2020
Der Zieleinlauf sah aus wie folgt:
Sieger: Secretariat (1973)
Zweiter: Citation (1948)
Dritter: Seattle Slew (1977)
4 – Affirmed (1978)
5 – American Pharoah (2015)
6 – Whirlaway (1941)
7 – Count Fleet (1943)
8 – Justify (2018)
9 – Assault (1946)
10 – War Admiral (1937)
11 – Omaha (1935)
12 – Gallant Fox (1930)
13 – Sir Barton (1919)
Quelle: www.cbssports.com
Über Secretariat
Secretariat kam in den Meadow Farms Stables in Doswell, Virginia, zur Welt kam. Seine Eigentümerin war Ms. Helen „Penny“ Chenery, der Trainer Lucien Laurin und der Jockey Ron Turcotte. Secretariats Vater, Bold Ruler, war schon damals eine Legende, sozusagen der Chacco-Blue der Rennpferdezucht – quasi ein Erfolgsgarant. Secretariat war sein Meisterstück, der ihn als Rennpferd sogar noch übertrumpfen sollte.
Auf der Liste der 100 besten amerikanischen Rennpferde des 20. Jahrhunderts belegt Bold Ruler Platz 19, ist Secretariat die Nummer zwei. Durch seine Farbe und Größe wurde er auch „Big Red“ genannt. Schon zweijährig feierte er sämtliche Siege und erhielt als erstes Pferd in dieses „Alters“ die Auszeichnung „Pferd des Jahres“.
Die Chance, sich unsterblich zu machen, haben die Rennpferde in den USA mit drei Jahren. Denn dann wartet womöglich die Triple Crown auf den Sieger der drei Klassiker Kentucky Derby, Preakness Stakes und Belmont Stakes. Secretariat wusste diese Chance zu nutzen. Und wie!
In sämtlichen Rennen ging er als Gewinner heraus und stellte Bahn- und Weltrekorde auf. Zuvor hatte 25 Jahre lang kein Pferd gewinnen können. Citation, der im virtuellen „Corona-Rennen“ Zweiter geworden war, war der letzte vor Big Red. Auf allen drei Bahnen stellte der Fuchs einen neuen Rekord auf, bei den Belmont Stakes sogar einen bisher ungeschlagenen Weltrekord. Während der Hengst Sham bei den ersten zwei Rennen direkt hinter Secretariat landete, wurde er im Dritten Letzter. Mit unglaublichen 31 Längen Vorsprung siegte Secretariat und holte sich damit den entscheidenden dritten Gewinn.
Nach dieser Rennsaison wurde der Hengst in der Zucht eingesetzt und zeugte einige Siegerpferde, wenn auch keines so erfolgreich wie er selbst wurde. 1989 wurde er aufgrund einer Hufkrankheit eingeschläfert.
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